Nachricht
11:58 Uhr, 31.12.2001

Argentinien-Krise spitzt sich zu

Die schwere Regierungs- und Wirtschaftskrise in Argentinien scheint kein Ende zu finden, droht gar, sich weiter zuzuspitzen. Nach dem zu einem anberaumten Krisentreffen über die dramatische Wirtschaftslage und die Regierungsmisere nur fünf der insgesamt 14 Provinzgouverneure seiner Partei erschienen waren, reichte Interimspräsident Adolfo Rodriguez Saa nur eine Woche nach Amtsantritt seinen Rücktritt ein, der mit sofortiger Wirkung vollzogen wurde.

Saa erklärte, er ziehe damit die Konsequenz aus der mangelnden Unterstützung seiner Partei, die ihm keine andere Wahl lasse. Er sprach von einer "armseligen Haltung" seiner Gefolgsleute.

Die Bilanz von Saa fällt, wie es nach einer Woche im Amt kaum anders zu erwarten war, sehr bescheiden aus. Die in Gewalt ausufernden Massenproteste der Bevölkerung hatten nicht angehalten, die Menschen zeigten sich weiter erzürnt über die fortgesetzte Sparpolitik der Regierung, die um die Gunst der IWF-Gelder buhlen muß.

Nun führt Senatspräsident Ramon Puerta die Regierungsgeschäfte in der schwersten argentinischen Wirtschaftskrise aller Zeiten vorläufig weiter, bis eine neue Regierung gewählt ist. Viele Experten halten den Spagat zwischen einem konsequenten Sparkurs, um IWF-Zuschüsse zu erhalten, auf der einen Seite, und einer massenfreundlichen Wirtschaftspolitik auf der anderen Seite für nicht machbar.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen