Kommentar
11:05 Uhr, 06.07.2004

Arbeitsmarkt zwischen Hoffen und Bangen

1. Nach vier Monaten mit zum Teil kräftig steigenden saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen kann im Juni erstmals ein, wenn auch nur marginaler, Rückgang (um eintausend Personen) vermeldet werden. Mit 4,396 Millionen Personen bewegt sich die Arbeitslosigkeit jedoch weiter auf einem sehr hohem Niveau. Nichtsaisonbereinigt sank die Anzahl der registrierten Arbeitslosen um 59,7 Tausend Personen auf 4,233 Millionen. Der Rückgang beruht zum überwiegenden Teil auf der auslaufenden Frühjahrsbelebung: Bis in den Juni hinein verringert die Beschäftigungsaufnahme in den Außenberufen die Arbeitslosigkeit. Ein weiterer Grund für den Rückgang ist die Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente. Insbesondere "Ich-AGs", ABM und Trainingsmaßnahmen wirkten im Juni als Stabilisatoren. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass trotz der verbesserten Konjunkturlage der Arbeitsmarkt noch nicht an der Erholung partizipiert. Der positive Impuls der günstigeren wirtschaftlichen Aussichten für den Arbeitsmarkt beschränkt sich im Moment darauf, dass die Belegschaften in den Unternehmen nicht mehr so stark abgebaut werden wie in den vergangenen 12 Monaten. Die Umkehr zu einem Beschäftigungsaufbau ist schwierig und langwierig. Erst die Verstetigung eines Aufschwungs wird diesen Umkehrprozess einleiten.

2. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb mit 10,5 % unverändert. Nichtsaisonbereinigt ging sie von 10,3 % auf 10,2 % zurück

3. Mit den heutigen Arbeitslosenzahlen wurden auch die Daten zur Erwerbstätigkeit in Deutschland für den Monat April vorgelegt. In diesen Zahlen spiegelt sich das starke Ansteigen der Arbeitslosenzahlen im April wider. Saisonbereinigt ist die Anzahl der Erwerbstätigen um 28 Tausend Personen auf knapp 38,1 Millionen Personen gesunken.

4. Die heute vorgelegten Zahlen haben dem Arbeitsmarkt auf die Stufe des Hoffens und Bangens geführt. Die nicht mehr steigende Anzahl an Arbeitslosen ist zwar nur ein kleiner Hoffnungsschimmer, aber auch das ist in der jetzigen Lage am Arbeitsmarkt schon als Erfolg zu werten.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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