Araber und Chinesen kaufen sich in US Banken ein und wer kauft sich in den DAX ein ? - Die Amerikaner.
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In den Medien wird seit geraumer Zeit intensiv darüber berichtet, dass sich Staatsfonds und Beteiligungsgesellschaften aus dem nahen Osten und aus dem asiatischen Raum massiv in US Bankaktien einkaufen. Die durch die Suprime Krise schlagartig in Bedrängnis geratenen Kreditinstitute suchen Hände ringend nach kapitalstarken Geldgebern.
Nachfolgend eine aktuelle Aufstellung der Top-Holdings großer Staatsfonds aus Asien und dem Nahen Osten an westlichen Unternehmen aus der Finanzbranche. Bei GIC und Temasek handelt es sich um Staatsfonds aus Singapur. ADIA steht für Abu Dhabi Investment Authority. KIA steht für Kuwait Investment Authority.
Die Informationen sind einer aktuellen Researchstudie der US Investmentbank Morgan Stanley für institutionelle Kunden entnommen. Die Studie ist nicht öfffentlich zugänglich.
Laut Studie entfallen 93% aller strategischen Investments in westliche Finanztitel auf 5 Staaten. Und zwar auf Singapur, China, Abu Dhabi, Dubai und Kuwait.
Insbesondere in den USA wird das Thema politisch heiß diskutiert. Nachvollziehbarerweise wachsen Befürchtungen, dass die Anteilseigner verstärkt Einfluß auf die Unternehmen ausüben könnten.
Schön und gut.
Schauen wir jetzt aber einmal auf Deutschland.
Das Handelsblatt berichtete vor geraumer Zeit darüber, dass mittlerweile über 50% hochkapitalisierter deutscher Aktien in den Händen ausländischer Investoren sei.
Die Investmentbank Dresdner Kleinwort hat in den vergangenen Tagen eine umfassende Studie mit dem verheißungsvollen Titel "The DAX Perspective: The rise of the US investor and the play for Emerging Markets" veröffentlicht. Die Ergebnisse der Studie fußen im Wesentlichen auf der Befragung von 33 der größten deutschen Unternehmen (alleine 14 aus dem DAX), deren Aktien zusammen eine Marktkapitalisierung von 544 Milliarden Euro auf die Waage bringen. Das entspricht mehr als der Häflte der Marktkapitalisierung aller DAX und MDAX Aktien zusammen.
Die Studie zeigt auf, dass sich 2001 lediglich 2,6% deutscher Aktien in US-amerikanischer Hand befanden, in den Folgejahren stieg der Anteil kontinuierlich weiter an, 2006 waren es bereits 17,8%. Damit sind US Investoren größter ausländischer Anteilseigner deutscher Aktien. Zuvor waren es Briten und Franzosen gewesen.
Bei den US-Investoren handelt es sich vornehmlich um Institutionelle. US Hedgefunds halten lediglich 2,41% von DAX Aktien und 4,13% von MDAX Aktien, wobei diese Angaben mit Vorsicht zu genießen seien. Gerade durch den Einsatz von Derivaten beispielsweise von CFDs könnten höhere Volumina bewegt werden. Davon sei auch auszugehen.
Die folgende Grafik zeigt die jeweilige Anteilsentwicklung. Während US-Investoren seit 2001 ihre Beteiligungen massiv erhöht haben, zeigt sich bei deutschen Institutionellen ein abfallender Trend. Die Höhe der Beteiligungen von US Investoren (18%) entspricht mittlerweile fast der der deutschen (21%).
53% der im Rahmen der Studie befragten Unternehmen gaben an, dass sie von einem weiter anhaltenden Trend ausgingen. In den nächsten 5 Jahren sei damit zu rechnen, dass die Amerikaner ihre Positionen weiter erhöhen dürften.
Das Gros der Unternehmen gab an, dass eine Rezession in den USA keine relevanten Auswirkungen auf ihre wirtschaftliche Lage haben dürfte. Ein immer größerer Anteil der Umsätze werde in Osteuropa und Asien erwirtschaftet.
Fazit: Globalisierung findet sich auf allen Ebenen. Selbstverständlich gerade auch an den Kapitalmärkten. Die Diskussion darüber, welche Investorengruppen genehmer sind, - Adressen aus dem Westen oder aus dem Osten, Institutionelle oder Hedgefunds -, ist eröffnet ....
Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand
Die komplette Studie von Dresdner Kleinwort ist öffentlich zugänglich und kann unter dem folgenden Link heruntergeladen werden.
[Link "http://www.allianz.com/en/allianz_group/press_center/news/studies/downloads/the_dax_perspective_survey_report.pdf" auf www.allianz.com/... nicht mehr verfügbar]
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