DAX: Erleichterungsrally - Reuters: Nord Stream 1 liefert auf niedrigem Niveau wieder Gas
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- US-Bauwirtschaft entwickelt sich weiter schwach
- Eurozone: Inflation steigt erneut auf Rekordwert
- In einigen Euroländern ist die Inflation höher als 20 %
- Bloomberg: Aussicht auf größeren Zinsschritt der EZB
- Apple tritt auf die Kostenbremse
- ifo-Präsident kritisiert EZB für Zinspolitik
Markt
- Nach der jüngsten Zwischenerholung zeigte sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag zunächst schwächer. Im Verlauf dämmte der DAX die Verluste aber nach und nach ein - trotz negativer Zinssignale. Wegen des starken Preisauftriebs gibt es in der Europäischen Zentralbank (EZB) laut Bloomberg Überlegungen zu einer stärkeren Zinsanhebung. Anstatt wie bisher signalisiert, die Leitzinsen an diesem Donnerstag um 0,25 Punkte anzuheben, könnte man sich auch zu einer stärkeren Anhebung entschließen. Was den DAX dann pushte, waren die am Nachmittag aufgekommenen Spekulationen über eine planmäßige Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters werden die russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Abschluss der geplanten Wartungsarbeiten voraussichtlich am Donnerstag wieder aufgenommen, wenn auch mit geringerer Kapazität. Der Leitindex DAX übersprang nach der Meldung kurzzeitig deutlich die Marke von 13.300 Punkten und ging dann mit einem Plus von 2,69 Prozent auf 13.308 Zähler aus dem Handel.
- Der Preis für europäisches Erdgas ist am Dienstag gefallen. Der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas zur Lieferung im August sank zuletzt auf 154 Euro für eine Megawattstunde. Gegenüber dem Vortag entsprach dies einem Minus von rund drei Prozent. Händler begründeten den Kursrückgang mit einen Reuters-Bericht, wonach nach Abschluss der Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 am Donnerstag wieder russisches Gas fließen dürfte, wenn auch mit geringerer Kapazität.
- Die Ölpreise geben am Dienstag etwas nach, nachdem sie am Tag zuvor um mehr als fünf Dollar je Barrel zugelegt haben. „Die Ölpreise mögen ihren Höchststand erreicht haben, aber es sieht nicht so aus, als würden sie von hier aus wesentlich sinken, es sei denn, wir erleben eine große Überraschung seitens der OPEC+", zitiert Reuters den Analysten Jeffrey Halley von Oanda.
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Unternehmen & Branchen
- Der Gabelstapler-Hersteller Kion erwägt laut Bloomberg einen Börsengang in China. Chinesische Behörden würden ausländische Unternehmen ermuntern, einen Gang an die dortige Börsen durchzuführen, berichtete die Nachrichtenagentur. Zu den ersten Kandidaten würden dabei Konzerne mit chinesischen Großaktionären zählen, darunter auch Kion. An dem hält der Industriekonzern Weichai Power laut Kion-Daten gut 45 Prozent.
- Der Baukonzern Hochtief hat einen neuen Unternehmenschef. Der Aufsichtsrat habe Juan Santamaría Cases einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden von Hochtief gewählt, teilte Konzern am Dienstag mit. Der 44-Jährige trete zum 20. Juli die Nachfolge von Marcelino Fernández Verdes an. Santamaría Cases gehöre dem Konzern seit vielen Jahren an, hieß es weiter.
- Amazon geht gegen Fake-Bewertungen auf der Plattform in den USA gerichtlich vor. Administratoren von mehr als 10.000 Facebook-Gruppen, in denen die Erstellung gefälschter Bewertungen für Geld organisiert werden, sollen identifiziert und juristisch belangt werden. Eine Gruppe habe 43.000 Mitglieder gehabt, bis sie in diesem Jahr vom Facebook-Konzern Meta gelöscht worden sei. Amazon habe Meta seit 2020 mehr als 10.000 Gruppen gemeldet.
- Trotz einer allgemeinen Abschwächung des Spielemarktes in diesem Jahr haben sich die Umsätze von Hasbro dank eines stetigen Stroms von Neuerscheinungen gut gehalten. Der Mattel-Rivale meldete für das vergangene Quartal, das am 26. Juni endete, einen Anstieg des bereinigten Quartalsgewinns um 10 Prozent auf 160,6 Mio. Dollar. Der Nettoumsatz stieg leicht um 1 Prozent auf 1,34 Mrd. Dollar. Nach Angaben des Unternehmens wurde das Umsatzwachstum durch einen stärkeren Dollar beeinträchtigt.
- Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) senkt wegen des starken Dollars für 202 seine Jahresziele und rechnet nun mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 10,00 bis 10,10 Dollar. Zuletzt waren 10,15 bis 10,35 Dollar angepeilt worden. Der Nettogewinn sank im zweiten Quartal um mehr als 23 Prozent auf 4,81 Mrd. Dollar, der Umsatz stieg um drei Prozent auf gut 24 Mrd. Dollar. Im Gesamtjahr rechnet J&J nun mit einem Umsatz von bis zu 94,3 Mrd. statt von bis zu 95,8 Mrd. Dollar.
- Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin senkte seine Umsatz- und Gewinnziele für das Jahr 2022. Gründe: Die Verkäufe des Kampfjets F-35 gingen zurück, während andere Sparten Verluste schrieben. Der Quartalsumsatz der größten Einheit von Lockheed, Aeronautics, die den F-35 herstellt, fiel um 12 Prozent auf 5,8 Mrd. Dollar.
- Russlands Wettbewerbsbehörde FAS wirft Apple Verstöße gegen das Kartellrecht vor und kündigt eine Strafe gegen den Konzern an. Das Unternehmen habe seine marktbeherrschende Stellung bei Apps für sein Betriebssystem iOS ausgenutzt, teilte die FAS mit.
- Im Streit zwischen dem chinesischen Fahrdienstvermittler Didi und den chinesischen Behörden um die Datensicherheit zeichnet sich eine Einigung ab. Die Aufseher könnten Didi eine Geldbuße von über einer Mrd. US-Dollar auferlegen, berichtete das "Wall Street Journal“. Im Gegenzug könnte Didi dann die geplante zweite Börsennotierung in Hongkong durchführen.
- Der Pharmakonzern Novartis hat im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang um 1 Prozent auf 12,8 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Anstieg um 5 Prozent, wie Novartis am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich blieb ein operativer Betriebsgewinn von 2,2 Mrd. US-Dollar übrig - ein Minus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies lag unter anderem auch an höheren Wertminderungen und höheren Restrukturierungskosten. Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt das Management.
- Der Pharma- und Technologiekonzern Merck KGaA kann nach den Worten seiner Vorstandschefin einen unmittelbaren Gasstopp abfedern. „Wir sind sehr gut darauf vorbereitet", sagte Vorstandschefin Belén Garijo der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Wir sind darauf vorbereitet, dann unsere Produktionsprozesse unter anderem auf Erdöl zu verlagern." Zugleich verringere man die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.“ Aber natürlich müsse die Regierung den Unternehmen, die kritische Medikamente und kritische Produkte herstellen, eine Priorität einräumen, forderte die Managerin.
- Die deutsche Industrie ist besorgt über die Ankündigung Russlands, das Hochfahren der Gaslieferungen an Aufhebungen von Sanktionen zu knüpfen. Auf Deutschland käme ein langfristig andauernder Gasmangel zu, hieß es vom Bundesverband BDI. Die derzeitigen Regeln für eine Gasmangellage seien ungeeignet. Der Bund und die EU müssten neue Regelungen auf den Weg bringen. Alle Teile der Gesellschaft müssten ihren Beitrag leisten. Laut SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert würde ein anhaltender Ausfall der Ostseepipeline Nord Stream 1 Deutschland deutlich härter treffen als Russlands Präsident Putin. Es sei eine „traurige Wahrheit", dass Deutschland vorerst noch auf russisches Gas angewiesen sei, um im Winter massive Probleme für Haushalte und Industrie abzuwenden, so Kühnert im Deutschlandfunk.
- Der Düngemittelkonzern Yara hat im zweiten Quartal sein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) mit fast 1,5 Mrd. Dollar fast verdoppelt. Netto blieb ein Gewinn von 667 Mio. Dollar, nach 539 Mio. vor Jahresfrist. Der Umsatz stieg von 3,9 auf 6,5 Mrd. Dollar.
- Die deutsche Chemiebranche zeigt sich wegen nachlassender Gaslieferungen aus Russland alarmiert. Die Unternehmen geben laut dem Branchenverband VCI derzeit alles, um auch die allerletzten Gas-Einsparpotenziale zu heben.
- Die Stahlerzeugung in Deutschland ist weiter zurückgegangen. Im Juni wurden knapp 3,2 Mio. Tonnen Rohstahl produziert. Dies entspricht einem Rückgang von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilte. Auch die Halbjahresbilanz für 2022 fällt negativ aus: So wurde im ersten Halbjahr 5,5 Prozent weniger Rohstahl hergestellt als im entsprechenden Zeitraum 2021.
- 62 Prozent der deutschen Unternehmen bieten bei Bürotätigkeiten die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Das geht aus der jüngsten Personalleiterbefragung durch das ifo Institut in Kooperation mit Randstad hervor. Im Durchschnitt ermöglichen die Unternehmen ihren Mitarbeitenden 6,7 Tage Homeoffice im Monat.
- Die chinesische Handelsplattform für Bitcoin, Ethereum, & Co., Binance Holdings, muss in den Niederlanden drei Mio. Euro Buße bezahlen. Grund: Die Firma habe Krypto-Dienste ohne die gesetzlich vorgeschriebene Registrierung angeboten“, informierte die De Nederlandsche Bank (DNB).
- Der Autozulieferer Mahle setzt auf den Bereich der Batteriediagnose von E-Autos. Die Aftermarket-Sparte baut deshalb ihr Geschäft mit Werkstattausrüstung aus, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Seit Ende März ermögliche Mahle freien Werkstätten, Batteriediagnosen an E-Fahrzeugen vorzunehmen. Zum Jahresende kämen weitere Funktionen dazu.
- Apple bereitet sich offenbar auf eine Abkühlung der Konjunktur und des Konsums vor. Laut einem Bloomberg-Bericht will sich der Konzern nicht nur bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter zurückhalten, sondern auch allgemein bei den übrigen Ausgaben. Das US-Unternehmen wolle 2023 mit Blick auf einen möglichen Wirtschaftsabschwung Personaleinstellungen und das Ausgabenwachstum in einigen Geschäftsbereichen verlangsamen, berichtet die Agentur. Apple halte für das kommende Jahr dennoch an einem ehrgeizigen Fahrplan zur Einführung neuer Produkte fest.
- Ein starkes Cloud-Geschäft hat den US-Computerkonzern IBM im zweiten Quartal angetrieben. Die Umsätze stiegen um neun Prozent auf 15,5 Mrd. Dollar, im Cloud-Geschäft legten die Umsätze um 18 Prozent zu, teilte das Unternehmen am Montagabend nach US-Börsenschluss mit. Der Nettogewinn lag bei gut 1,39 Mrd. Dollar und damit etwas höher als im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr hält IBM eine Belastung von 3,5 mrd. Dollar aufgrund des starken Dollar für möglich.
- Der französische Zughersteller Alstom ist im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2022/23 gewachsen. Die Erlöse im Zeitraum April bis Ende Juni legten um acht Prozent auf vier Mrd. Euro zu, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang ging jedoch auf 5,6 von zuvor 6,4 Mrd. Euro zurück. Alstom bekräftigte seine Jahresziele, jedoch könnte die Inflation die Rentabilität drücken und auch Materialengpässe belasten.
- Die kräftig steigenden Zinsen belasteten das Wachstum des Finanzdienstleisters Hypoport im zweiten Quartal. Auf dessen Kreditplattform Europace legte das Transaktionsvolumen in den Monaten April bis Juni um noch knapp fünf Prozent zu, nach einem Plus von 26 Prozent im ersten Quartal. Zu Jahresbeginn hatten viele Kunden in Erwartung steigender Zinsen mehr Kredite abgeschlossen.
Konjunktur & Politik
- Wie Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, will Russland seine Gas-Lieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 am Donnerstag nach der Wartungspause wieder aufnehmen, allerdings auf niedrigem Niveau. Die Pipeline solle ihren Dienst wieder beginnen, werde dies aber nicht in voller Auslastung tun, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur. Gazprom hatte die Kapazität der Lieferungen durch Nord Stream 1 bereits im vergangenen Monat auf 40 Prozent gedrosselt und dies mit der Wartung einer Turbine begründet. Nun solle dieses Niveau von vor dem 11. Juli wieder aufgenommen werden, so die Insider.
- Die US-Bauwirtschaft entwickelte sich im Juni abermals schwach. Die Zahl neu begonnener Häuser und die Anzahl der Baugenehmigungen gingen jeweils zurück. Die Baubeginne sanken zum Vormonat um 2,0 Prozent, während die Zahl der Baugenehmigungen um 0,6 Prozent zurückfiel. Bereits im Vormonat waren die Zahlen jeweils gefallen.
- Die Erwartungen an das globale Wachstum und die Unternehmensgewinne sind laut der monatlich durchgeführten Umfrage der Bank of America unter 300 Fondsmanagerin auf ein neues Rekordtief gesunken. Die Erhebung zeige ein „düsteres Niveau des Anlegerpessimismus", das die Tiefpunkte der Corona-Pandemie und der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 nochmals unterschritten habe.
- Auf der EZB-Sitzung an diesem Donnerstag soll neben einer Anhebung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkten auch eine mögliche Anhebung um einen halben Punkt zur Sprache kommen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg von Insidern erfuhr. Die EZB wollte sich nicht zu den Informationen äußern. Der Euro stieg nach den Signalen auf den höchsten Stand seit fast zwei Wochen. So ganz überraschend kommt die Debatte aber nicht. So haben sich in den vergangenen Wochen bereits einige hochrangige EZB-Notenbanker dafür ausgesprochen, einen stärkeren Zinsschritt nicht gänzlich auszuschließen.
- Die Inflation in der Eurozone hat im Juni einen weiteren Rekordwert erreicht. Im Jahresvergleich schnellten die Verbraucherpreise um 8,6 Prozent mach oben, wie das Statistikamt Eurostat in einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Berechnung wurde bestätigt. Im Vormonat waren die Lebenshaltungskosten um 8,1 Prozent gestiegen. Getrieben wurde die Teuerung erneut durch den starken Anstieg der Energiepreise, die sich zum Vorjahresmonat um 42 Prozent erhöhten. Lebens- und Genussmittel waren 8,2 Prozent teurer als vor einem Jahr. In mehreren Euroländern liegt die Inflationsrate mittlerweile bei oder über 20 Prozent, so in Estland mit 22 Prozent und Litauen mit 20 Prozent. Frankreich und Malta haben mit 6,5 und 6,1 Prozent im europäischen Vergleich relativ niedrigere Raten.
- Der frühere Kremlchef Dmitri Medwedew kritisierte einmal mehr, dass die USA „unkontrolliert" Waffen in die Ukraine liefern würden. Waffenhändler in den USA und in der Ukraine würden sich die Taschen vollhauen, schrieb er. Es bestehe die Gefahr, dass die Systeme und die Munition in die Hände von Verbrechern auf der ganzen Welt gerieten.
- Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich für eine deutliche Erhöhung der Pendlerpauschale ab dem kommenden Jahr ausgesprochen. „Die Erhöhung sollte ab dem ersten Kilometer greifen und darf nicht nur für Fernpendler gelten,“ so Lindner gegenüber der dpa.
- Laut britischen Geheimdiensten haben die russischen Streitkräfte mit zunehmenden Schwierigkeiten in der Ukraine zu kämpfen. „Neben der starken Unterbesetzung haben die russischen Planer mit dem Dilemma zu kämpfen, ob sie Reserven in den Donbass verlegen oder sich gegen ukrainische Gegenangriffe im südwestlichen Cherson-Sektor verteidigen,“ zitiert Reuters aus dem täglichen Update. Diese Probleme würden immer akuter. Der Vormarsch komme wahrscheinlich nur sehr langsam voran.
- Eine deutliche Mehrheit von 64 Prozent der Befragten spricht sich dafür aus, dass sich die Bundesregierung dafür einsetzt, die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland länger als bisher laufen zu lassen. Das geht aus einer repräsentativen INSA-Umfrage für die "Bild-Zeitung hervor.
- Die russische Regierung wird im nächsten Monat mit dem Kauf von Getreide für den staatlichen Reservefonds beginnen, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Das Ministerium erklärte, dass es in diesem Jahr ab August rund 1 Mio. Tonnen Getreide von russischen Erzeugern kaufen will.
- Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, fordert mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit dem „müden, wankenden Koloss" Russland und warnt vor einem Waffenstillstand. Die Ukraine brauche jetzt mehr Waffen, auch um von Russland besetzte Gebiete zurückzuerobern, sagte Roth im Gespräch mit ntv.de.
- Die Europäische Union will Russlands größtes Geldhaus, die Sberbank, und den Chef des Zink- und Kupferunternehmens UMMC auf die Sanktionsliste setzen. Zudem weitere 48 Personen und neun Unternehmen aus Russland.
- Wegen der ausgetrockneten Böden besteht in Teilen Deutschlands höchste Waldbrandgefahr. Der Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes steht in Teilen Bayerns, Baden-Württembergs, Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Mecklenburg-Vorpommerns, Nordrhein-Westfalens, sowie in Hessen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen auf der höchsten von fünf Stufen.
- Der Präsident des ifo-Instituts, Clemens Fuest, hält die geplante Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht für ausreichend. Statt der geplanten Erhöhung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte wäre eine Anhebung um mindestens 0,5 Punkte angemessen, sagte Fuest dem Münchner Merkur. Die EZB müsse konsequenter gegen die Teuerung vorgehen, damit diese sich nicht festsetze. Noch sei es nicht zu spät, eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern, so Fuest.
- Im Mai lag die Arbeitslosenquote in Großbritannien wie im Vormonat bei 3,8 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Im Dreimonatsvergleich bis Mai fiel die Quote um 0,1 Prozentpunkte. Die Zahl der offenen Stellen ist mit 1,29 Mio. immer vergleichsweise hoch. Die Löhne und Gehälter steigen nominal weiter, unter Berücksichtigung der hohen Inflation sind sie jedoch rückläufig.
- Laut Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz ist ein 'digitaler Euro' ein Projekt mit Zukunft. Damit könnte die europäische Souveränität im Zahlungsverkehr gestärkt werden, sagte er am Montag laut Reuters in einer Rede in Frankfurt. So zeige sich beim Bezahlen im Internet sowie bei den Zahlungskarten eine starke Präsenz und Dominanz von Akteuren mit Sitz in Übersee: „Eine echte europäische Alternative, also ein digitales Zahlungsmittel mit europäischer Governance, das europaweit einsetzbar ist, würde uns gut zu Gesicht stehen", so Balz.
- Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan ist für ein Gipfeltreffen mit seinen russischen und iranischen Amtskollegen, Wladimir Putin und Ebrahim Raisi, in Teheran eingetroffen. Putin wird für Dienstagnachmittag erwartet. Bei dem Gipfeltreffen sind Gespräche über die Lage im Bürgerkriegsland Syrien geplant.
- Russland feuert im Ukraine-Krieg weiter aus allen Rohren. Mehr als 150 Bomben und Granaten seien auf die Region Sumy abgefeuert worden, wie Dmytro Schywytzki, Leiter der Militärverwaltung der Region, auf Telegram schrieb. „Sie feuerten Mörser, Kanonen- und Raketenartillerie ab. Die Russen eröffneten auch das Feuer mit Maschinengewehren und Granatwerfern."
- Die Stimmung auf dem US-Immobilienmarkt erodiert. Der NAHB Housing Market Index brach im Berichtsmonat Juli unerwartet von zuvor 67 auf 55 Zähler ein. Die Prognose lag bei 65 Punkten. Damit wurde der schwächste Wert seit Mai 2020 markiert.
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