Kommentar
17:45 Uhr, 30.10.2020

DAX verbucht Wochenverlust von 8,6 % - Scheuer will selbstfahrende Autos ab 2022 auf deutschen Straßen

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Notenbank überarbeitet Kreditprogramm für Unternehmen
  • US-Konsumklima legt überraschend zu
  • ifo: Neuer Lockdown setzt Erholung abruptes Ende
  • Einkommen und Konsumausgaben der US-Haushalte steigen kräftig
  • Altmaier: "Wir stehen am Scheideweg"
  • Deutsche Wirtschaft zieht sich aus dem Sumpf
  • WHO warnt vor vorschnellen Lockdowns
  • USA: Wahlbeteiligung steuert auf Rekord zu
  • Creditreform: Bis zu 24.000 Firmenpleiten möglich
  • Apple enttäuscht die Börse
  • Amazon erwartet "beispielloses" Weihnachtsgeschäft
  • Exxon und Chevron mit roten Zahlen

DAX

  • Der letzte Handelstag einer sehr schwierigen Woche am deutschen Aktienmarkt ist nervös verlaufen. Die Indizes pendelten zwischen der Gewinn- und der Verlustzone. Der DAX beendete den Xetra-Handel schließlich mit einem Verlust von 0,36 Prozent bei 11.556,48 Punkten. Auf Wochensicht beträgt das Minus ganze 8,6 Prozent, auf Monatssicht sogar 9,4 Prozent! Vor allem die immer weiter steigende Corona-Infektionszahlen verbunden mit neuen Lockdowns sorgen an den Börsen für Unmut. Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 18.681 Fällen binnen eines Tages einen neuen Rekordwert erreicht. Diese Zahl meldete das Robert-Koch-Institut am frühen Freitagmorgen. Vor diesem Hintergrund spielen die Konjunkturdaten wie diejenigen zum deutschen Wirtschaftswachstum im dritten Quartal nur eine untergeordnete Rolle. Dabei ist die Deutsche Wirtschaft so stark gewachsen wie noch nie zuvor in einem Quartal. Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat die Konjunkturprognose für das laufende Jahr trotz des Teil-Lockdowns im November deshalb leicht angehoben. Die kommende Woche verspricht ebenfalls Spannung, aber auch Unruhe. Am Dienstag werden die Anleger auf die Präsidentschaftswahl in den USA blicken. Die offene Frage ist, was passiert bei einem knappen Wahlausgang? Wird Amtsinhaber Trump das Ergebnis im Falle einer Niederlage akzeptieren? Die Anleger sollten sich auf Kursturbulenzen einstellen, raten Analysten.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der US-Ölmulti Exxon Mobil geriet in den drei Monaten bis Ende September mit 680 Mio. Dollar in die roten Zahlen, wie das Unternehmen mitteilte. Vor einem Jahr hatte Exxon noch 3,2 Mrd. Dollar verdient. Es war bereits der dritte Quartalsverlust in Folge. Auch wenn sich die Nachfrage nach Öl ein Stück weit erholt habe, leide die Weltwirtschaft weiter stark unter den Folgen der Pandemie, erklärte CEO Darren Woods. Exxons Umsatz ging um 29 Prozent auf 46,2 Mrd. Dollar zurück.
  • Beim zweitgrößten US-Ölkonzern Chevron fiel im vergangenen Quartal ein Minus von 207 Mio. Dollar an. Vor einem Jahr war noch ein Nettogewinn von 2,6 Mrd. Dollar erzielt worden. Insgesamt brachen die Erlöse um gut 30 Prozent auf 24,5 Mrd. Dollar ein.
  • Der US-Sportartikelhersteller Under Armour hat im dritten Quartal schwarze Zahlen geschrieben. Der Nettogewinn betrug 38,9 Mio. Dollar. Im zweiten Quartal hatte das Unternehmen wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie noch hohe Verluste geschrieben. Der Umsatz blieb mit 1,4 Milliarden Dollar auf Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr erwartet das Management nun einen Umsatzeinbruch von bis zu knapp 20 Prozent. Beim operativen Ergebnis sowie dem bereinigten Ergebnis je Aktie geht der Konzern von roten Zahlen aus.
  • Der US-Konsumgüterkonzern Colgate-Palmolive hat im vergangenen Quartal mehr verdient als erwartet. Das Unternehmen wies einen Gewinn je Aktie von 0,79 Dollar aus. Volkswirte hatten mit einem EPS von 0,70 Dollar. gerechnet.
  • Der US-Einzelhandelsriese Walmart hat Waffen und Munition aus den Regalen seiner Geschäfte in den USA geräumt. Mit der nahenden US-Wahl wächst die Sorge vor möglichen Gewaltausbrüchen rund um die Abstimmung.
  • Das Geschäft von Facebook bekam Antrieb, weil mehr Unternehmen in der Corona-Krise auf digitale Plattformen setzen. In Zahlen heißt das, dass der Umsatz des Online-Netzwerks im vergangenen Quartal um 22 Prozent auf 21,2 Mrd. Dollar stieg. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 7,85 Mrd. Dollar übrig - ein Plus von 29 Prozent.
  • Boomende Werbeeinnahmen und ein starkes Cloud-Geschäft sorgten im dritten Quartal trotz Corona-Pandemie bei dem Google-Mutterkonzern Alphabet für einen Gewinnsprung. Das Nettoergebnis schoss um fast 60 % auf 11,2 Mrd. Dollar in die Höhe. Der Umsatz wuchs um 14 Prozent auf 46,2 Mrd. Dollar. Noch stärker war der Zuwachs im Vergleich zum zweiten Quartal mit knapp 21 Prozent.
  • Der Kurznachrichtendienst Twitter gewann im vergangenen Quartal trotz der großen Aufmerksamkeit durch den US-Wahlkampf nur eine Mio. neue Nutzer dazu und enttäuschte damit die Anleger damit. Den Umsatz steigerte Twitter unterdessen um 14 Prozent auf 936 Mio. Dollar.
  • Die Corona-Krise hat die Kaffeehauskette Starbucks im vergangenen Quartal stark belastet, der Gewinn brach um 51 Prozent auf 393 Mio. Dollar ein. Die Erlöse sanken um gut 8 Prozent auf 6,2 Mrd. Dollar.
  • Der Vorstandschef der Schweizer Pharmakonzerns Roche, Severin Schwan, hat Hoffnungen gedämpft, dass mit der Zulassung von Corona-Impfstoffen die Pandemie überwunden sein wird. „Wir hoffen, dass sich mit einem Impfstoff die Situation irgendwann grundsätzlich ändern wird“, sagte Schwan gegenüber Journalisten. Aber man müsse davon ausgehen, dass ein Impfstoff nicht unmittelbar für die breite Bevölkerung zur Verfügung stehen werde. Aus seiner Sicht werde es auch weiterhin Medikamente brauchen.
  • Audi hat im dritten Quartal wieder gute Geschäfte gemacht, wie die VW-Tochter am Freitag mitteilte. Der Gewinn lag mit 1,1 Mrd. Euro und der Umsatz mit 12,8 Mrd. Euro klar über dem Vorjahreszeitraum. „Wir haben ein gutes drittes Quartal erreicht, dennoch spüren wir nach neun Monaten noch deutlich die Folgen der Corona-Pandemie", sagte Finanzchef Arno Antlitz.
  • Die Corona-Krise sorgt bei der französische-niederländischen Fluggesellschaft Air France-KLM im Sommer für einen weiteren Milliardenverlust. Das Minus im dritten Quarta lag bei 1,7 Mrd. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. In den ersten neun Monaten verbuchte Air France-KLM einen Nettoverlust von 6,1 Mrd. Euro.
  • Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek war möglicherweise V-Mann des österreichischen Nachrichtendienstes. Dem Generalbundesanwalt „liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass der österreichische Staatsangehörige von einem Mitarbeiter des österreichischen Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) als Vertrauensperson geführt wurde", heißt es in der Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Fabio De Masi, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
  • Bei Apple boomt in Zeiten von Homeoffice und Online-Lernen das Geschäft mit Mac-Computern und iPads. Probleme mit den Lieferketten verzögerten allerdings den Marktstart der neuen iPhone-Generation, was einen Gewinnrückgang im vergangenen Quartal provozierte. Der Konzern verdiente knapp 12,7 Mrd. Dollar und damit 7,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz im Ende September abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal stieg dagegen um ein Prozent auf 64,7 Mrd. Dollar.
  • Continental-Chef Elmar Degenhart räumt nach mehr als elf Jahren an der Spitze des Autozulieferers seinen Posten. Degenhart lege sein Amt Ende November „aus Gründen unmittelbar notwendiger, gesundheitlicher Vorsorge" nieder, teilte der Konzern am Donnerstagabend überraschend mit. Sein Vertrag bei dem Konzern wäre noch bis August 2024 gelaufen. Chefkontrolleur Wolfgang Reitzle will nun kurzfristig über die Nachfolge entscheiden. Als interner Favorit galt nach Informationen des "manager-magazin" Nikolai Setzer, derzeit zuständig für das Kerngeschäft Automotive.
  • Der weltgrößte Online-Händler Amazon hat seinen Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 96,1 Mrd. Dollar deutlich gesteigert. Der Gewinn verdreifachte sich sogar auf 6,3 Mrd. Dollar. Amazon stellte für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 112 und 121 Mrd. Dollar in Aussicht, was einem kräftigen Wachstum zwischen 28 und 38 Prozent im Jahresvergleich entsprechen würde. Amazon-CEO Jeff Bezos signalisierte, dass der Konzern auch nach dem hervorragenden dritten Quartal immer noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben dürfte. „Wir sehen mehr Kunden als je zuvor, die früh für ihre Weihnachtsgeschenke einkaufen. Dies ist nur eines der Anzeichen dafür, dass dies eine beispiellose Weihnachtszeit sein wird", sagte Bezos.
  • Der Softwareanbieter und IT-Berater SNP hat seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Konzernchef Andreas Schneider-Neureither sagte laut Mitteilung vom Freitag: „Für das vierte Quartal sehen wir eine gute Entwicklung mit einer wachsenden Projektpipeline.“ SNP erwartet für 2020 nun nach wie vor einen Umsatz zwischen 145 und 170 Mio. Euro sowie eine Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) im mittleren einstelligen Prozentbereich. Im dritten Jahresviertel zeigtensich alle wichtigen Kennziffern in der Corona-Krise allerdings rückläufig.
  • Der Rückversicherer Swiss Re hat im Sommer wieder schwarze Zahlen geschrieben. Im dritten Quartal stand ein Gewinn von 444 Mio. US-Dollar in den Büchern, wie das Unternehmen mitteilte. Damit schnitt die Swiss Re besser ab als von Analysten erwartet. Im dritten Quartal legte die Swiss Re weiteres Geld für Versicherungsschäden infolge der Corona-Krise zurück. In den ersten neun Monaten summieren sich die Belastungen in diesem Bereich damit auf drei Mrd. Dollar.
  • Vodafone Deutschland-Geschäftsführer Hannes Ametsreiter hat die Bundesregierung vor dem Ausschluss von Huawei bei dem Ausbau von 5G gewarnt. "Ein Ausschluss von Huawei würde dazu führen, dass sich der 5G-Ausbau um bis zu fünf Jahre verzögert und deutlich mehr kostet", sagte Ametsreiter dem Magazin „Focus". Er begründete dies damit, dass ein Ausschluss größere technische Eingriffe bei der Umrüstung auf den neuen 5G-Standard erfordern würde.
  • Der Fernbus-Anbieter Flixbus stellt aufgrund der anstehenden Corona-Kontaktbeschränkungen seinen Betrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz vom 3. November an vorübergehend ein.

Politik & Konjunktur

  • Selbstfahrende Autos sollen schon ab dem Jahr 2022 auf deutschen Straßen im sogenannten Regelbetrieb fahren dürfen. Das sieht ein Gesetzentwurf von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vor. "Als erstes Land weltweit holen wir autonome Fahrzeuge aus den Forschungslaboren auf die Straße - und zwar im Regelbetrieb", sagte Scheuer. "Wir wollen jetzt Fahrzeuge, die selbstständig Waren von der Produktion zum Güterverteilzentrum bringen. Genauso wie autonome Autos und Busse, die Fahrgäste sicher und bedarfsgenau transportieren." Die Anwesenheit eines eingriffsbereiten Sicherheitsfahrers ist nicht vorgesehen, allerdings soll es Begrenzungen auf einen festgelegten Betriebsbereich geben.
  • Die US-Notenbank hat ihr Kreditprogramm für kleine und mittlere Unternehmen überarbeitet. Im Rahmen des sogenannten "Main Street"-Hilfsprogramms können künftig bereits Kredite ab einem Volumen von 100.000 Dollar beantragt werden, wie die Fed mitteilte. Bisher hatte das Mindestvolumen 250.000 Dollar betragen. Durch die Herabsetzung des Mindestvolumens wird der Kreis der Firmen, die die Hilfen beantragen können, erweitert.
  • Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima in den USA hat sich im Oktober gegenüber dem Vormonat um 1,4 Punkte auf 81,8 Zähler verbessert, wie die Universität nach einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Befragungsrunde wurde noch ein niedrigerer Wert von 81,2 Punkten ermittelt. Vor allem der Erwartungsindex des Verbrauchervertrauens konnte zulegen, der Lagewerte sank jedoch.
  • Der von der Bundesregierung beschlossene Lockdown ab dem 2. November wird den Anstieg der Wirtschaftsleistung im vierten Quartal deutlich bremsen. Das ergeben erste Berechnungen des ifo Instituts. „Damit setzen die beschlossenen Maßnahmen der kräftigen Erholung vom Sommer ein abruptes Ende“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die Ausgaben für Dienstleistungen des 'sozialen Konsums' werden kräftig einbrechen. Die gesamten privaten Konsumausgaben dürften damit zum Jahresende nicht mehr wachsen.“ Nach Berechnungen des ifo Instituts dürfte der November-Lockdown einen Ausfall der gesamtwirtschaftlichen Produktion von etwas mehr als 10 Mrd. Euro zur Folge haben. Für den Dezember unterstellt das Institut eine langsame Erholung. Außen vor blieben bei den Berechnungen indirekte Auswirkungen der in anderen Ländern verhängten Maßnahmen auf die deutsche Wirtschaft.
  • Die US-Haushalte haben im September ihre Einkommen im Monatsvergleich um 0,9 Prozent gesteigert, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen Zuwachs um 0,4 Prozent erwartet. Die Konsumausgaben sind im September ebenfalls gestiegen, und zwar um 1,4 Prozent im Monatsvergleich. Der von der US-Notenbank besonders beachtete Preisindex PCE stieg im September zum Vorjahresmonat um 1,4 Prozent, nach 1,3 Prozent im August. Die Kernrate stieg von 1,4 auf 1,5 Prozent.
  • In den USA ist der Arbeitskostenindex im 3. Quartal wie erwartet gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Im 2. Quartal hatte der Zuwachs ebenfalls 0,5 Prozent betragen.
  • Wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl haben sich Amtsinhaber Trump und sein Herausforderer Biden von den oppositionellen Demokraten im umkämpften Schlüsselstaat Florida ein Wahlkampf-Duell geliefert. Während Trump in der Stadt Tampa ein baldiges Ende der Corona-Pandemie beschwor, warf Biden dem Präsidenten bei einem Auftritt in Broward County erneut einen verantwortungslosen Umgang mit der Krise vor.
  • Am Donnerstag erreichten die USA mit 88.521 bestätigten Infektionen einen neuen Tagesrekord, wie Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore zeigten. Das waren fast 10.000 Infektionen mehr als noch am Vortag. US-Präsident Donald Trump spielte die Zahl herunter. „Mehr Tests entsprechen mehr Fällen", schrieb er am Freitag auf Twitter. Krankenhäuser seien inzwischen viel besser vorbereitet und die Behandlungsmethoden funktionierten, schrieb er weiter.
  • Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rechnet für das kommende Jahr mit einer positiven Entwicklung der Wirtschaft. „Wir stehen an einem Scheideweg, das Pendel kann in die eine oder andere Richtung ausschlagen", sagte er am Freitag in Berlin anlässlich der Vorstellung der Herbstprognose der Bundesregierung. Allerdings habe die deutsche Wirtschaft in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie auch unter Pandemie-Bedingungen wachsen könne. Für dieses Jahr erwartet die Bundesregierung einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und im kommenden Jahr ein Wachstum von 4,4 Prozent. Dass die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz den Ausblick nicht verschlechtert haben, liegt hauptsächlich daran, dass sich das Wachstum im dritten Quartal besser entwickelt hat als erwartet.
  • Die Wirtschaft der Eurozone ist im Sommer nach dem Corona-Einbruch im Frühjahr kräftig gewachsen. So stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um 12,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Analysten hatten lediglich einen Zuwachs um 9,6 Prozent erwartet. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft noch um 11,8 Prozent eingebrochen.
  • Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im Oktober im Jahresvergleich um 0,3 Prozent gefallen, teilte das Statistikamt Eurostat laut einer ersten Schätzung mit. Im Vormonat sank die Inflationsrate ebenfalls in dieser Höhe. Die Kerninflationsrate ohne Lebensmittel und Energie verharrte auf 0,2 Prozent. Diese Rate gilt als aussagekräftige Größe für den allgemeinen Preistrend.
  • Die offiziellen Arbeitslosenzahlen in der Eurozone zeigen nach wie vor nur begrenzte Auswirkungen der Corona-Krise. Im September hat die Arbeitslosenquote in der Eurozone wie im Vormonat 8,3 Prozent betragen, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Die Quote liegt damit 0,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.
  • EZB-Präsidentin Christine Lagarde sieht den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl als geopolitischen Risikofaktor. Es stehe der EZB zwar nicht an, den Wahl-Ausgang unter politischen Gesichtspunkten zu bewerten, sagte sie auf einer Online-Pressekonferenz. „Aber sie ist eindeutig ebenso wie der Ausgang der Brexit-Verhandlungen eines der beiden geopolitischen Risiken, die sich abzeichnen.“ Der Ausgang der beiden Ereignisse werde richtungweisend sein.
  • Die Verhängung eines "Teil-Lockdowns" ab dem 2. November sorgt für Stress in der Deutschen Wirtschaft. Wie stark die Industrie in Mitleidenschaft gezogen wird, hängt nach Einschätzung der DZ Bank nicht zuletzt davon ab, in welchem Maße auch die Konjunktur bei den wichtigsten Handelspartnern im laufenden Quartal einbricht. „Gesamtwirtschaftlich wird der Teil-Lockdown jedenfalls merkliche Effekte haben, selbst wenn die Einbußen nicht so gravierend sein dürften wie im Frühjahr“. Nach der Erholung im dritten Quartal sei ein Rückfall in eine Rezession nicht unwahrscheinlich. Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans hält sogar eine Verlängerung des Lockdowns in den Dezember hinein für möglich, sollten die Infektionszahlen nicht entscheidend sinken und die Kontaktnachverfolgung schwierig bleiben.
  • Die deutsche Wirtschaft kann den Konjunktureinsturz im Frühjahr zu einem guten Stück wettmachen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Zeitraum Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal um 8,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Experten hatten mit einem Quartalswachstum von 6,9 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem Vierteljahr vor der globalen Corona-Krise, lag das BIP allerdings noch immer um 4,2 Prozent niedriger.
  • Die französische Wirtschaft hat im Sommer den Corona-Einbruch im Frühjahr teilweise wettgemacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sprang im dritten Quartal um 18,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal nach oben, wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte. Analysten hatten eine niedrigere Wachstumsrate von 15,2 Prozent erwartet. Zum dritten Quartal 2019 lag die Wirtschaftsleistung im Sommer aber immer noch um 4,3 Prozent niedriger.
  • Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im September nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes kalender-, saison und preisbereinigt (real) 2,2 Prozent weniger umgesetzt als im Vormonat August. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Umsatz real um 6,5 Prozent, wobei der September 2020 einen Verkaufstag mehr hatte. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im vergangenen September kalender- und saisonbereinigt real 2,8 Prozent höher.
  • Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 18.681 Fällen binnen eines Tages einen neuen Rekordwert erreicht. Die Zahl meldete das Robert-Koch-Institut am frühen Freitagmorgen. Der bisherige Rekordwert vom Vortag lag bei 16.774 Fällen. Am Freitag vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter dem RKI 11.242 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl erfasster Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner lag in den vergangenen sieben Tagen erstmals in Deutschland über 100. Die 7-Tage-Inzidenz liege Stand 00.00 Uhr bei 104,9, teilte das Robert Koch-Institut am Freitag weiter mit. Tags zuvor hatte sie bei bundesweit 99,0 gelegen.
  • Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rechnet im kommenden Jahr mit einem deutlichen Anstieg der Insolvenzverfahren in Deutschland. „Ich erwarte, dass die Insolvenzwelle im ersten Quartal 2021 ihren Höhepunkt erreichen und sich auch dann erst zeigen wird, wie sich der zweite Lockdown zusätzlich auswirkt", sagte Hauptgeschäftsführer Volker Ulbricht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Laut Ulbricht könnte sich die Zahl der Insolvenzverfahren auf bis zu 24.000 belaufen.
  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im Kampf gegen die Pandemie vor vorschnellen Lockdowns gewarnt. Zwar wisse man, dass strikte Beschränkungen die Übertragung von Krankheitserregern eindämmen könne und dem Gesundheitssystem Raum zur Erholung gebe, sagte Regionaldirektor Kluge. „Wir wissen aber auch, dass Lockdowns die Nachfrage nach psychischer Gesundheitsfürsorge steigern wird." Zudem würden weniger chronisch Kranke in Kliniken gehen.
  • Der irakische Ölminister Ihsan Abdul Jabbar Ismaael will nach eigenen Worten jede Entscheidung der OPEC und ihrer Verbündeten (OPEC+) über die künftige Ölförderpolitik unterstützen werden. Er dementierte damit Reuters-Bericht, demzufolge der Irak und andere Länder darüber diskutierten, das aktuelle Kürzungsabkommen im Jahr 2021 nicht mehr zu unterstützen.
  • Fünf Tage vor dem Abstimmungstermin steuert die Wahlbeteiligung in den USA auf einen neuen Rekordwert zu. Laut der Universität von Florida haben mehr als 80 Mio. Bürger bereits per Briefwahl oder in Person ihre Stimme abgegeben. Das entspricht bereits 58 % der gesamten Wähler von vor vier Jahren. Formeller Wahltag ist Dienstag. Umfragen zufolge liegt der demokratische Kandidat Joe Biden knapp vor dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump.
  • In Indien ist die Zahl der bekannten Corona-Infektionen auf mehr als acht Millionen gestiegen. Gleichzeitig aber nehmen die täglich neu regstrierten Corona-Fälle seit Wochen tendenziell ab, während sie Europa steigen. Auch die Todesrate in dem 1,3-Mrd.-Einwohner-Land ist in Relation zur Bevölkerung niedriger als in vielen anderen Ländern. Das könnte mit der relativ jungen Bevölkerung Indiens zusammenhängen.
  • Hurrikan "Zeta" hat erhebliche Schäden in den USA verursacht und mindestens sechs Menschen getötet. Der Wirbelsturm der Stufe zwei war mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 Stundenkilometern in New Orleans (Louisiana) auf Land getroffen. Auch in anderen US-Bundesstaaten waren die Auswirkungen des dann zum Tropensturm heruntergestuften Sturms noch deutlich zu spüren.

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