Analyse
13:47 Uhr, 17.09.2013

Apple – buntes Allerlei statt magische Momente

Zwei neue iPhone-Modelle reichten bei der letzten Apple-Präsentation nicht aus, um die Anleger gnädig für die Aktie zu stimmen. Zertifikate-Investoren könnten jetzt auf etwas niedrigerem Niveau über verschiedene Strukturen in den Titel einsteigen.

Erwähnte Instrumente

  • Bonus Zertifikat mit Cap (Quanto) auf Apple
    Kursstand: 457,30 € (Frankfurt Scoach) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Wenig Spannung versprach schon im Vorfeld die neue Apple-Präsentation am vergangenen Dienstag, lagen die Fakten mit einem „Billig“-iPhone, das sich am Ende als gar nicht so günstig wie erhofft erweisen sollte, sowie einem neuen Spitzenmodell längst auf dem Tisch. Allerdings erwartete sich der Markt auch diesmal wieder gerade von der amerikanischen Kultmarke etwas Besonderes. Das kam nicht und so zeigten sich die Märkte am Abend enttäuscht. Zertifikateanleger könnten jetzt auf etwas reduziertem Niveau über diverse Strukturen zum erneuten Einstieg in die Aktie blasen.

Nicht ganz überraschend ist die magische Nacht bei der groß angekündigten neuen Apple-Präsentation am Dienstag ausgeblieben. Statt einer Smart-Watch oder gar einem revolutionären Apple-TV servierte Firmenchef Tim Cook in seiner „Hexenküche“ im kalifornischen Cupertino wieder einmal nur biedere Hausmannskost. So wird das iPhone 5 zukünftig als „5C“ nur noch in bunter Plastikaufmachung auf die nach immer neuen Modellen gierende Apple-Jüngerschaft losgelassen. Dafür kommt das neue Top-Gerät jetzt als iPhone 5S wie bisher im edlen Metallgehäuse, diesmal aber auch in verschiedenen Farben in die Läden. Als wichtigste technische Neuerungen warten beim Spitzenmodell ein schneller 64-Bit-Prozessor, sowie ein Fingerprint-Sensor auf. Die Hoffnung auf ein größeres Display müssen potentielle Kunden aber seit dieser Woche ebenso begraben, wie die Erwartung, beim neuen „Billig“-iPhone tatsächlich entscheidend günstiger zum Zug zu kommen. So soll das Plastik-Smartphone laut dem „Aktionär“ ohne Vertrag stolze 549 US-Dollar kosten. Am gerade für das „5C“ wichtigen chinesischen Markt sollen die Preise sogar bei umgerechnet 733 US-Dollar liegen. Ein Schnäppchen sieht bei dem inzwischen riesigen Smartphone-Angebot eigentlich anders aus, so dass Analysten bereits befürchten, dass es Apple nicht gelingen wird, im hartumkämpften Sektor Konkurrenten Marktanteile abzujagen. Beim „Aktionär“ fragt man sich deshalb schon, ob man bei der Kultmarke mit der Entscheidung Marge statt Wachstum nicht aufs falsche Pferd gesetzt und mit dem Festhalten am kleinen 4-Zoll- Bildschirm nicht sogar einen Trend verschlafen hat. Ebenso enttäuscht zeigten sich die Experten darüber, dass die erwartete Ankündigung einer Kooperation mit dem weltgrößten Mobilfunkanbieter China Mobile ausblieb.

Halbjährliche „Memory“-Chance bei Apple

Nach Bekannt- bzw. Nichtbekanntwerden der Präsentations-Highlights reagierten auch die Anleger erwartungsgemäß erst einmal verschnupft und schickten die zuletzt wieder über die 500-US-Dollarmarke angestiegene Aktie im späten Handel über zwei Prozent auf die Verliererstraße. Gut möglich, dass sich das Papier in den nächsten Tagen und Wochen wieder eher von seiner volatilen Seite zeigt. Anleger können sich dies am Zertifikatemarkt über diverse Strukturen zu Nutze machen. So bietet ein währungsgesichertes Memory-Express-Produkt der Société Générale (SG3P4Q) mit halbjährlicher Kupon- und Tilgungs-Chance schon im Dezember die nächste Möglichkeit, eine Express-Rendite von 3,84 Prozent einzusammeln und bei einem Schlusskurs auf Emissionsniveau von 512,67 US-Dollar automatisch aus dem Investment auszusteigen. Sollte die Apple-Aktie darunter notieren, auch kein Problem. Bereits sechs Monate später würde der nächste Bewertungstag anstehen. Sollte es auch an diesem, sowie den beiden darauffolgenden Stichtagen nicht zu einer vorzeitigen Tilgung kommen, würde am finalen Termin im Dezember 2015 auch die Einhaltung der Kupon-Schwelle bei 358,87 US-Dollar für die vollständige Erstattung des Nennwerts ausreichen. Erst bei einem Kurs darunter, würde der gesamte Verlust bei Endfälligkeit dem Zertifikat angelastet.

Memory-Express-Zertifikat auf Apple: (quanto)

WKN

Emit.

Typ

Barriere USD

Tilgungs-Schwelle USD

Express-Zahlung

Briefkurs Euro

Fälligkeit

SG3P4Q

SG

Memory-Express

358,87 (70%)

512,67

(100%)

5% (halbjährlich)

101,12

21.12.15

Bonus-Cap-Zertifikate mit deutlich 2-stelligen Seitwärtsrenditen

Wer bei Apple statt auf eine Express- lieber auf eine Bonus-Cap-Struktur setzen möchte, findet bei der Deutschen Bank ein ebenfalls währungsgesichertes, bis September 2014 laufendes Papier (DX84BF). Cap und Bonus-Level liegen hier bei 575 US-Dollar, die Barriere bei 375 US-Dollar, was einem aktuellen Puffer von 24,19 Prozent entspricht. Wird die letztgenannte Marke in den nächsten neun Monaten nicht berührt oder unterschritten, winkt dem Anleger bei Fälligkeit eine maximale Seitwärtsrendite von 16,64 Prozent bzw. 16,03 Prozent p.a. Das Produkt wird aktuell sogar mit einem leichten Abgeld von 0,34 Prozent angeboten. Investoren, die den Sicherheitsabstand bei gleichen Ausstattungskriterien in Sachen Laufzeit und Cap/Bonusniveau auf über 29 Prozent erhöhen möchten, bietet ein weiteres Bonus-Cap-Zertifikat der Deutschen Bank (DX84B9) immer noch eine maximale Seitwärts-Chance von 12,81 Prozent bzw. 12,35 Prozent p.a. Allerdings muss dabei ein moderates Aufgeld von 3,04 Prozent einkalkuliert werden, das im Falle eines Schwellenbruchs verloren gehen würde. Auch dieses Produkt ist währungsgesichert.

Bonus-Cap-Zertifikate auf Apple: (alle quanto mit Währungssicherung)

WKN

Emit.

Bonus-Typ

Barriere USD

Puffer

Bonus-Level/Cap USD

Fälligkeit

Seitwärts-Rendite

Aufgeld

DX84BF

DB

Capped

375

24,19%

575/575

24.09.14

16,64%

-0,34%

DX84B9

DB

Capped

350

29,24%

575/575

24.09.14

12,81%

3,04%

Discount-Kurzläufer mit interessantem Chance-Risikoprofil

Sollte sich die Volatilität bei Apple wieder etwas erhöhen, stellen insbesondere auch Discounter eine interessante Alternative dar. Aktuelle Kurzläufer der DZ-Bank mit einer Restlaufzeit von nur einem Monat bringen es bei Caps von 480 (DZD3X2), 500 (DZD3X3) und 520 US-Dollar (DZD3X4) währungsgesichert auf Maximalrenditen von 4,28, 6,61 und 10,59 Prozent. Der Einstieg gegenüber einem Direktinvestment erfolgt gleichzeitig mit einem Rabatt zwischen knapp sieben und fast fünf Prozent. Allerdings ist eine Partizipation über den Cap hinaus nicht mehr möglich. Bei der doppelten Laufzeit von zwei Monaten bis November 2013 ergeben sich derzeit nur leicht höhere Rendite-Chancen bei einem gleichzeitig etwas höheren Discount.

Klassische Discounter auf Apple: (alle quanto mit Währungssicherung)

WKN

Emit.

Typ

Cap USD

Discount

Rendite max.

Laufzeit

DZD3X2

DZ

Discount Classic

480

6,94%

4,28%

25.10.13

DZD3X3

DZ

Discount Classic

500

5,18%

6,61%

25.10.13

DZD3X4

DZ

Discount Classic

520

4,94%

10,59%

25.10.13

DZD3YE

DZ

Discount Classic

480

8,42%

5,96%

22.11.13

DZD3YF

DZ

Discount Classic

500

7,00%

8,70%

22.11.13

DZD3YG

DZ

Discount Classic

520

6,09%

11,95%

22.11.13

Der BörseGo Tipp:

Auch wenn die Analysten der UBS ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 560 US-Dollar gerade erst bestätigten, können risikobewusste Anleger selbst bei einer Seitwärtsentwicklung mit Barriere-Produkten derzeit relativ attraktive Renditen erzielen. Im Discount-Segment könnten Kurzläufer mit Caps in der Nähe des aktuellen Referenzkurses interessant sein.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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