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17:45 Uhr, 28.01.2021

Commerzbank baut jede 3. Stelle in Deutschland ab - US-Wirtschaft schrumpft 2020 das erste Mal seit 1946

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Unerwartet starker Preisauftrieb in Deutschland
  • Corona-Inzidenz in Deutschland unter 100
  • Bundesregierung bestätigt Einreiseverbote
  • EU/AstraZeneca: Keine Lösung im Impfstoff-Streit
  • Fed hält an geldpolitischen Kurs fest
  • Apple wird zum Profiteur der Pandemie
  • Tesla enttäuscht die Anleger
  • VW nicht mehr weltgrößter Autokonzern
  • Qualtrics-IPO: "Massiv überzeichnet"

DAX

  • Nach kräftigen Kursverlusten ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag im Handelsverlauf ins Plus gedreht. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,33 Prozent bei 13.665,93 Punkten. Zuvor hatte das Minus auch schon bei bis zu 1,8 Prozent gelegen. An der Wall Street sind die Anleger nach den herben Vortagesverlusten wieder in Kaufstimmung geraten und stützten so auch den hiesigen Markt. Am US-Aktienmarkt sorgten einige gute Geschäftszahlen von Unternehmen und insgesamt ordentliche Konjunkturdaten für gute Laune. Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie bleibt an der Börse aber allgegenwärtig. Vor allem in Europa deuteten die schleppenden Massen-Impfungen und die verlängerten Lockdowns darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung der Länder wieder schrumpfen könnte, hieß es am Markt.

Chartanalysen und Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Commerzbank verschärft ihren Sparkurs: Wie die teilverstaatlichte Bank am Donnerstag mitteilte, wird jede dritte Stelle im Inland gestrichen und fast jede zweite Filiale geschlossen. 10.000 Vollzeitstellen sollen bis zum Jahr 2024 wegfallen. Der seit Januar amtierende Vorstandschef Manfred Knof will die Kosten um 20 Prozent senken, das entspricht 1,4 Mrd. Euro. Bis 2024 soll die Commerzbank eine Eigenkapitalrendite bei weitgehend stabil bleibenden Erträgen von 6,5 bis 7 Prozent erreichen. „Die Bank stellt künftig Profitabilität vor Wachstum“, sagte Knof am Donnerstag. Von derzeit 790 Filialen sollen 450 Standorte übrig bleiben.
  • Der Chiphersteller STMicroelectronics rechnet mit einer anhaltend guten Nachfrage auch zu Jahresbeginn.So erwarte der Vorstand für das erste Quartal im Mittel einen Umsatz von 2,93 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten bisher nur mit rund 2,6 Milliarden Dollar gerechnet. Auch die Bruttomarge soll mit 38,5 Prozent etwas besser liegen als erwartet.
  • Der Bilanzskandal um Wirecard könnte bei der Finanzaufsicht Bafin auch juristische Folgen haben. So hat die Behörde einen ihrer Mitarbeiter wegen des Verdachts des Insiderhandels angezeigt. Wie die Finanzaufsicht heute mitteilte, hat der Beschäftigte am 17. Juni 2020, also einen Tag vor Bekanntwerden eines milliardenschweren Bilanzlochs bei dem Zahlungsabwickler, Wirecard-Derivate verkauft. Die Finanzaufsicht entdeckte den Verdacht gegen den Mitarbeiter nach eigenen Angaben im Rahmen der Sonderauswertung. Der Beschäftigte sei sofort freigestellt und ein Disziplinarverfahren eröffnet worden.
  • Die Ständige Impfkommission empfiehlt, den Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca nur an Personen im Alter von 18 bis 64 Jahre zu verabreichen, wie die „Ärzte-Zeitung“ berichtete. Das Gremium begründet dies in ihrem Entwurf mit einer nicht ausreichenden Datenlage in höherem Alter. Abgesehen von dieser Einschränkung werde dieser Impfstoff ebenfalls als gleichermaßen geeignet angesehen, heißt es.
  • Der Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer soll auch gegen die südafrikanische Virus-Variante wirksam sein. Eine Laborstudie von Pfizer und Wissenschaftlern der medizinischen Abteilung der Universität von Texas habe ergeben, dass das Vakzin nur etwas von seiner Effektivität einbüße, teilte der US-Pharmakonzern mit.
  • Mastercard hat im vierten Quartal einen Gewinnrückgang um 15 Prozent auf 1,8 Mrd. Dollar verzeichnet, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Die Erlöse gingen um sieben Prozent auf 4,1 Mrd. Dollar zurück.
  • McDonald's hat im vierten Quartal u. a. wegen der Corona-Pandemie die Markterwartungen verfehlt. Der Nettogewinn sank auf 1,38 Mrd. Dollar bzw. 1,84 Dollar je Aktie, von 1,57 Mrd. oder 2,08 Dollar je Anteil im Vorjahresquartal. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,70 Dollar. Analysten hatten im Schnitt 1,77 Dollar erwartet.
  • Der US-Chemiekonzern Dow hat dank der wieder anziehenden Konjunktur 2020 mit einem Milliardengewinn beendet. CEO Jim Fitterling zeigt sich optimistisch: „Wir haben ein starkes Jahresende erlebt, in dem wir äußere Herausforderungen gemeistert haben", sagte er laut Mitteilung. Auch mit dem Schuldenabbau sei der Konzern vorangekommen. „Wir gehen in das Jahr mit anziehendem Tempo und sind gut vorbereitet, angesichts der anhaltenden Wirtschaftserholung profitabel weiter zu wachsen." Die Margen dürften daher anziehen.
  • Die US-Fluggesellschaft American Airlines hat einen weiteren hohen Quartalsverlust erlitten. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel unterm Strich ein Minus von 2,2 Mrd. Dollar an, wie das Unternehmen mitteilte. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte es noch einen Gewinn von 414 Mio. Dollar gegeben. Der Umsatz brach um 64 Prozent auf 4,0 Mrd. Dollar ein.
  • Facebook wächst auch in der Corona-Pandemie weiter. Das Unternehmen hat im letzten Quartal einen Gewinn je Aktie von 3,88 US-Dollar verbucht, das war deutlich mehr als im Vorjahr und lag über den Analystenschätzungen.
  • Für Aufmerksamkeit dürfte der Börsengang der SAP-Tochter Qualtrics an der Nasdaq sorgen. Als „massiv überzeichnet" hatte SAP-CEO Christian Klein das Angebot am Mittwoch in einem Interview mit dem US-Sender CNBC bezeichnet.
  • Wie ein Sprecher des Autozulieferers Continental heute mitteilte, sind vor gut zwei Wochen Staatsanwaltschaft und Polizei erneut in der Conti-Zentrale in Hannover vorstellig geworden. Sie haben die Geschäftsräume im VW-Abgasskandal durchsucht. Die Zahl der Verdächtigen ist demnach mit 41 inzwischen deutlich höher, bisher hatten sich die Vorwürfe gegen sieben Ingenieure und zwei Projektleiter gerichtet. "Der Kreis wurde erweitert, aber es ist weiterhin dasselbe Verfahren", hieß es von Continental.
  • Fünf Jahre saß Volkswagen ganz oben auf dem Thron. Nun hat der japanische Autogigant Toyota im Jahr 2020 beim globalen Absatz wieder den Spitzenplatz erreicht und damit seinen Rivalen überholt. Wie Toyota am Donnerstag mitteilte, lieferte die Gruppe im vergangenen Jahr global 9,53 Mio. Fahrzeuge an die Kundschaft aus. Das ist zwar ein Rückgang zum Vorjahr um 11,3 Prozent. VW musste im vergangenen Jahr aber einen Absatzrückgang von 15,2 Prozent auf 9,31 Mio. Fahrzeuge hinnehmen.
  • Der Softwarehersteller SAP könnte beim IPO seiner US-Tochter Qualtrics etwas mehr Geld einnehmen als zuletzt erwartet. Die Aktien des Anbieters von Marktforschungssoftware werden zu rund 30 US-Dollar an die Investoren verkauft, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Zuletzt war die erwartete Preisspanne bereits auf 27 bis 29 Dollar angehoben worden. Der Bruttoerlös bei 30 Dollar je Aktie könnte bis zu 1,74 Mrd. Dollar liegen.
  • Die Corona-Krise hat die Reisebranche weiter fest im Griff. Das Ostergeschäft dürfte weitgehend ausfallen. Laut der jüngsten Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) würde eine große Mehrheit der Bundesbürger im Frühjahr oder Sommer gerne in den Urlaub fahren. Es gibt aber noch viel Unsicherheit und viele Bedenken. Das bekommt die Branche zu spüren. „Eine große Reisewelle an Ostern werden wir vermutlich nicht sehen", sagt Norbert Fiebig, Präsident des Reiseverbandes DRV. Das gilt nach Einschätzung des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) auch für Ziele in Deutschland: „Für die Osterzeit und bis in den Mai hinein ist laut vieler Gastgeber eine teilweise große Zurückhaltung bei den Buchungen erkennbar."
  • Apple hat im Weihnachtsquartal zum ersten Mal in seiner Geschichte die Umsatzschwelle von 100 Mrd. Dollar. überschritten. Wie das Unternehmen mitteilte, hat der Konzern im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember 111,4 Mrd. Dollar erlöst, gut ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Konzerngewinn stieg um 30 Prozent auf rund 29 Mrd. Dollar. „Unsere Geschäftsentwicklung im Dezember-Quartal wurde durch zweistelliges Wachstum in jeder Produktkategorie vorangetrieben, was zu Allzeit-Umsatzrekorden in jedem unserer geografischen Segmente und einem Allzeit-Hoch für unsere installierte Basis aktiver Geräte führte“, so Apple-CFO Luca Maestri.
  • Tesla hat erstmals ein Geschäftsjahr mit einem Gewinn abgeschlossen. 2020 erreichte des E-Autobauer einen Überschuss von 721 Mio. Dollar, wie am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitgeteilt wurde. Im Vorjahr hatte Tesla noch einen Verlust in Höhe von 862 Mio. Dollar erlitten. Die Erlöse kletterten 2020 um 28 Prozent auf 31,5 Mrd. Dollar. Bei Anlegern kamen die Zahlen dennoch nicht gut an, im Schlussquartal verfehlte der Konzern die Markterwartungen. Der Gewinn fiel mit 270 Mio. Dollar geringer aus als angenommen. Im Ausblick gab sich CEO Elon Musk ungewohnt vage. Angestrebt werde, die Wachstumsrate von 50 Prozent aus dem vergangenen Jahr zu übertreffen, hieß es lediglich.
  • Der Autobauer BMW hat mit einem starken Schlussquartal das Corona-Krisenjahr 2020 noch versöhnlich abgeschlossen. Zwischen Oktober und Ende Dezember habe der Zufluss finanzieller Mittel im Kerngeschäft Autobau rund 2,8 Mrd. Euro betragen und falle damit besser aus als am Kapitalmarkt erwartet, teilte der Konzern am Mittwochabend anhand vorläufiger Zahlen überraschend mit. Im Gesamtjahr hat das Unternehmen nun einen Bargeldzufluss von 3,4 Mrd. Euro im Autogeschäft erzielt nach 2,6 Mrd. ein Jahr zuvor. Bei der Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern in der Autosparte komme nun ein Jahreswert am oberen Ende der Prognosebandbreite von null bis drei Prozent heraus. Das Konzernergebnis vor Steuern liege im Rahmen der Prognose und wie vom Markt erwartet, hieß es weiter.
  • Der Tübinger Impfstoffentwickler CureVac gab heute den Preis für sein Folgeangebot über 5 Mio. Stammaktien bekannt. Der Emissionspreis beträgt demnach 90 US-Dollar je Aktie. Die Einnahmen daraus dürften sich auf rund 450 Mio. US-Dollar belaufen, teilte das Unternehmen weiter mit. Zusätzlich gewährt das Unternehmen den Zeichnern eine 30-Tage-Option zum Erwerb von bis zu 750.000 zusätzlichen Stammaktien (Greenshoe-Option) zum öffentlichen Angebotspreis. Das Angebot wird voraussichtlich am 1. Februar abgeschlossen.

Politik & Konjunktur

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet die Entwicklung des Euro-Wechselkurses nach den Worten von EZB-Ratsmitglied Klaas Knot sehr genau. „Der Euro hat über die letzten Wochen und Monate offenkundig aufgewertet, und das ist etwas, was wir natürlich sehr, sehr aufmerksam beobachten", sagte Knot zu Bloomberg TV.
  • In den USA ist der Zahl der Verkäufe neuer Häuser im Dezember gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent gestiegen, wie das Handelsministerium mitteilte. Analysten hatten mit einem deutlicheren Anstieg gerechnet. Im Vormonat waren die Verkäufe um 12,6 Prozent gefallen.
  • Bundesinnenminister Horst Seehofer kündigte massive Beschränkungen von Einreisen nach Deutschland an. Er sagte zu „Bild“: „Wir wollen einen Virus-Abhalt. Und dazu müssen wir manche Flugbewegungen, Reisebewegungen in der Tat einschränken.“ Es gehe nicht um das Verbot von Reisen, „sondern es geht um Maßnahmen, wie wir ein hochinfektiöses Virus verhindern können in Deutschland.“ Er vertrete als Innenminister „die Grundregel, dass wir grundsätzlich aus Mutationsgebieten keine Einreisen nach Deutschland zulassen sollten.“
  • Im Januar lagen die Verbraucherpreise in Deutschland um 1,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilte. Analysten hatten nur eine Inflationsrate von 0,7 Prozent erwartet. Der Preisauftrieb hat sich nach dem Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung zum Jahresanfang beschleunigt. In den Vormonaten war die Jahresinflationsrate noch negativ gewesen.
  • Die Banken im Euroraum haben laut der EZB-Bankenaufsicht die Krise bislang recht robust überstanden. Die Kreditinstitute zeigten Widerstandskraft, teilte die Behörde bei der Vorlage ihrer jährlichen Bankenprüfung mit. Allerdings gebe es vor allem beim Kreditrisiko Schwachstellen. Im Zentrum stehe dabei das Risiko einer plötzlichen Zunahme der notleidenden Kredite.
  • Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2020 nach Angaben des US-Handelsministeriums auf das Jahr hochgerechnet um 4,0 Prozent gewachsen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 4,2 Prozent gerechnet. Im dritten Quartal war das US-BIP um 33,4 Prozent gewachsen, nachdem für das zweiten Quartal ein Einbruch von 31,4 Prozent verzeichnet worden war. Für 2020 wies das Handelsministerium einen BIP-Rückgang um 3,5 Prozent aus.
  • US-Präsident Joe Biden will mehr Amerikanern den Zugang zur Krankenversicherung ermöglichen. Eine vom Weißen Haus angekündigte Verfügung soll bewirken, dass sich Amerikaner zwischen Mitte Februar und Mitte Mai über das als "Obamacare" bezeichnete System krankenversichern lassen können. Die Fristen dafür waren in vielen Bundesstaaten bereits im Dezember abgelaufen.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung fiel in der Woche zum 23. Januar um 67.000 auf 847.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 875.000 vorhergesagt.
  • Die US-Behörden haben drei Wochen nach der Kapitol-Erstürmung und angesichts von Warnungen vor neuer Gewalt eine landesweite Terrorwarnung ausgesprochen. Das US-Heimatschutzministerium erklärte am Mittwoch, „ideologisch motivierte gewalttätige Extremisten“ könnten zu Gewalt anstiften oder Gewalttaten verüben.
  • Die ansteckendere britische Coronavirus-Mutation ist in den USA inzwischen in mehr als der Hälfte der Bundesstaaten nachgewiesen worden. Das teilte die Direktorin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, beim Coronavirus-Briefing der Experten der neuen US-Regierung.
  • In den USA steht die Wirtschaft wegen der Corona-Krise weiter unter Druck. Wie der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, am Mittwochabend nach dem Zinsentscheid erklärte, hat sich die Erholung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten deutlich abgeschwächt.
  • Die Bundesagentur für Arbeit befürchtet einen dauerhaften Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit wegen der Corona-Krise. Allein seit Anfang 2020 habe sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen um rund ein Drittel erhöht, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Scheele, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen war vor der Pandemie auf unter 700.000 gesunken, inzwischen ist sie wieder auf über 900.000 gestiegen, so Scheele. Er befürchte, dass es erstmals seit den Arbeitsmarktreformen vor 20 Jahren wieder eine steigende Sockelarbeitslosigkeit geben werde.
  • Erstmals seit drei Monaten sinkt der Inzidenzwert bei Neuinfektionen bundesweit wieder unter die Schwelle von 100. Das Robert-Koch-Institut gab den Wert am Donnerstagmorgen mit 98 an. Zuletzt hatte die Inzidenz am 29. Oktober unter 100 gelegen. Der bisherige Höchstwert wurde am 22. Dezember mit 198 erreicht. Ziel von Bund und Ländern ist es, die Sieben-Tage-Inzidenz auf unter 50 zu drücken. Auch deshalb ist trotz der jüngsten Entspannung nicht mit eine Lockerung der Corona-Auflagen zu rechnen. Deutschland solle den Erfolg nicht verspielen, sagte Physikerin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation der „Welt“. Mehr Freiheiten für alle winken aus ihrer Sicht erst, wenn die Inzidenz auf oder unter 10 gedrückt werden, so wie im vergangenen Sommer.
  • Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone - gemessen am Economic Sentiment Indicator (ESI) - ist im Januar um 0,9 Punkte auf 91,5 Zähler gesunken, wie die Europäische Kommission mitteilte. Analysten hatten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. In der EU gab der Indikator ebenfalls nach. Unter den großen Euroländern hellte sich die Stimmung in Italien, Spanien und den Niederlanden auf, während sie sich in Deutschland und Frankreich verschlechterte.
  • Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Heyo K. Kroemer, rechnet zeitnah mit Fortschritten bei der Behandlung von Covid-19-Patienten. „Ich gehe davon aus, dass wir innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate Hinweise dafür bekommen, wie Menschen besser behandelt werden", sagte Kroemer am Donnerstag mit Verweis auf die Entwicklung von speziellen Antikörpertherapien in Deutschland.
  • Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki fordert eine stärkere steuerliche Kontrolle bei Großunternehmen. In einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ kündigte Morawiecki einen "globalen Kreuzzug gegen die Steuerhinterziehung" an. Sein Land verlange, dass die Besteuerung der Gewinne von Unternehmen in demjenigen Land anfalle, in dem sie erwirtschaftet wurde. Eine entsprechende Initiative wolle Polen in der EU starten.
  • Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat sich für einen Corona-Aktionsplan in Europa ausgesprochen. Angesichts der hohen Fallzahlen und der neuen Virusvarianten sei es erforderlich, die Eindämmung auf dem ganzen Kontinent zu verstärken. Die Fallzahlen müssten so schnell wie möglich verringert werden, denn dies habe große Vorteile für Gesellschaft und Wirtschaft. Ein gemeinsames Handeln aller europäischen Länder werde jede nationale und örtliche Anstrengung wirkungsvoller machen, heißt es in dem Papier, das die britische Medizin-Zeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht hat. Zu der Gruppe gehören unter anderen Andreas Peichl vom ifo Institut. „Entschlossenes und koordiniertes europäisches Vorgehen gegen die Pandemie ist wegen der engen grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Verflechtung in Europa auch aus ökonomischer Sicht erforderlich“, sagt er. Die Wissenschaftler fordern, die Zahl der Ansteckungskontakte zwischen den Menschen zu verringern, zum Beispiel Homeoffice und Online-Unterricht zu verbessern. Auch sollten „kleine, stabile soziale Blasen“ und stabile Gruppen zu Hause und am Arbeitsplatz bevorzugt werden gegenüber ständig wechselnden Kontakten.
  • Die Bundesregierung wird bei ihren Plänen zu etwaigen Einschränkungen im Flugverkehr laut Medien zufolge konkreter. Es geht dabei vor allem um Länder, in denen sich Mutationen des Coronavirus verbreitet haben. Dazu werde eine Vorlage für eine entsprechende Verordnung zwischen den Ministerien abgestimmt, heißt es in übereinstimmenden Medienberichten. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte der dpa, dass ein solcher Beschluss in Vorbereitung sei. Die „Bild“-Zeitung berichtete, dass die Einschränkungen des Flugverkehrs nach Deutschland bereits in der kommenden Woche umgesetzt werden sollen.
  • Die EU und AstraZeneca streiten weiter um den Umfang der Lieferungen des Corona-Impfstoffs. EU-Kommissarin Kyriakides appellierte an die Verantwortung der Firma. Doch auch ein Gespräch brachte keine Lösung. „Wir bedauern, dass es immer noch keine Klarheit über den Lieferplan gibt", erklärte Kyriakides auf Twitter. AstraZeneca teilte mit, es habe ein „konstruktives und offenes Gespräch" über die Komplexität der Erhöhung bei der Impfstoff-Produktion und die Schwierigkeiten stattgefunden. Die Auseinandersetzung begann mit der Ankündigung des Herstellers, zunächst deutlich weniger Impfstoff an die EU-Staaten zu liefern als zugesagt. AstraZeneca begründete die Verzögerungen mit Engpässen in der Produktionskette.
  • Russland hat Lieferprobleme beim Corona-Impfstoff Sputnik-V eingeräumt. Die staatliche Gesellschaft RDIF und das Gamaleya-Institut erklärten, es gebe Verzögerungen von bis zu drei Wochen. Grund seien die hohe Nachfrage und Produktionsengpässe. Die Kapazitäten würden nun ausgeweitet.
  • Die US-Notenbank Fed setzt ihre ultralockere Geldpolitik unverändert fort. Der Leitzins bleibt in der Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent, wie der FOMC am Mittwoch mitteilte. Ihre Anleihenkäufe von mind. 120 Mrd. Dollar pro Monat will die Fed konstant fortsetzen, um so weiter Liquidität in die Finanzmärkte und die Wirtschaft zu pumpen. Davon entfallen weiter mind. 80 Mrd. auf den Kauf von Staatsanleihen und mindestens 40 Mrd. Dollar auf den Kauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren.

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