Kommentar
12:19 Uhr, 20.09.2012

Apple-Aktie als Depotversicherung

Erwähnte Instrumente

  • Kupon-Zertifikat auf Apple
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Die meisten Bäcker dieser Welt würden sich sicherlich wünschen, dass ihre „ warmen Semmeln“ so weggehen würden wie Apples neues iPhone 5, sollen doch laut dem Unternehmen allein in den ersten 24 Stunden mehr als zwei Millionen Bestellungen eingegangen sein. Auch wenn man sich von dem jetzt noch leichteren, dünneren und mit einem etwas größerem Display ausgestatteten Kultobjekt bislang noch nicht direkt ernähren kann, besitzt es nach Berechnung von JP Morgan Chase ein solches wirtschaftliches Gewicht, dass es sogar das gesamte Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten im vierten Quartal um 0,25 bis 0,50 Prozent anheben könnte. Gar nicht auszudenken, wenn das nach Marktkapitalisierung mittlerweile größte Unternehmen der Welt in einem von der Euroschuldenkrise betroffenen Peripherieland ansässig wäre. Eines ist in jedem Fall sicher: Für die Garde der „Apple-Jünger“ wird Weihnachten in diesem Jahr auf den 21. September vorverlegt, dem offiziellen Starttermin für den Verkauf der konsumgewordenen „Weltanschauung“ in den USA, Deutschland und weiteren sieben Ländern. Auch die Aktie hat bereits wie nicht anders zu erwarten war mit einem neuen Allzeithoch von über 700 US-Dollar auf den neuen Hype reagiert.

Wenn der Apple-Konzern eine so hohe Bedeutung besitzt, dann liegt es eigentlich nahe, dass sich auch Anleger durch ein mehr oder weniger direktes Engagement eine Scheibe davon abschneiden, bzw. dass sie zumindest eine attraktive Zinsanlage damit absichern. Die Deutsche Bank emittiert in Bezug auf letztere Strategie gerade zum 25. September ein sogenanntes Kupon-Zertifikat auf Apple, besser bekannt unter der von anderen Emittenten verwendeten Bezeichnung „Memory-Express“. Ausgestattet mit einer Barriere bei 60 Prozent des am Ausgabetag fixierten Auflageniveaus der Aktie erhält der Investor bei dem bis zu 5-jährigen Produkt am Stichtag alle zwölf Monate einen Kupon in Höhe von ca. fünf Prozent p.a. (5,10 Euro) ausgezahlt, wenn der Basiswert an irgendeinem Tag des betreffenden Jahres auf Schlusskursbasis einmal („One-Touch“) auf oder über dieser Marke notiert. Die Zinszahlung würde also nur dann ausfallen, wenn die Apple-Aktie während des gesamten Jahres mehr als 40 Prozent unter Wasser liegen sollte. Ist dies tatsächlich der Fall, greift der „Memory“-Mechanismus, der besagt, dass nicht ausgezahlte Kupons in den Folgeperioden vollständig nachgeholt werden, wenn die Voraussetzung dafür wieder vorliegen sollte. So könnten rein theoretisch auch alle Extrazahlungen außer der quasi automatisch feststehenden ersten am finalen Stichtag stattfinden. Darüber hinaus besteht wie bei einem Express-Zertifikat üblich, natürlich jedes Jahr die Möglichkeit einer vorzeitigen Fälligstellung zum Nennwert von 100 Euro, sofern die Aktie am Beobachtungstag mindestens auf Emissionsniveau schließt. Am letzten Stichtag genügt dafür sogar die Einhaltung der 60-prozentigen Barriere. Unterhalb davon wäre der Verlust unvermeidbar, wobei die tatsächliche Entwicklung der Apple-Aktie den Tilgungsbetrag bestimmen würde. Allerdings würde dabei das Wechselkurverhältnis zum Euro aufgrund des Quanto-Mechanismus keine Rolle spielen.

Der BörseGo Tipp:

Das neue Kupon-Zertifikat eignet sich weniger für renditeorientierte Apple-Fans als vielmehr für risikobewusste möglicherweise etwas längerfristig ausgerichtete Anleger, die ihre erhöhte Kuponzahlung an der Entwicklung des größten Unternehmens der Welt festmachen wollen. Auch wenn die Aktie nach unten gut abgesichert zu sein scheint, kann bei einer Performance von mehr als 72 Prozent allein in diesem Jahr der 40-prozentige Puffer sicher nicht schaden.

Apple Kupon-Zertifikat quanto

Emittent/WKN:

Laufzeit:

20.09.2017

Preis: (25.09.2012)

Ausgabepreis 100 € (zzgl. 1 % Geld/Brief)

Deutsche Bank/ DB9ZUG

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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