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08:44 Uhr, 15.08.2002

AOL TW - Beeidigung erst nach Umsatzkorrektur

AOL Time Warner räumte gestern nachbörslich ein, dass bei der Internettochter America Online "ungenau verbuchte" Umsätze vorgekommen seien. Der Betrag belaufe sich über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren auf 49 Millionen Dollar und stamme aus drei Abschlüssen.

Die Bilanzierung bei America Online rückte nach einem Artikel in der Washington Post ([Link "mehr dazu hier" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]) zum wiederholten Male ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Ende Juli begann die US-Börsenaufsicht SEC ([Link "mehr dazu hier" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]) und kurz darauf das US-Justizministerium ([Link "mehr dazu hier" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]) Ermittlungen im Unternehmen.

Die SEC forderte die CEOs von über über 900 Unternehmen auf, die jüngsten Geschäftsergebnisse per Unterschrift zu beeidigen, ein Schwur, der das Vertrauen in die Unternehmensbilanzierung aufpolieren soll. Experten sind über diese Aktion geteilter Meinung. Die einen applaudieren und loben die Aktion als historisches Ereignis in der Aktienkultur, andere sehen es als bloßen Marketing-Gag, der letztendlich keine Veränderung herbeiführe.

AOL Time Warner gab nun bekannt, sich bei der Verbuchung der Umsätze in Höhe von 49 Millionen Dollar über die Richtigkeit nicht sicher zu sein. Damit weicht der Medienkonzern von der ursprünglichen Behauptung ab, dass die Bilanzierung des Konzerns einwandfrei sei. Also zeigte die SEC-Verpflichtung zu mindest in diesem Fall Wirkung.

AOL Time Warner relativierte die scheinbar plötzlich aufgetreten Zweifel und teilte darüber hinaus mit, dass die Neuigkeiten über den falsch verbuchten Umsatz erst in den vergangenen 10 Tagen ans Tageslicht getreten seien.

"Ich bin dem Ziel verschrieben, unsere interne Prüfung zu vervollständigen und den Fragen in einer zeitlich angemessenen und gründlichen Grundlage nachzukommen, und wir werden damit fortfahren, zusätzliche interne Kontrollen bei AOL einzuführen," erklärt der CEO von AOL Time Warner, Richard Parsons.

Er habe zusammen mit dem CFO Wayne Pace das SEC-Formular unterzeichnet, nachdem obiger Sachverhalt geklärt wurde.

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