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18:24 Uhr, 30.01.2003

AOL: Rekordverlust im Jahr 2002, Aktie -14%

Die AOL Time Warner Aktie fällt zur Stunde um 13.90% auf $12.02, nachdem das Unternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Verlust von fast $100 Milliarden bekanntgab. Das ist der größte Verlust, den je ein US-Unternehmen innerhalb eines Jahres einfuhr.

Das weltweit größte Internetmedienunternehmen AOL Time Warner erwirtschaftete einen Q4-Verlust von 45,5 Milliarden $, weil die AOL-Tochter zuletzt mächtig ins Straucheln geraten ist. Vor einem Jahr hatte der Verlust noch 1,8 Milliarden $ betragen.

Die Stärke in den Bereichen Film/Unterhaltung und Kabelnetzwerk konnte die Schwäche der Internettochter nur zum Teil kompensieren. Sinkende Werbeeinnahmen und abnehmendes Kundenwachstum haben selbst durch Hits wie "Herr der Ringe" nicht wettgemacht werden können.

Operativ meldete AOL Time Warner einen Gewinn von 28 Cents/Aktie für das Q4/2002. Analysten hatten nur mit 27 Cents/Aktie Gewinn gerechnet.

Ted Turner gab bekannt, dass er als Vice Chairman von AOL TW im Mai seinen Hut nehmen werde. Turner ist der Gründer von Turner Broadcasting und AOL TW´s größter Privataktienbesitzer. Er wolle mehr Zeit für sich verbringen, gab er als Begründung an. Ein Ersatz wurde bisher nicht bekannt gegeben.

AOL Time Warner´s Finanzvorstand Wayne Pace teilt mit, dass es im Bereich Film Entertainment schwierig werden dürfte, nach der starken Performance im Jahr 2002 noch weiter wachsen zu können. Der Ausblick auf das Jahr 2003 geht von einer moderaten Erholung in der Werbebranche aus. Im Gesamtjahr 2003 rechnet der Finanzvorstand mit einem stagnierenden EBITDA (Näherungsgröße an den Cash Flow) gegenüber 2002. Ferner werden sich die Pensionskosten um $100 Millionen erhöhen.

"Wir denken, dass 2003 ein schwieriges Jahr werden wird," sagt Vorstandschef Richard Parsons. Der Umsatz werde im Jahr 2003 im mittleren einstelligen Bereich wachsen können.

"Offensichtlich dauert ein Turnaround länger als ich das sehen wollte, aber das ist nun mal Realität," sagt John Tinker von Blaylock & Partners. "Die Aktie hat sich seit Herbst erholt, weil die Leute das Unternehmen auf Erholungskurs sehen."

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