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21:06 Uhr, 12.02.2004

Anmerkung zur Chartanalyse bestimmter "Basiswerte"

Basiswerte aller Märkte lassen sich charttechnisch auswerten, wobei jeder Markt seine Besonderheiten aufweist. Das hängt damit zusammen, daß a) die fundamentalen Größen, die Basis eines Marktes sind und b) die den jeweiligen Markt handelnden Marktakteure, unterschiedlich sind. Eine weitere wichtige Dimension ist c) der Zeitfaktor. Wir sprechen diese Thematik kurz im Zusammenhang mit unserem charttechnischen Coverage des Ölpreises bzw. der Öl Futures an. Natürlich bestimmén hier auch Angebot und Nachfrage das Marktgeschehen. Auf der anderen Seite kann die OPEC durch die Justierung der Ölfördermengen durchaus maßgeblich in die mittelfristige Preisentwicklung eingreifen. Dies ist bei der Nutzung charttechnischer Analysen von Öl zu berücksichtigen. Wenn wir schon dabei sind, die unterschiedliche Auswertbarkeit von Basiswerten zu erörtern, erlauben wir uns etwas abzuschweifen. So verrückt es sich lesen mag, aber es lassen sich auch "Basiswerte" charttechnisch auswerten, die nicht unbedingt klassischen Marktgesetzen unterliegen. Intern in unserem Team hatten wir beispielsweise einen Test durchgeführt und Charttechnikern den Kursverlauf der US Arbeitslosenquote vorgelegt, ohne hinzuweisen, um was für einen Basiswert es sich dabei handelt. Das erstaunliche Resultat ist jenes, daß sich charttechnisch mittelfristige Wendepunkte ermitteln ließen. Wohlgemerkt in die Zukunft projeziert. Seit Juni 2002 stagniert die US Arbeitslosenquote auf hohem Niveau. Es gibt erste leichte Tendenzen einer Abnahme. Dazu läßt sich anmerken, daß im Bereich von 5,6-6,0% ein massives charttechnisches Widerstandscluster lokalisiert ist. Basierend auf der charttechnischen Auswertung der bisherigen Historie kann konstatiert werden, daß sich im Bereich der 5,6-6,0% Marke eine obere Trendwende vollziehen wird. Mittelfristig ist demnach mit einer stagnierenden bzw. fallenden Arbeitslosenquote zu rechnen. Ein anderes wirklich verrücktes Beispiel ist die Temperaturentwicklung, die sich phasenweise charttechnisch gut auswerten läßt. Die Eigenart hier ist die gute Anwendbarkeit von Fibonacci Retracements und Projektionen. Wir tracken intern die Performance der einzelnen GodmodeTrader Musterdepots. Bei der Betrachtung der Performancekurven fielen uns erneut charttechnische Strukturen auf, - natürlich andere Strukturen als man in der klassischen Charttechnik gewohnt ist -, aber es ließen sich über bestimmte Phasen ebenfalls basierend auf der Charttechnik Prognosen zur Musterdepotentwicklung tätigen. Dabei ließen sich regelrecht Performance-Kursziele und Zeitziele ermitteln. In 2 Monaten wird sich eine Performance im Rahmen von xx% ergeben. Bei einer solchen Erörterung müssen wir zum Abschluß dieses ungewöhnlichen Kurz-Kommentars den Hinweis anbringen, daß sicherlich keiner unserer Charttechniker Esoteriker ist oder irgendwie mental labil. Einem Laien in Sachen Charttechnik können wir es nicht verdenken, wenn er eine solche Erörterung als "Spinnerei" abtut. Eine Erklärung für solche "Phänome" haben wir selbst nicht. Wir stellen lediglich fest, daß sich Charttechnik auch auf Basiswerte anwenden läßt, die überhaupt gar keinen Bezug zu Marktgesetzen haben.

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