Anleihenfonds - der Ausweg?

Die schlechte Performance des Aktienmarktes in den letzten 18 Monaten haben viele Investoren in Fonds mit Anleihen als sicherere Alternative getrieben. Doch diese Strategie könnte fehlschlagen, denn einige dieser Fonds tragen trotz Anleihen bedeutendes Risiko in sich.

Seit März 2000 hat der durchschnittliche Aktienfonds 17,4% verloren, während der durchschnittliche Anleihenfonds 5,4% gewonnen hat. Einige dieser Gewinne gehen nach Meinung des Fondsexperten Clint Willis darauf zurück, dass die Anleihen mehr Dividenden abwerfen als Aktien. Doch der Großteil der Zuwächse beruhe auf dem Rückgang der Zinssätze, denn fallende Zinsen beflügeln die Kurse von Anleihen.

Während der letzten zwei Jahre seien die Renditen für 10-jährige Unternehmensanleihen von 6% auf 4,6% gefallen und die Anleihenkurse dementsprechend stark gestiegen. Deswegen hätten Investoren in den ersten acht Monaten von 2001 rund 61 Mrd. US-$ in Anleihenfonds gesteckt. 2000 seien noch 50 Mrd. US-$ abgezogen worden, so Willis weiter.

Doch nach Meinung von Willis bestehe die Möglichkeit dass viele zum falschen Zeitpunkt gekauft hätten, denn bei den zur Zeit so niedrigen Zinsen bestehe kaum Hoffnung noch niedrigere Zinsen zu sehen. Deswegen sei es unwahrscheinlich, dass Anleihenfonds ihre bisherige Performance im nächsten und übernächsten Jahr beibehalten können.

Einige Ökonomen denken sogar, dass den Anleihen schlechte Zeiten bevorstehen, da langfristige Staatsanleihen seit 1980 jährlich um 11% gestiegen seien. Damit lägen sie weit über den jährlichen 2% Rendite, die sie von 1950-1980 erzielt hätten. Somit bestehe die Chance einer Dürreperiode für Anleihen, denn Phasen außergewöhnlicher Performance folgen an den Finanzmärkten immer Perioden schlechter Entwicklung, so die Analysten weiter.