Anleihen: Keine großen Sprünge
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15. August 2025. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Bestimmende Themen im Anleihehandel sind Geopolitik – konkret das Trump/Putin-Treffen am heutigen Freitag – sowie die Zinssenkungswahrscheinlichkeiten in den USA. „Nach den aktuellen US-Inflationsdaten wird die Wahrscheinlichkeit sinkender Zinsen im September jetzt mit 96 Prozent gepreist“, berichtet Tim Oechsner von der Steubing AG. Der Anleihehandel verläuft allerdings derzeit ruhig. „Die Liquidität bleibt gering“, erklärt Oechsner mit Blick auf das „Sommerloch“. Glattstellungsgeschäfte seien entsprechend schwierig, die Bid-Offer Spreads größer.
Die Seitwärtsbewegung der Renditen für zehnjährige Bundesanleihen in der Spanne zwischen 2,60 und 2,70 Prozent setzt sich fort. Am Freitagmorgen rentieren zehnjährige Bundesanleihen mit 2,7 Prozent nach 2,65 Prozent vor einer Woche.
„Trump dürfte sich in Rufen nach sinkenden Leitzinsen bestärkt sehen“
In den vergangenen Wochen waren die Erwartungen gestiegen, dass die US-Notenbank die Leitzinsen bald senkt. Die am Dienstag veröffentlichten Inflationszahlen für den Juli boten diesbezüglich Licht und Schatten. Die Gesamtinflationsrate stieg nur moderat, die Kernrate aber stärker als erwartet. „US-Präsident Trump dürfte sich in seinen Rufen nach sinkenden Fed-Leitzinsen bestärkt sehen“, erklärt LBBW-Analystin Katja Müller. „Unseres Erachtens ist die Forcierung der Zinssenkungserwartungen damit nicht zu rechtfertigen“, meint hingegen Helaba-Analyst Ulrich Wortberg. Einigkeit herrscht hingegen bezüglich der Sorgen um die Verlässlichkeit von US-Daten nach der Entlassung der US-Statistikchefin. „Die Ernennung des Behörden-Kritikers Antoni zum Leiter der Statistikbehörde BLS sorgt für Unbehagen“, kommentiert Wortberg. Geldpolitisch richtige Entscheidungen zu fällen werde schwieriger.
Im Handel mit Staats- und staatsnahen Anleihen sind bis 2044 laufende US-Treasuries gefragt, wie Oechsner berichtet. Ebenfalls gesucht: Bonds des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM mit Fälligkeit 2035 (EU000A1Z99W5).
Telekom, Bahn, Nestlé und Eon gefragt
Im Handel mit Unternehmensanleihen kommen Oechsner zufolge Bonds der Deutschen Telekom mit Laufzeit bis Mai 2026 (XS1617898363), der Deutschen Bahn bis 2037 (XS2577042893) und von Nestlé bis 2041 (XS2350744434) gut an. Bei Kursrückgängen gleich wieder gekauft wird die bis 2044 laufende Eon-Anleihe (XS2791960664), wie Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank beobachtet.