Anleihen-Aussichten sind prekär
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Die Aussichten für die Anleihenmärkte im Jahr 2020 sind der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge „prekär“. Das Wachstum habe sich abgeschwächt, die Investitionsausgaben seien gesunken, die Handelsbeziehungen blieben angespannt und das politische Risiko sei erhöht. „Die Wahrscheinlichkeit, dass es in den Industrieländern 2020 zu einer Rezession kommt, ist hoch“, schreibt Gene Tannuzzo, stellvertretender Anleihen-Chef bei Columbia Threadneedle, angesichts dessen in einem aktuellen Marktausblick. Besonders hoch sei das Rezessionsrisiko in Deutschland, den USA und Großbritannien (abhängig vom Ausgang des Brexits).
In Anbetracht dieses unsicheren Ausblicks sollten Anleihenanleger im Jahr 2020 Ausschau nach sicheren Häfen halten. Dies sei durch die weit verbreiteten Negativzinsen schwierig. Columbia Threadneedle erwartet in dieser Hinsicht keine Trendwende, denn die Notenbanken dürften ihre Geldpolitik im Jahr 2020 kaum straffen.
Vor diesem Hintergrund sind Unternehmensanleihen sehr guter und guter Schuldnerqualität (Investment-Grade) nach Ansicht von Tannuzzo einen Blick wert. In diesem Segment sei vor allem der Konsumdienstleistungssektor „eine gute Option“. Denn die solide Einkommenssituation und moderate Verschuldung bildeten eine sehr gute Grundlage für den Konsum. „Obwohl das Risiko eines Abschwungs in Industrie, Handel und verarbeitendem Gewerbe im Jahr 2020 höher ist, bedeutet das noch nicht, dass es eine Konsumrezession geben wird“, erklärt der Experte. „Tatsächlich hat eine Rezession nur in etwa 50 % der Fälle auch eine Kontraktion im Konsumsektor zur Folge.“
Vor allem binnenwirtschaftlich orientierte Telekommunikations-, Versorgungs- sowie Lebensmittel- und Getränkeunternehmen seien einen Blick wert. „Viele dieser Unternehmen bauen Schulden ab und haben positiv verzinste Anleihen“, schreibt Tannuzzo. Zudem will Columbia Threadneedle 2020 nach interessanten Anlagemöglichkeiten im ABS- und MBS-Bereich Ausschau halten.
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