Kommentar
12:47 Uhr, 17.06.2009

Anleger suchen Performance über Kreditrisikoprämien

Bei institutionellen Anlegern in Deutschland stehen Unternehmens- und vor allem Hochzinsanleihen derzeit hoch im Kurs. Auch die Aktiennachfrage zieht angesichts einer Beruhigung an den Märkten wieder an. Im Vordergrund stehe für die Investoren nach den Erfahrungen in 2008 die Liquidität ihrer Anlagen, so Hans-Jörg Frantzmann, Geschäftsführer und Leiter des institutionellen Vertriebs bei Fidelity International in Deutschland.

"Institutionelle Anleger werden wieder aktiver, nachdem viele seit der Lehman-Pleite zunächst in einer Art Schockstarre verharrten. Seit März dieses Jahres ist bei Fixed Income- und vor allem bei High-Yield-Produkten die Nachfrage stark angezogen. Investoren wollen sich die hohen Risikoprämien nicht länger entgehen lassen, zumal die Renditen von Staatsanleihen stark gesunken sind. Aktien sind ebenfalls wieder gefragt, auch wenn das Aktivitätsniveau hier noch erheblich unter dem der ersten Quartale 2007 und 2008 liegt. Das gilt nicht nur für traditionelle Long-Only-Aktienfonds, sondern auch für Long-Short-Strategien, sofern diese eine überzeugende Performance vorweisen können.

Institutionelle Anleger richten ihr Augenmerk außerdem zunehmend auf das Thema Real Estate, da das schwierige Finanzierungsumfeld und die konjunkturelle Lage bereits größtenteils eingepreist sind. Im Fokus steht dabei besonders der britische Immobilienmarkt. Dort profitieren Investoren aus Euroland zudem vom schwachen Pfundkurs.

Nachgefragt werden auch inflationsindexierte Papiere. In naher Zukunft dürfte das Inflationsrisiko zwar eher gering sein: Dem Geldmengenwachstum auf der einen Seite steht die niedrige Kapazitätsauslastung vieler Unternehmen entgegen, die daher Preiserhöhungen nur schwer durchsetzen können. Einige Investoren wappnen sich allerdings bereits jetzt mit inflationsindexierten Papieren dagegen, bei denen die Prämien aktuell noch sehr niedrig sind.

Dagegen vernachlässigen viele Anleger ungeachtet überdurchschnittlich hoher Cash-Quoten von derzeit 7 bis 10 Prozent ein gutes Cash Management. Zwar ist die Assetklasse Cash ohnehin nur für einen kurzen Anlagehorizont geeignet, aber angesichts der Höhe der Cash-Bestände verschenken Investoren hier momentan viel Geld, anstatt die Chancen so genannter Treasury Cash Fonds zu nutzen, die Anlagesicherheit mit Renditechancen kombinieren."

Quelle: Fidelity

Die 1946 gegründete US-Investmentgesellschaft Fidelity gehört mit einem verwalteten Vermögen von 110,5 Mrd. Euro (Stand 31.12.2008) zu den größten unabhängigen Fondsmanagement-Unternehmen der Welt. Die deutschen Unternehmen FIL Investment Services GmbH, FIL Investments International - Niederlassung Frankfurt, FIL Investment Management GmbH und FIL Pensions Services GmbH betreuen ein Fondsvermögen für private Anleger von 6,97 Mrd. Euro, vertreiben 132 Publikumsfonds direkt sowie über mehr als 600 Kooperationspartner und beschäftigen 206 Mitarbeiter (Stand: 31.12.2008).

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