Kommentar
12:16 Uhr, 20.12.2012

Anleger freuen sich über schneeglatte Straßen

Erwähnte Instrumente

  • Memory Express-Zertifikat auf K+S
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
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  • Bonus Zertifikat auf K+S
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
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Immer wenn es im Winter auf den Straßen kalt und ungemütlich wird, reibt man sich bei einem Unternehmen die Hände, der Kali+Salz AG, sorgt die steigende Nachfrage der Städte und Gemeinden nach Streumitteln doch bei dem Düngemittel- und Salz-Hersteller dann für klingelnde Kassen. Ein so früher und starker Wintereinbruch wie in diesem Jahr kommt da gerade recht, um dem Überangebot und der Preisschwäche im Kalibereich zu begegnen. Kein Wunder, dass das momentane Verkehrschaos in Deutschland auch die K+S-Aktie deutlich beflügelt. Sollte der Dezember so kalt und schneereich bleiben, wie erwartet, wittert auch Analyst Jesko Mayer-Wegelin von HSBC ein positives Geschäft für das Unternehmen, da bei notwendigen Nachlieferungen entsprechend höhere Preise erzielt werden können, auch wenn die Salzsparte bei K+S letztendlich nur etwa 30 Prozent zum operativen Gewinn beiträgt. Seine Einschätzung für den DAX-Wert bleibt deshalb bei „Overweight“ mit einem unveränderten Kursziel von 50 Euro. Zwar senkt man bei Warburg Research ausgehend von dieser Zielmarke die Erwartung auf 46 Euro, doch hält dort Oliver Schwarz auch weiterhin an seiner Kaufempfehlung fest.

Dagegen spielt der strenge Winter in den Überlegungen der Analysten von JP Morgan, Bernstein und Exane BNP laut „dpa-AFX“ kaum eine Rolle, wie die unveränderten Einschätzungen von „Underweight“ und „Underperform“ für die aktuell bei gut 35 Euro notierende Aktie mit Kurszielen zwischen 28 und 31 Euro eindeutig belegen. Vielmehr wird bei diesen Analysehäusern auf die Risiken in der europäischen Chemiebranche bzw. die nach wie vor sehr hohen Überkapazitäten bei Kalisalz fokussiert. James Knight von Exane BNP verweist zudem auf die wichtigere Düngemittelsparte, die unter einer momentan sehr undurchsichtigen Nachfrage aus China und Indien leide und dort niedrigere Vertragsabschlüsse als im Vorjahr befürchten müsse.

Die starke Diskrepanz in den Einschätzungen der Experten stellt gerade für Direktanleger keine leichte Ausgangsposition dar, sollen sie bei der K+S-Aktie nun eher auf steigende oder doch lieber auf leicht fallende Notierungen setzen. Deutlich einfacher haben es da Zertifikate-Investoren, die beispielsweise mit Bonus-Produkten mit oder ohne Cap operieren. Wer den gesamten Spagat zwischen den beiden Analystenlagern hinbekommen möchte, könnte möglicherweise zu einem bis September 2014 laufenden Capped-Bonus-Papier von Goldman Sachs (GT3TLM) greifen. Die Barriere liegt hier mit 26 Euro noch etwas unterhalb des negativen Szenarios und das Bonusniveau, das wie üblich mit dem Cap identisch ist, befindet sich mit 49 Euro ganz in der Nähe des Kursziels der offensiveren Sichtweise. Sollte die Aktie bis zur Fälligkeit niemals um mehr als 26,50 Prozent fallen und die 26-Euromarke erreichen oder unterschreiten, kann sich der Anleger selbst bei einer moderaten Abwärtsbewegung auf die maximale Seitwärtsrendite von knapp 28 Prozent freuen. Einziges Manko, das Aufgeld von gut acht Prozent, das im Falle eines Schwellenereignisses verloren gehen und einen möglichen Verlust entsprechend erhöhen würde. Eine Alternative: Ein drei Monate kürzer laufendes Papier der Commerzbank (CZ2K7S) mit identischer Barriere, das zwar eine um etwa neun Prozent geringere Seitwärtsrendite ermöglicht, dafür aber sogar mit einem Abgeld von 1,78 Prozent gehandelt wird. Ebenfalls mit einem Rabatt diesmal sogar von 2,57 Prozent können Investoren in ein gekapptes Bonus-Zertifikat (CZ2K7Q) einsteigen, das bei gleicher Laufzeit und einem ca. fünf Prozent größeren Puffer immer noch eine maximale Seitwärtsrendite von knapp 14 Prozent zulässt. Anleger, die ohne eine Performancebegrenzung in die K+S-Aktie investieren möchten, können mit einer vergleichbaren klassischen Variante von Goldman Sachs (GT3SLM) mit einem Puffer von mehr als 27 Prozent ebenfalls eine Seitwärtsrendite von knapp 18 Prozent erzielen, dies allerdings mit einem leichten Aufgeld von 3,69 Prozent.

Bonus-Zertifikate auf K+S:

WKN

Emi. Typ Barriere Puffer Bonus-Level/Cap Fälligkeit Seitwärts-Rendite Aufgeld
GT3TLM GS Cap 26 26,51% 49/49 19.09.14 27,74% 8,42%
CZ2K7S COBA Cap 26 26,51% 41/41 19.06.14 18,57% -1,78%
CZ2K7Q COBA Cap 24 31,81% 39/39 19.06.14 13,74% -2,57%
GT3SLM GS Classic 25,50 27,60% 43/- 19.09.14 17,74% 3,69%

Wer bei der K+S-Aktie eine Alternative sucht, die eine mögliche regelmäßige Auszahlung mit dem Stichtagsprinzip verbindet, kann sich ein maximal bis Februar 2015 laufendes Memory-Express-Zertifikat der Société Générale (SG2WWB) etwas näher ansehen. Der Anleger erhält hier alle sechs Monate einen Kupon in Höhe von fünf Euro ausgezahlt, wenn die Aktie am betreffenden Stichtag nicht unter der Barriere von 80 Prozent des Auflageniveaus bei 32,40 Prozent notiert. Auf dem aktuellen Niveau würde dies einem moderaten Puffer von 7,75 Prozent entsprechen. Wie bei diesem Produkttyp üblich, können ausgefallene Kupons nachgeholt werden. Um das Investment während der Laufzeit vorzeitig beenden zu können, müsste die K+S-Aktie an einem Bewertungstag allerdings mindestens das Tilgungsniveau von 110 Prozent bei 44,55 Euro erreichen, was einen deutlichen Anstieg um knapp 27 Prozent erfordern würde. Gelingt das nicht, gilt bei Endfälligkeit ebenfalls die Barriere als Tilgungskriterium. Würde der Titel auch unterhalb von 32,40 Euro schließen, wäre nicht nur der letzte Kupon plus mögliche zuvor ausgefallene Kupons verloren, sondern würde sich auch die Rückzahlung nur noch nach der tatsächlichen Aktienkursentwicklung richten. Investoren sollten in diesem Zusammenhang beachten, dass das Zertifikat bei einem Briefkurs von 94,61 Euro aktuell mit einem Aufgeld von etwa neun Prozent gehandelt wird und sich dieses beim Negativ-Szenario auch hier in Luft auflösen würde.

Memory-Express-Zertifikat auf K+S:

WKN

Emi. Barriere (Euro) Tilgungs-Schwelle (Euro) 6-monatiger Kupon
(Euro)
Finaler Bewertungs-Tag Restrendite max. Aufgeld
SG2WWB SG 32,40 (80%) 44,55 (110%) 5,00 20.02.15 32,12% 9,03%

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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