Analysten Wrap Up - es gibt Alternativen
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Nachdem die Kurs nun schon seit 27 Monaten nur eine Richtung kennen und die Volatilität auf einem Allzeithoch angelangt ist, wird das Bedürfnis der Anleger nach einem sicheren Hafen immer stärker.
Einen solchen sicheren Hafen stellen Dividenden dar, meint der leitende Vice President der Investmentbank Legg Mason: "Im heutigen Niedrigzins-Umfeld, mit der Volatilität auf einem Allzeithoch, mit Investoren, die Worte wie Bilanz oder Unternehmensführung immer kritischer aufnehmen, wird eine stetige, verlässliche und vorhersehbare Dividende immer wichtiger. Nachdem 27 Monate nur Verluste einfuhren, ist eine Dividende der Spatz auf der Hand. Dividenden sind jetzt wichtig."
354 Unternehmen aus dem S&P 500 zahlen Dividenden. Viele dieser Unternehmen erheben eine solche, um Investoren anzulocken und sind meist defensive, wachstumsarme Firmen. Die meisten spektakulären Unternehmen aus dem Techsektor zahlen keine Dividende, obwohl Enron und WorldCom eine zahlten.
Von den 30 Aktien aus dem Dow Jones 30 zahlen alle bis auf Microsoft eine Dividende, zu den Unternehmen mit den höchsten Gewinnbeteiligungen zählen: Eastman Kodak (6.63%), Philip Morris (5.12%), JP Morgan Chase (4.39%), General Motors (3.99%), SBC Communications (3.52%), Du Pont (3.22%), Caterpillar (3.03%), Merck (2.96%), International Paper (2.34%) und Exxon Mobil (2.31%).
Viele Unternehmen erhöhen ihre Dividende ständig. So hat Aon, ein US-Versicherungsunternehmen, in den vergangenen 50 Jahren jedes Jahr die Dividende erhöhen können.
Weitere Unternehmen mit einem beständigen Aufwärtstrend bei Dividenden sind:
Household International
American States Water
Diebold
Procter and Gamble
Dover
Emerson
Genuine Parts
Kellogg
Masco
3M
WPS Resources
Teco Energy
Alltel
Cincinnati Financial
Hubbell
Lee Enterprises
Marsh & McLennan
Washington
Der Banc of America Stratege Thomas McManus sieht in verschiedenen Indikatoren eine baldige Bodenberührung der US-Börsen. Doch er spricht auch mahnende Worte aus:
"Wir sind weiterhin der Meinung, dass das Wirtschaftswachstum ein wenig schwächer sein wird, als allgemein angenommen und die Aktienkurse sind gegen Abstufungen sehr anfällig - Abstufungen, die fast nicht auszuschließen sind, betrachtet man die Wachstumsvorhersagen, die bereits gemacht wurden," sagt McManus.
"Der Blitzangriff der Bullen am Freitag hat gezeigt, dass sich unter der Abwärtsbewegung der Märkte eine Nachfrage nach Aktien aufgebaut hat und der Freitag könnte den Beginn einer schwer fassbaren Sommer Rallye einläuten. Die Marktindikatoren sind auf den überverkauftesten Niveaus des Jahres angelangt, obwohl einige immer noch einiges von ihren panikartiken Ständen vom September entfernt sind," kommentiert Robert Dickey, technischer Stratege bei RBC Dain Rauscher. Ein Anstieg von diesem Niveau aus würde wahrscheinlich abgehackt, aber ertragsstark, verlaufen, und könnte zwei Monate andauern.
"Die meisten Aktien konnten an der Aufwärtsbewegung teilnehmen, gute Anstiege gab es im Techsektor, die stärksten Aufwärtsbewegungen gab es bei den Aktien, die bereits starke Trends ausgebildet hatten. Unsere Empfehlung ist es, ein wenig Kapital im Markt zu investieren, besonders an einigen Rückschlägen in dieser Woche."
David Malpass von Bear Stearns hält die Gespräche an der Wall Street über ein erneutes Abdriften der US-Wirtschaft in eine Rezession und über die Schwäche des Dollar für übertrieben, da er die US-Wirtschaft auf einer "anhaltenden, stückweisen Erholung" sieht. Auf der anderen Seite macht er die Stabilität der Wirtschaftserholung abhängig von dem Wechselkursen der Weltwährungen.
Darüber hinaus verweist der Analyst auf eine Tatsache: Der Anleihenmarkt habe im Juni eine Rallye durchlaufen, während Aktienmärkte fielen. Deraus leitet Malpass ab, dass kein wirklich erkennbarer Kapitalabfluss zu sehen sei.
Den Wiederaufbau des Vertrauens in den Dollar sei noch wichtiger, als die Rückgewinnung des Vertrauens in die US-Bilanzierung.
"Unglücklicherweise tragen die Regierungen in den USA, Japan und Brasilien nicht sehr zu diesem Wiederaufbau bei."
Strategische Angelegenheiten wie der schwächelnde Dollar, zu hohe Erwartungen für langfristige Erträge an den Aktienmärkten, die hohen Aktienbewertungen und die ausbleibenden Haushaltsüberschüsse sollten "taktische Rallyes" nicht ausschließen. Dies sagt Tobias Levkovich, der leitende Aktienanalyst bei Salomon Smith Barney. Die "old economy" Aktien könnten dem Techsektor die führende Rolle in dieser Hinsicht wegnehmen.
"Eine taktische Rallye könnte durch bestimmte Maßnahmen verursacht werden, die gegen die Führung von Unternehmen und die Bilanzierung unternommen wird."
Kevin Marder, der Chefstratege von Thalmann Assett Management, erklärte heute, dass er den Kursanstieg vom Freitag unter Vorbehalt sehe. Das Volumen sei sehr gering und daher wenig überzeugend gewesen, außerdem hätten vornehmlich solche Aktien zulegen können, die in den vergangenen Wochen am härtesten getroffen worden waren. Dies deute auf eine technische Reaktion hin. Einige Schnäppchenkäufer seien am Markt gewesen und hätten zugegriffen, aber von einer gesunden Rallye könne keine Rede sein. Eine solche werde in der Regel von Aktien getragen, die in den vergangenen Wochen die Outperformer gewesen seien. Dies sei am Freitag nicht zu beobachten gewesen.
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