Analysten Wrap Up - Aktien und Marktausblick

Thomas Weisel ist weiterhin auf dem Standpunkt, dass der Media&Broadcasting Sektor übergewichtet werden sollte. In den vergangenen 2 Wochen hätten sich die Bewertungen weiter ermässigt und seien noch attraktiver geworden. Die meisten Unternehmen dürften, auch durch die Aufhellung der Situation im Werbemarkt, die Konsensschätzungen im zweiten Quartal 2002 erreichen. Darünter sollten sich auch AOL Time Warner, Lamar Advertising, Entravision, Clear Channel, Yahoo, Viacom und Univision befinden. Auch der Ausblick auf das dritte Quartal 2002 bezüglich Werbemarkt sei generell positiv, so die Investmentbank.

Prudential ist der Meinung, dass der Markt einen doppelten Boden ausbilden werde und im Anschluss gegen Ende 2002 auf die alten Jahreshochs ansteigen werde. Nach den beiden letzten Ausbildungen eines doppelten Bodens in 1962 und 1974 stieg der S&P 500 in den darauffolgenden 12 Monaten um 33% und 38%. Es bestünden weiterhin Unsicherheiten, die Investmentbank glaubt jedoch an eine anhaltende Erholung der Gewinne zumindest bis ins Jahr 2003 hinein.

Obwohl der Crash viele Investoren verschreckt haben dürfte, ist sich Prudential keineswegs sicher, ob sich die Mehrzahl der (auch in Mitleidenschaft gezogenen) Anleger vollständig von den Aktienmärkten abgewendet habe oder aber in besseren Zeiten wieder zurückkehren werde.

Ralp Acampora ist leitender technischer Analyst bei Prudential Financial.

Er erwähnte in der vergangenen Woche wichtige charttechnische Marken bei den Hauptindices in den USA. Dieses sind beim Dow Industrials (9260.99 Stellen), Nasdaq Composite (1445.44 Stellen), S&P 500 Index (981.63 Stellen), S&P MidCap Index (480.16 Stellen) und beim S&P SmallCap Index (221.80 Stellen). Diese Marken seien durch den heutigen Rückgang der US-Börsen unterschritten worden oder würden aktuell getestet werden. Sollten diese charttechnisch wichtigen Marken nun in den nächsten Tagen nachhaltig unterschritten werden, so könnten sich diese Marken zu Widerstandszonen für zukünftige Rallye-Versuche entwickeln, so Acampora, der hinzufügt, dass eine solche Kursbewegung auf weiteres Abwärtspotential der Märkte hindeute.

Kurzfristig bekräftigt der Analyst seine defensive Haltung im Markt, mittelfristig sei man konservativ eingestellt.

Morgan Stanley versucht im Zuge der drastisch ermässigten Aktienkurse die Portfolio Allokation den veränderten Marktbedingungen und dem makroökonomischen Ausblick anzupassen. Die Gewichtung des US Strategy Sektors wird bei IT und Finanzen von Untergewichten auf Marktgewichtung angehoben. Der Sektor Konsumgüter wird von Übergewichten auf Marktgewichtung nach unten angeglichen.

Das ist ein Markt voller Angst. WorldCom ist ein weiterer Angriff auf das Vertrauen der Investoren. Es wird Zeit brauchen, dass die Wunden des Marktes verheilen. Es wird ein langer Prozess sein," erklärt Jay Suskind, Trading Direktor bei Ryan Beck & Co.

Während WorldCom beim "Reinemachen" einiger Aktienkurse helfe und die Kapitatulation des Marktes unterstütze, die für eine dann eintretende Erholungsphase essentiell ist, fürchtet Suskind, dass die Anleger für einige Zeit aus dem Markt bleiben werden. Die Kapitulation ist zwar ein Zeichen, dass es keine weiteren Verkäufe im aktuellen Stil geben wird, allerdings bedarf es laut dem Direktor auch wieder an Vertrauen, um die Käufer wieder in den Markt zu drängen.

"Und ich weis nicht, was kommen muss, sodass das Vertrauen zurückkehrt," zweifelt Suskind.

Tobias Levkovich, der leitende Equity Stratege bei Salomon Smith Barney, betrachtet einen eventuellen Bankrott von WorldCom als noch größer als Enron. Der Bankrott würde das Vertrauen der Anleger noch weiter zerpflücken.

"Die Aktienmärkte waren in den vergangenen Wochen sehr zittrig - und dabei waren sie bereits in einer überverkauften Situation - darauf folgend könnten wir morgen oder so einen erlösenden Abverkauf an den Märkten erleben," so Levkovich. Eine Übertreibung nach unten würde allerdings Chancen auf einen günstigen Einstieg bei einigen Aktien aufzeigen, so die Vermutung Levkovichs.

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Die Mehrzahl der Aktien sind US Aktien, aber auch deutsche Aktien werden vorgestellt. Ein Account bei einem US Onlinebroker ist sinnvoll, um US Aktien direkt in den USA zu handeln. In den Vorstellungen der Tradingkandidaten wird darauf hingewiesen, wenn die betreffende US Aktie auch in Deutschland mit angemessenen Volumina gehandelt wird. Es werden aus unterschiedlichsten Segmenten vornehmlich weniger bekannte Aktien vorgestellt, die "unbemerkt" von der breiten Öffenlichkeit vor möglichen charttechnischen Ausbrüchen stehen. Die Kursentwicklungen korrelieren sehr oft nicht mit den Kursbewegungen der im Godmode Premium Trader analysierten großen Indizes und Aktien.

Während die großen Indizes in den Jahren 2000/2001 massiv korrigierten, hatte dies nur einen unwesentlichen Einfluß auf die Tradingkandidaten mit den hier gehandelten Outbreak Patterns.

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