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09:56 Uhr, 25.10.2002

Analysten: Ein Schritt hin zu mehr Glaubwürdigkeit

An der Wall Street bahnt sich eine entscheidende Änderung bei der Art und Weise an, wie Aktienempfehlungen und Aktienratings an Kleinanleger angeboten werden sollen, berichtet das Wall Street Journal in der aktuellen Ausgabe.

Der Staatsanwalt von New York und die US-Börsenaufsicht haben sich am Donnerstag auf einen weitreichenden Plan geeinigt, der ein Komitee vorsieht, dass die Aktienempfehlungen der Brokerage Unternehmen auf ihre Unabhängigkeit hin überwachen wird, Empfehlungen, die privaten Investoren an der Wall Street zusätzlich zu den internen Analystenempfehlungen angeboten werden sollen.

In dem Plan sei eine interne "Brandschutzmauer" zwischen den Investmentbanken und Research Abteilungen der Banken vorgesehen, um Interessenkonflikten vorzubeugen, die entstehen, wenn Banker Analysten manipulieren, um Investmentbanken-Aufträge zu gewinnen. Dieser Vorschlag sieht allerdings die neuen Regelungen alleinig für Research Arbeiten vor, die privaten Anlegern angeboten werden sollen. Die Banken können ihre bisherigen Dienste weiterhin für institutionelle Aktien Research Dienste einsetzen.

Diese Änderung würde die Funktionsweise der Wall Street grundlegend ändern, sieht aber keine völlige Trennung der Research und Investmentbanken Abteilungenn der Banken vor, wie es einige Kritiker forderten. Und für die Wall Street Unternehmen würde dieser Vorschlag das "Worst Case Szenario" vermeiden, dass eine Auslagerung der Research Abteilungen vorgesehen hätte.

Dutzende Banken haben nun bis Mittwoch nächster Woche Zeit, so das WSJ, um dem Vorschlag zuzustimmen oder Einspruch gegen diesen einzulegen. Der New York Staatsanwalt, Eliot Spitzer, und der SEC-Direktor für Strafverfolgung, Stephen Cutler, werden die Entscheidung im Hauptsitz der Börsenaufsicht SEC am Donnerstag in Washington bekanntgeben. Ein Alternativplan, der in Kraft treten würde, sollten die Banken sich weigern, sei bisher nicht ausgearbeitet, hieß es.

Sollte der Vorschlag akzeptiert werden, so wäre dies der erste Schritt, um den übermäßig positiven Aktienempfehlungen aus den Boomzeiten der Wall Street in den späten 90ern vorzubeugen und entgegenzuwirken, die oft alleinig im eigenen Interesse der Investmentbanken, nicht aber zum Wohl der Kleinaktionäre gegeben wurden.

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