Analyse: PARSYTEC - Titel am Neuen Markt
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Unternehmensprofil aus dem Research-Channel.
Parsytec ist ein hochmoderner Informationstechnologie-Anbieter mit dem Schwerpunkt Softwarelösungen für die automatische Oberflächen-Qualitätskontrolle von Bahnwaren. Bahnwaren sind u.a. Bandstahl, Aluminium, Papier und Kunststoffolien. Bei Bahnwaren handelt es sich typischerweise um in Rollen aufgewickelte Flachprodukte, die bei Produktionsgeschwindigkeiten bis über 100 km/h einen bestimmten Herstellungs- und Veredelungsprozess durchlaufen. Die Produktionseinheit in der Bahnwarenproduktion ist das Coil (Bandstahl) oder Tambour (Papierbahn), mit einer Länge von bis zu 10.000 Metern bei Bandstahl oder bis zu 100 Kilometern bei Papier.
Bei den Lösungen von Parsytec handelt es sich um eine überaus präzise funktionierende Software für Oberflächeninspektionsanlagen, die Fehlergrößen bis unterhalb 1 Quadratmillimeter erkennt. Bei Bandbreiten bis 2 Meter und Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h werden ca. 2.000 Videobilder pro Sekunde ausgewertet.
Durch die gewonnen Daten lassen sich frühzeitig schlechte Produkte von guten sortieren. Somit kann schnell entschieden werden, ob das Produkt eine Nachbesserung erfährt, für einen Auftrag mit niedrigeren Qualitätsansprüchen verwendet wird oder komplett ausgesondert wird. Das erspart den Kunden viel Ausschuss, Zeit und Kosten.
In der Oberflächenqualitätsinspektion für Bandstahl hat die Gesellschaft einen Weltmarktanteil von ca. 70 Prozent erreicht.
Geschäftsbereiche
Parsytec gliedert ihren einzigen Geschäftsbereich die automatische Oberflächenqualitätskontrolle- in die aufeinander aufbauenden Produktgruppen Inspektion, Services und Yield Management. Daneben gibt es noch die historische Produktgruppe OEM Machine Vision. Aus den Erfahrungen der seit 1985 bestehende Division Machine Vision wurde 1996 das Hauptgeschäftsfeld Oberflächenanalyse aufgebaut.
Die Produktgruppen Inspektion, Services und Yield Management werden ihrerseits entsprechend den Hauptabnehmerindustrien in die drei Anwendungsbereiche Stahl, Aluminium und sonstige Metalle sowie Papier aufgeteilt. Der Aufbau des Anwendungsbereiches Kunststoffolien wird zur Zeit vorangetrieben.
Bei der Inspection bietet Parsytec Unternehmen, die in den Bereichen der Bahnwarenproduktion tätig sind, entscheidende Lösungen zur Kontrolle der Oberfläche während der Produktion an.
Das Yield Management ermöglicht den Produzenten eine Optimierung der Margen und eine größere Ausbeute durch die gewonnen Qualitätsdaten.
Zu den Services zählen die Optimierung und Beratung über den gezielten Einsatz der Inspektionssysteme und die Wartung der Software. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, diesen Geschäftsbereich aus dem Gesamtpaket herauszulösen und als eigenständigen Geschäftsbereich zu führen.
Gründe für den Erfolg der Software
Die Industrie erwartet von den Stahlproduzenten, die auch momentan noch die größten Kunden von Parsytec sind, zunehmend hochwertige sprich oberflächenveredelte Bleche. In den umkämpften Qualitätssegmenten spielt die fehlerfreie Oberfläche eine entscheidende Rolle. Automatische Systeme zur Online-Fehlererkennung ermöglichen laufende Kontrolle während der gesamten Produktion; die anschließende Auswertung und die Speicherung der so gewonnenen Daten dienen der Prozessoptimierung.
Ein kleiner Pickel oder eine unscheinbare Narbe entscheiden über die Qualität und damit den Einsatzort von Bandstahl besonders in der Automobilindustrie. Glattes Material ziert als glänzende Motorhauben Autos, durch kleine Fehler verunziertes Stahl findet beispielsweise nur als Unterboden- oder Türinnenblech Verwendung. Für den Stahlproduzenten selbst sind deshalb auch kleinere Oberflächenfehler wie Abdrücke der Walzen oder eben Pickel mehr als nur ein Ärgernis. Reklamationen oder Preisabschläge kann sich kein Stahlproduzent, der ohnehin schon mit geringen Margen kämpfen muss, leisten. Denn ausschließlich die Güte der Oberfläche bestimmt den Wert von Bandstahl.
Wichtig ist dabei dass bei teilweise extremen Umgebungstemperaturen von bis zu 950 Grad, die Inspektionssysteme nahe genug an die Bandoberfläche gebracht werden können um auch kleine Unebenheiten festzustellen.
Außerdem muss die vollständige Inspektion bei jeder Bandgeschwindigkeit gewährleistet sein.
Genau dieses leisten die Produkte und die Software von Parsytec: Bei der Kontrolle von Bandstahl werden rund 2.000 Videobilder pro Sekunde (bei jeder Temperatur) zur Überprüfung an die Rechner weitergeleitet, die Fehlergrößen bis unterhalb eines Quadratmillimeters selbst bei Bandgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern und Bandbreiten von bis zu zwei Metern erfassen und speichern.
Die Software ermöglicht aber nicht nur die Kontrolle der aktuellen Produktion. Eine wichtige Funktion kommt dem Archiv auf Basis einer automatischen Magnetbandbibliothek zu. Sowohl die klassifizierten Fehler als auch signifikante, jedoch nicht eindeutig zuzuordnende Anomalien werden auf einem Bandstapel für einen Produktionszeitraum von typischerweise zwei bis zehn Monaten archiviert. Anhand der so gespeicherten Inspektionsergebnisse lassen sich Statistiken erstellen, durch die Rückschlüsse auf eventuell vorhandene Systematiken bei Fehlern gezogen werden können, wodurch die Effizienz der gesamten Produktion dauerhaft erhöht wird.
Markt
Die Software-Lösung der Aachener setzt unmittelbar an dem mit Abstand wichtigsten Wertschöpfungsfaktor der Bahnwarenindustrie -der Oberflächenqualität - an. Diese determiniert in dem ersten Zielmarkt von Parsytec, der Bandstahlindustrie, den erzielbaren Verkaufspreis bis zu 30%, d.h. Bandstahl niedrigerer Qualität wird mit einem Preisabschlag von bis zu 30% bestraft. Der Grund dafür ist nicht etwa das ästhetische Erscheinungsbild, sondern mechanische Weiterverarbeitungseigenschaften, die von der Qualität der Oberfläche abhängig sind.
Zusätzlich sind von den weltweit 3.340 Bandstahlproduktionslinien derzeit deutlich weniger als 10% mit einer Lösung zur Oberflächenqualitätskontrolle ausgestattet sind. Diese Penetration wird nach einer Marktstudie von A.T. Kearney bis 2005 auf 59% steigen. Darüber hinaus sind die bis dato verwendeten Inspektionssysteme, durchweg technologisch veraltet, so daß sie vollständig durch innovative Systeme ersetzt werden müssen. Daher beläuft sich das Marktpotential für softwarebasierte Oberflächenkontrollsysteme bis 2005 auf insgesamt ca. 2.000 auszustattende Linien (1.700 neue und 300 Retrofits). Bei einem Weltmarktanteil der Parsytec AG von über 70 Prozent resultiert für uns bis zum Jahr 2005 allein im Stahlmarkt ein maximales Absatzpotential von 1.200 Inspektionssystemen.
Die Stahlindustrie ist allerdings sehr zyklisch und damit unterliegt das Produkt von Parsytec den Budgetentscheidungen von Stahlunternehmen.
Langfristiger Kursverlauf der Aktie.
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