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16:14 Uhr, 01.05.2003

Analyse: Befürchtungen bestätigen sich

Die Aktien- und Währungsmärkte haben zuletzt empflindlich auf die ziemlich schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA reagiert. Während die Erstanträge sich auf hohem Niveau hielten und die Produktivität hinter den Erwartungen zurückblieb, gab es vor wenigen Minuten beim nationalen Einkaufsmanagerindex die Bestätigung der Befürchtung, die Anleger bereits aus dem gestrigen regionalen für den Raum Chicago geltenden ISM Index zogen, der am gestrigen Mittwoch veröffentlicht wurde: Die herstellende Industrie schrumpfte auch im April weiter, und zwar noch stärker als erwartet. Gleichzeitig gingen die Bauausgaben zurück, obwohl eine leichte Erholung antizipiert wurde. Bislang gibt es somit keine Hinweise, dass sich der deutliche Zuwachs beim Verbrauchervertrauen in reale wirtschaftliche Bezugsgrößen umschlägt.

Der Dow Jones verliert zuletzt um 93 Punkte auf 8386 Stellen, während der Nasdaq um 0.56% auf 1456 Stellen abgibt. Der Euro steigt gegenüber der US-Währung deultich an und liegt zuletzt bei $1.229, ein neues Vierjahreshoch. Zudem wird wieder stärker Kapital in Gold investiert - der Preis je Feinunze legt um $2.50 auf $341.20 zu.

Im Folgenden ein Rückblick der Wirtschaftsdaten des heutigen Tages aus dem BörseGo.de Newsticker:

US: Zahl der Erstanträge fällt

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fiel in der jüngsten Woche um 13,000 auf 448,000 (Prognose: 432.000). Der glättende Vierwochendurchschnitt stieg jedoch um 1,250 auf ein Jahreshoch bei 442,000. Die Zahl der anhaltenden Anträge auf Arbeitslosenunterstützung stieg auf 3.57 Millionen und damit auf das höchste Niveau seit November 2002.

Am morgigen Freitag werden wichtige Arbeitsmarktdaten aus den USA erwartet.

US: Produktivität unter den Erwartungen

Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft stieg in den USA im ersten Quartal um 1.6% (Prognose: 2.2%). Die Produktion wuchs nur um 1.4% und damit so schwach wie seit einem Jahr, während die Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden um 0.1% und damit das siebte Mal in den vergangenen acht Quartalen fiel. Die Arbeitskosten stiegen um 1.9%. Die Stückkosten (ohne Arbeitskosten) stiegen um 1.3%. Die Produktivität im vierten Quartal wurde um ein Zehntel auf 0.7% revidiert. Die Produktivitätszuwächse verlangsamten sich in den vergangenen vier Quartalen auf 2.3%, nachdem sie im Jahr 2002 ein Fünfzigjahreshoch bei 4.8% erreichten.

US: Nationaler ISM Index - deutlicher Rückgang

Der nationale ISM Index lag im April bei 45.4 (Prognose: 47). Damit ist der Index noch weiter unter die Marke von 50 abgetaucht, was auf noch stärker rückläufige Aktivität in der herstellenden Industrie hindeutet.

US: Bauausgaben unter Erwartungen

Die Bauausgaben fielen im März um 1% (Prognose: 0.2%) nach einem Anstieg um 0.2% im Februar. Die Ausgaben für den Bau von Einfamilienhäusern stiegen um 0.4%, während Mehrfamilienhäuser um 0.3% mehr Investitionen anlockten. Ingesamt wurden annualiert im März $868.5 Milliarden investiert, nach $877.4 Milliarden im Vorjahr.

Weitere Wirtschaftsdaten dieser Woche:

US: Einkommen & Ausgaben wie erwartet

Die persönlichen Einkommen stagnierten im März, nachdem sie im Februar um 0.3% fielen. Die persönlichen Ausgaben stiegen um 0.1%. In absoluten Begriffen (nicht inflationsbereinigt) wuchsen die persönlichen Einkommen und Ausgaben um 0.4%, was von den Volkswirten erwartet wurde. Der Preisindex, der von der US-Notenbank für die Ermittlung der Inflationsentwicklung verwendet wird, stieg um 0.3%. Die Kerninflationsrate stieg um 0.1%.

US: Investorenvertrauen steigt deutlich

Der UBS Index of Investor Optimism stieg im April auf 66 von 5 im März. Das ist der größte Anstieg in der Geschichte des Index. Die kurzfristige Erwartungshaltung stieg von 6.3 auf 7.3. 71% der befragten Investoren rechnen im nächsten Jahr mit einer moderaten bis starken Wirtschaftserholung. 54% gehen davon aus, dass das schnelle Kriegsende im Irak eine positive Auswirkung auf die US-Wirtschaft in den nächsten 12 Monaten haben wird.

US: Einzelhandelsumsatz fällt

Laut der Bank of Tokyo-Mitsubishi und UBS Warburg fiel der US-Einzelhandelsumsatz in der Woche zum 26. April um 1.9%, nachdem er in der Vorwoche um 1.9% zulegen konnte. Im Vergleich zum Vorjahr errechne sich ein Umsatzanstieg um 0.2%. Das Kaufinteresse der Verbraucher sei abgeflacht, nachdem nach Schulbeginn zwei Wochen lang Umsatzsteigerungen verzeichnet worden seien.

US: Arbeitskosten steigen deutlich

Die Kosten für Arbeit stiegen in den Vereinigten Staaten im ersten Quartal um 1.3%, womit sie so stark wie seit dem zweiten Quartal von 1990 anstiegen. Dies berichtet das Labor Department. Erwartet wurde ein Anstieg um 0.7%. Die Löhne und Gehälter stiegen um 1%, der größte Anstieg seit zwei Jahren, während die Nebenkosten um 2% kletterten. Das ist der größte Anstieg seit dem ersten Quartal 1988. Der private Konsum stieg um 1.4%, nach 0.7% im vierten Quartal. Die Gehälter der Beamten stieg um 0.9%.

US: Verbrauchervertrauen, deutlicher Sprung

Der Index zum Verbrauchervertrauen des Conference Board lag im April zuletzt bei 81 (Prognose:68,7). Somit zeigt sich, das sich der Irakkrieg und besonders das schnelle Ende des Konflikts sehr positiv auf die Stimmung bei den Verbruachern auswirken konnte. Der Anstieg im März ist der größte seit März 1991, als der Golfkrieg beendet wurde. Die Lagekomponente stieg von 61.4 auf 75.3, während die Erwartungskomponente von 61.4 auf 84.8 anstieg.

US: Einkaufsmanagerindex fällt

Der Einkaufsmanagerindex für Chicago lag im April bei 47.6, während ein Stand von 49.3 erwartet wurde. Werte unter 50 deuten auf eine Kontraktion der Aktivität in der herstellenden Industrie im Raum Chicago hin. Der Preisindex fiel von 62.8 auf 55.9.

US: National Activity Index Chicago im Minus

Die Zentralbank von Chicago teilt mit, dass der National Activity Index im März erneut im negativen Bereich notierte. Der Index lag im März bei -0.67 nach einem revidierten Wert von -1.24 im Februar. Das ist der siebte Wert im negativen Bereich in acht Monaten.

"Der schwache Arbeitsmarkt und Produktions-bezogene Daten waren die Hauptursachen hinter dem negativen Index im März", so eine Stellungnahme der Chicago Fed. Im März fiel die Zahl der Beschäftigten auf den Lohnlisten um 108,000, die Industrieproduktion gab um 0.5% nach und der Index des Institute for Supply Management ging auf 46.2 zurück, was auf eine Kontraktion in der herstellenden Industrie hindeutete. Der Dreimonatsdurchschnitt des National Activity Index verbesserte sich von -0.48 auf -0.43.

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