Kommentar
16:02 Uhr, 16.02.2004

An EUWAX steigende Nachfrage nach Anlagezertifikaten

Laut Mitteilung der Optionsscheinbörse EUWAX war die im vergangenen Mai eingeführte Neusegmentierung des Handels ein voller Erfolg. Das Ziel, mehr Transparenz für den Privatanleger im Umgang mit verbrieften Derivaten zu schaffen, ist mehr als erreicht. Mit der Neusegmentierung wurden die Produkte mit gleichen oder ähnlichen Ausstattungsmerkmalen jeweils zu einem Segment zusammengefasst.

Die zwei übergeordneten Kategorien sind derivative Hebelprodukte und derivative Anlageprodukte. Darunter klassifizieren die sechs Produktgruppen Aktienanleihen, Anlagezertifikate, Exchange Traded Funds (Anlageprodukte) sowie die risikoreicheren Plain-Vanilla-Optionsscheine, Knock-out- Produkte und die Exotischen Produkte (Hebelprodukte), die jeweiligen Anlageinstrumente nach ihren Risikoprofilen.

Der erste Blick auf die abgelaufenen acht Monate seit Mai bestätigt das Bild, dass 2003 über alle Segmente hinweg ein sehr erfolgreiches Jahr war. Auch wenn der Umsatz im Dezember schwächer ausfiel als im Vormonat, konnten alle Bereiche im Achtmonatsvergleich zulegen. Am stärksten wuchs dabei der Bereich Anlagezertifikate mit rund 68 Prozent mehr Umsatz im Dezember gegenüber Mai. Für viele überraschend, lässt sich aus der Umsatzentwicklung der Segmente an der EUWAX der häufig zitierte Trend weg vom klassischen Plain-Vanilla-Optionsschein hin zum Knock-out- Produkt zumindest für die vergangenen fünf Monate nicht mehr bestätigen. Wenngleich die Knock-out-Produkte insgesamt mit mehr als sieben Milliarden Euro der stärkste Umsatzträger vor den Anlagezertifikaten mit rund vier und den Plain-Vanilla-Optionsscheinen mit rund 3,8 Milliarden Euro Prämienvolumen in den abgelaufenen acht Monaten waren, zeigt ein Vergleich der Einzelmonate, dass die Umsätze im Bereich Knock-out-Proukte seit September durchweg rückläufig waren.

Im Achtmonatsvergleich haben sich die Plain-Vanilla-Optionsscheine deutlich besser geschlagen als die Knock-out-Produkte. So lag der Dezember-Umsatz der Knock-out-Produkte lediglich sieben Prozent über dem vom Mai, während der Umsatz im Dezember bei Plain-Vanilla-Optionsscheinen den Mai-Wert immer noch mehr als 30 Prozent überstieg. Daraus lässt sich ableiten, dass mit der insgesamt rückläufigen Volatilität im Markt, die Anleger zunehmend die Chancen der deutlich volatilitätssensitiveren Plain-Vanilla-Optionsscheine wieder für sich entdeckt haben.

Im Achtmonatsdurchschnitt war der grösste Emittent von Anlagezertifikaten an der EUWAX die Deutsche Bank mit mehr als 28 Prozent Marktanteil, gefolgt von der Commerzbank und ABN-Amro. Der Blick auf die Einzelmonate zeigt dabei, dass die Deutsche Bank, ebenso wie die Commerzbank dabei seit Mai kontinuierlich zulegen konnten.

Den im Achtmonatsdurchschnitt höchsten Umsatzanteil bei den Knock-out-Produkten vereinnahmt mit rund 39 Prozent die ABN-Amro für sich, gefolgt von der Deutschen Bank mit knapp 28 Prozent und der Citibank mit rund 15 Prozent. Damit vereinen die Top-Drei der Knock-out-Emittenten rund 82 Prozent des gesamten Prämienvolumens in dieser Produktklasse auf sich. Im Plain-Vanilla-Bereich ist das Bild insgesamt etwas konstanter.

So ist die Citibank in diesem Segment sowohl im Jahresdurchschnitt als auch im Dezembervergleich der grösste Emittent, gefolgt von der Deutschen Bank und der Commerzbank. Aber auch hier kam es unterjährig zu Verschiebungen unter den Segmentsführern. Zum Beginn des neuen Jahres waren rund 33.000 verbriefte Derivate im Handelssegment EUWAX gelistet. Das ist ebenfalls ein Spitzenwert, wenn auch nicht der höchste der vergangenen 12 Monate. So waren im Oktober und November vergangenen Jahres mehr Papiere an der EUWAX erhältlich, von denen rund 5.000 dem Dezemberverfall zum Opfer fielen.

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