Kommentar
18:19 Uhr, 25.08.2005

An der Angst in den Märkten verdienen: Merrill Lynch Volatilitäts-Zertifikat

Merrill Lynch hat in Deutschland ein neues Zertifikat aufgelegt, mit dem Sie an der Entwicklung der Volatilität der Aktienmärkte partizipieren können. Die Volatilität ist ein „Angst-Indikator“ - umso mehr die Aktienkurse schwanken, umso volatiler sie also sind, umso größer ist auch die Unsicherheit und Angst im Markt. Steigen die Kurse unaufhaltsam ohne größere zwischengeschaltete Korrekturen, so sinkt die Volatilität ab, die Angst ist größtenteils aus dem Markt.

Charttechniker deuten Extremwerte der Volatilität als Kontraindikator. Ist die Volatilität zu hoch, so ist per Annahme zuviel Angst im Markt, die Kurse sind zu weit gefallen und es findet eine Übertreibung der Kurse nach unten statt. Ist die Volatilität hingegen sehr niedrig, so fühlen sich Anleger wohl, haben „zu wenig Angst“ und sind sich der zukünftigen Börsenentwicklung sehr sicher. Soweit zur Theorie.

In der Praxis sieht es aktuell so aus: Die Volatilität ist auf dem niedrigsten Stand seit acht Jahren. Der DAX notiert nach einer starken Rallye in diesem Jahr nahe der 5000-Punkte-Marke. Geht es Anlegern derzeit zu gut?


Quelle: Merrill Lynch

Ein Blick auf die Korrelation zwischen VDAX NEW Index (Volatilitätsindex für den DAX) und dem DAX-Index:


Quelle: Merrill Lynch

Deutlich erkennbar ist, dass sehr niedrige Werte bei der Volatilität in der Vergangenheit zu meist scharfen Korrekturen beim DAX führten.

Mit dem Merrill Lynch VDAX NEW Dezember Zertifikat können Anleger an einem Anstieg der Volatilität des VDAX NEW Index teilhaben. Das Zertifikat hat eine Laufzeit von drei Monaten.

Obwohl sich der Preis der Volatilitätsprodukte während der Laufzeit ähnlich zu den von der Deutschen Börse berechneten VDAX-NEW Subindizes bewegt, kann es dennoch zu Abweichungen kommen. Zurückzuführen sind die auftretenden Differenzen darauf, dass eine direkte Investition in die VDAXNEW Subindizes technisch nicht möglich ist und daher eine Partizipation an den Subindizes über am Terminmarkt gehandelte Optionen nachgebildet wird. Mit abnehmender Restlaufzeit werden sich die Abstände zwischen den Subindizes und den nachgebildeten Subindizes jedoch kontinuierlich verringern. Die nachfolgende Grafik zeigt wie ein Investor durch Investition in das Merrill Lynch VDAX Mai 2005 Zertifikat an der Entwicklung des VDAX partizipieren konnte. Trotz mittelfristiger Abweichungen liegt die Partizipation am Laufzeitende bei 1:1. Daher ist es zu empfehlen, das Zertifikat bis zum Laufzeitende zu halten.


Quelle: Merrill Lynch

Das Zertifikat kann unter der WKN "A0FDGV" börsentäglich gekauft und verkauft werden und befindet sich seit dem 19. August am Markt.

Fazit: Das Risiko für eine Kurskorrektur ist nach den rapiden Anstiegen beim DAX gestiegen. Der hohe Ölpreis und Anzeichen von Schwäche bei den Konjunkturdaten aus den USA könnten den Anfang einer Korrektur einleiten. Mit Kursverlusten steigt auch die Volatilität. Glauben Sie bis zum Jahresende nicht an eine Jahresendrallye und sind der Meinung, die Kurse sind bereits zu weit gelaufen, so könnten Sie sich dieses Zertifikat näher ansehen. Detaillierte Informationen finden Sie auf der Webseite des Emittenten unter www.zertifikate.de

Jochen Stanzl – BörseGo GmbH

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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