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17:55 Uhr, 24.03.2022

G7 schränkt russischen Zugriff auf Gold ein - EZB lässt Corona-Stimuli auslaufen

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Aufträge für langlebige Güter brechen weg
  • US-Arbeitsmarkt entspannt sich weiter
  • Geht es Google & Co. an den Kragen?
  • Ampel beschließt milliardenschwere Energie-Entlastungen
  • S&P Global: Konjunktursorgen in Europa steigen
  • Daimler Truck bleibt zuversichtlich
  • HB: Funkturmtochter der Deutschen Telekom heiß begehrt

Markt

  • Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine sind weiterhin unklar. Die Lage an den Ölmärkten entspannt sich nicht. Und es steht weiter die Möglichkeit eines europäischen Embargos russischer Energie-Importe im Raum. Allein die Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Gas und Öl nur noch gegen Rubel zu verkaufen, könnte Lieferungen unmöglich machen, heißt es in Berlin. Der DAX schwankte im Handelsverlauf am Donnerstag zwischen Kursgewinnen und Kursverlusten und beendete den Xetra-Handel schließlich praktisch unverändert mit einem Minus von 0,07 Prozent bei 14.273,79 Punkten. Die anfänglichen Kursgewinne seien von institutionellen Investoren zu Gewinnmitnahmen genutzt worden, erklärte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Belastet hätten Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB), dass sich die europäische Wirtschaft durch den Ukraine-Krieg abkühlen wird. Damit sei das Feld einer potenziellen Stagflation in Europa eröffnet worden, so Lipkow.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die EU könnte neue Regeln für Tech-Riesen wie Google und Facebook beschließen. Es gilt als wahrscheinlich, dass sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Donnerstag auf ein Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) einigen. Der DMA soll die Marktmacht von Tech-Giganten begrenzen. Für die Unternehmen soll der DMA teils strenge Vorgaben bedeuten, für ihre Konkurrenz einen faireren Wettbewerb und für Verbraucher mehr Wahlfreiheit bei Online-Angeboten.

  • Der Streaming-Anbieter Spotify darf die eigene App als erste im Android Play Store von Google als alternative Bezahlmethode einsetzen. Bislang müssen App-Anbieter das Bezahlsystem von Google nutzen.
  • Nach einer Beschwerde von Amazon-Gründer Jeff Bezos hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa das Rennen um das erste kommerzielle Mondlandegerät noch einmal neu eröffnet. Bezos' Raumfahrtfirma Blue Origin hatte sich bei einer Mondlander-Ausschreibung der Nasa nicht gegen die Konkurrenzfirma SpaceX von Elon Musk durchsetzen können. Mit einer offiziellen Beschwerde dagegen hatten Blue Origin und die ebenfalls unterlegene Firma Dynetics zunächst keinen Erfolg. Trotzdem verkündete die Nasa am Mittwoch, dass nun doch noch Konkurrenzprodukte zum SpaceX-Mondlander gesucht würden.
  • Die Funkturmtochter der Deutschen Telekom scheint heißbegehrt zu sein. Gleich mehrere Wettbewerber und Finanzinvestoren hätten erste Angebote abgegeben, schreibt das „Handelsblatt“ am Donnerstag unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Darunter befänden sich Europas Marktführer Cellnex aus Spanien, Vodafone mit seiner Tochter Vantage Towers sowie American Tower aus den USA. Außerdem hätten Finanzinvestoren wie EQT sowie ein Zusammenschluss aus KKR und GIP Interesse angemeldet. Der Bonner Konzern wolle sich bis Juni für einen Partner entscheiden, hieß es weiter. Dabei wolle die Deutsche Telekom die Mehrheit an der Funkturmtochter abgeben und peile eine Beteiligung von mindestens 25 Prozent an.
  • Das Technologieunternehmen PVA Tepla blickt auf einen Rekord-Auftragsbestand von per Ende 2021 etwas mehr als 283 Mio. Euro, nach 125 Mio. im Vorjahr. Die Aufträge reichten bis in das Jahr 2025 hinein, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Es werde ein starkes Wachstum in der Halbleiterindustrie erwartet. Im laufenden Jahr rechnet PVA Tepla mit einem Umsatz zwischen 170 und 180 (2021: 155,7) Mio. Euro.
  • Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck zeigt sich zu Beginn seines ersten eigenständigen Jahrs recht zuversichtlich. Das Management rechnet damit, dass die Lieferketten von Daimler Truck auch durch den Ukraine-Krieg nicht wesentlich beeinflusst werden, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Den Umsatz will Daimler Truck auf überraschend hohe 45,5 bis 47,5 Mrd. Euro steigern, die Profitabilität, also die ber. Ebit-Marge auf 7 bis 9 Prozent heben und den Absatz auf 500.000 bis 520.000 Fahrzeuge steigern. 2021 stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg auf 3,3 Mrd. Euro nach dem Einbruch auf 491 Mio. Euro im Vorjahr. Unterm Strich schrieb der Weltmarktführer für Schwerlaster einen Gewinn von 2,4 Mrd. Euro nach einem Verlust von 131 Mio. Euro im Jahr 2020. Der Umsatz stieg um zehn Prozent auf 39,8 Mrd. Euro.
  • Der Baustoffkonzern Heidelbergcement will nach einem milliardenschweren Gewinn im Jahr 2021 seine Aktionäre an dem geschäftlichen Erfolg beteiligen. Für 2021 soll eine Dividende in Höhe von 2,40 Euro je Aktie gezahlt werden. Das sind 20 Cent mehr als im Vorjahr. 2021 erzielte Heidelbergcement einen auf die Aktionäre anfallenden Überschuss wie bereits bekannt von 1,76 Mrd. Euro. Hohe Abschreibungen hatten dem Unternehmen im Jahr zuvor noch einen Verlust von gut 2,1 Mrd. Euro beschert.
  • Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon hat nach drei Verlustjahren in 2021 wieder ein positives Konzernergebnis erzielt. Unterm Strich stand ein Gewinn von 75,4 Mio. Euro. Zudem sei dank anziehender Nachfrage in fast allen Marktsegmenten die Umsatzmilliarde wieder überwunden worden. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um gut die Hälfte auf 140 Mio. Euro zu. Die Erlöse kletterten 2021 um 9,5 Prozent auf gut 1 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr geht das Management trotz des Ukraine-Krieges von einem stabilen Umsatz aus.
  • Der Gasspeicher-Betreiber Uniper hat den Entwurf für das geplante Gasspeichergesetz kritisiert. Zwar sei die Schaffung einer Rechtsgrundlage zu angemessenen Mindestfüllständen sinnvoll, teilte das Unternehmen auf Anfrage der dpa mit. „Allerdings werden die Regelungen im jetzt vorgeschlagenen Gesetzentwurf aus unserer Sicht dazu führen, dass das Speichergeschäft für die teilnehmenden Handelsunternehmen an Attraktivität verliert“. In der Folge würde dann auch den Speicherbetreibern selbst die bisherige Geschäftsgrundlage entzogen, die von der Nutzung der Speicher durch die Handelsunternehmen abhänge. Die Bundesregierung will per Gesetz einführen, dass die Betreiber von Gasspeichern an jährlich vier Stichtagen bestimmte Füllstände erreicht haben. Die Vorgaben sollen die Gasversorgung sichern und Preisausschläge eindämmen.
  • Der Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke will in diesem Jahr weiter wachsen, allerdings in moderaterem Tempo als 2021. „Die Herausforderungen werden im Jahr 2022 nicht nachlassen", sagte Vorstandschef Joachim Dürr am Donnerstag bei der Vorlage der endgültigen Zahlen für das vergangene Jahr. Für 2022 strebt der Vorstand ein Plus beim Umsatz und bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im mittleren einstelligen Prozentbereich an, die bereinigte operative Marge soll dabei stabil bleiben. 2021 hatte die Firma einen Rekordumsatz mit einem Plus von 32 Prozent auf knapp 1,05 Mrd. Euro erzielt.
  • Der Online-Immobilienmarktplatz Scout24 (Immoscout24) will wie schon in 2020 auch für das vergangene Jahr rund die Hälfte des erzielten Überschusses direkt an die Aktionäre ausschütten. Basierend auf der sich im Umlauf befindenden Anteile ergibt sich daraus eine Dividende von 84 Cent je Papier und damit zwei Cent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.Da Scout24 derzeit Aktien am Markt zurückkauft, kann die Ausschüttung je Anteil noch steigen.
  • Der Veranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim hat 2021 seinen Jahreskonzernumsatz gegenüber dem von Corona-Restriktionen ausgebremsten Vorjahr um fast 60 Prozent auf 407,8 Mio. Euro gesteigert. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag bei 208 Mio. Euro nach minus 2,9 Mio. Euro im Vorjahr. Unter dem Strich verbuchte der Konzern nach einem Verlustjahr einen Gewinn von 87,9 Mio. Euro. Bei beiden Kennziffern entwickelte sich CTS Eventim deutlich besser als von Analysten erwartet.
  • Der Großküchen-Ausstatter Rational will auch im laufenden Jahr deutlich wachsen. Basierend auf einem Rekordauftragsbestand erwartet das Unternehmen ein Umsatzplus zwischen 10 und 15 Prozent. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde ein noch stärkerer Anstieg als beim Erlös erwartet, hieß es weiter. Die Marge gemessen soll leicht über dem Vorjahresniveau von 20,5 Prozent liegen.
  • Der Lottovermittler Zeal Network will 2022 nach einer Durststrecke wieder angreifen. Das Transaktionsvolumen soll im Vergleich zum Vorjahr auf mindestens 750 Mio. Euro steigen, teilte das Unternehmen bei der Vorlage seiner Jahresbilanz am Donnerstag mit. Das entspricht einer Steigerung um mindestens 14 Prozent. Der Umsatz soll auf mindestens 105 Mio. Euro hochziehen. Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) sollen mindestens 30 Mio. Euro als operativer Gewinn hängen bleiben.

Konjunktur & Politik

  • Die führenden Wirtschaftsmächte G7 und die Europäische Union wollen verhindern, dass die russische Zentralbank internationale Reserven, inkl. Gold, einsetzt, um die russische Wirtschaft zu stützen. Die westlichen Verbündeten nehmen deshalb den Handel mit Gold in den Fokus. Jede Transaktion mit Gold im Zusammenhang mit der russischen Zentralbank soll mit Sanktionen belegt werden, wie ein hoher US-Regierungsvertreter am Donnerstag ankündigte. Damit soll verhindert werden, dass Russland die international verhängten Sanktionen umgeht. Russland verfüge über eine hohe Menge an Gold, Schätzungen zufolge im Wert von 100 bis 240 Milliarden US-Dollar, so der US-Regierungsvertreter. „Wir haben mitbekommen, dass Russland immer noch versucht, seine Goldreserven zu nutzen, um den Rubel zu stützen“.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt ihre im Zuge der Corona-Krise eingeführten Stützungsmaßnahmen für Banken auslaufen. Die Lockerungen von Vorschriften für Sicherheiten, die Geldhäuser für den Erhalt von Notenbank-Krediten stellen, sollen von Juli an in drei Schritten bis März 2024 wieder zurückgenommen werden, kündigte die Notenbank am Donnerstag an. Mit den Stimuli hatte sie zu Beginn des Corona-Ausbruchs verhindern wollen, dass es im Zuge der Pandemie zu Kreditengpässen kommt und weiterhin ausreichend Sicherheiten verfügbar sind.
  • In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 28.000 auf 187.000 zurückgegangen, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit 210.000 Anträgen gerechnet. Die Zahl der Hilfsanträge hat wieder in etwa das Niveau erreicht, das in den Jahren vor der Corona-Krise herrschte.
  • In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im Februar im Vergleich zum Vormonat um 2,2 Prozent gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag mit. Dies ist der stärkste Rückgang seit April 2020. Analysten hatten mit einem Minus von lediglich 0,6 Prozent gerechnet. Ohne den Transportsektor, zu dem etwa Flugzeuge zählen, fielen die Aufträge auf Monatssicht um 0,6 Prozent. Hier war ein Plus von 0,6 Prozent erwartet worden.
  • US-Präsident Joe Biden ist im NATO-Hauptquartier in Brüssel zu einem Sondergipfel eingetroffen. Dort stehen für ihn wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine neben dem NATO-Gipfel noch zwei weitere Gipfeltreffen an. Dabei könnte ein vollständiges Embargo für russisches Öl und Gas beschlossen werden.
  • Nach den Worten des Präsidenten der Minneapolis-Fed, Neel Kashkari, hat sich seine Einschätzung der Inflation in den letzten sechs Monaten „dramatisch“ verändert. Er kalkuliere deshalb mit sieben Zinserhöhungen von je einem Viertelpunkt in diesem Jahr, um die Inflation einzudämmen. „Wir müssen uns anpassen", sagte Kashkari auf dem Midwest Economic Outlook Summit der Handelskammer Fargo-Moorhead, weil sich die Inflation nicht als so vorübergehend erweist, wie er annahm. „Die Daten kommen immer wieder in diese Richtung, und wir müssen einfach darauf reagieren“.
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Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im Schlussquartal 2021 gegenüber dem Vorquartal um zwei Milliarden auf 217,9 Mrd. Dollar gesunken, wie das Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Defizit von 218 Mrd. Dollar gerechnet. Einem geringeren Defizit in der Einkommensbilanz stand ein höherer Überschuss in der Dienstleistungsbilanz gegenüber. Der Fehlbetrag in der Handelsbilanz fiel jedoch größer aus als im Dreimonatszeitraum zuvor.
  • Die USA wollen bis zu 100.000 Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen und haben neue humanitäre Hilfe angekündigt. Man ziehe alle legalen Wege zur Einreise in die Vereinigten Staaten in Betracht - dazu gehörten die Aufnahme als Flüchtling sowie Visaprogramme, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Donnerstag.
  • Nordkorea hat möglicherweise seinen bisher größten Test einer Langstreckenrakete unternommen. Nach Angaben Südkoreas und Japans feuerte das Land am Donnerstag eine atomwaffenfähige Interkontinentalrakete (ICBM) ab. Die US-Regierung verurteilte den Start der mutmaßlichen ICBM, die auch US-Territorium erreichen könnte.
  • Politiker aus Deutschland fordern eine zügige Handhabe für den Umgang mit der ukrainischen Währung. Viele Geflüchtete hätten Schwierigkeiten, die Landeswährung Hrywnja in Deutschland umzutauschen, sagte die Menschenrechtsbeauftrage der Bundesregierung, Luise Amtsberg, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wir müssen sicherstellen, dass das Geld getauscht werden kann." Zurzeit sei das nur bei kleineren Beträgen möglich, bei größeren Summen sei das wegen des Wertverlusts der Währung schwierig.
  • Die Ampel-Koalition hat auf die stark gestiegenen Energie- und Spritpreise mit Entlastungen für die Bürger reagiert. Geplant sind eine Energiepreispauschale, eine Absenkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe für drei Monate sowie Hilfen für Familien und Geringverdiener. Das teilten die Spitzen von SPD, Grünen und FDP am Donnerstagmittag mit. Die Mitte der Gesellschaft solle schnell, unbürokratisch und sozial gerecht entlastet werden, hieß es in einem Beschlusspapier. Daher solle eine Energiepreispauschale eingeführt werden: Allen einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen werde einmalig eine Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro als Zuschuss zum Gehalt ausgezahlt. Befristet für drei Monate soll die Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das europäische Mindestmaß abgesenkt werden, um Pendler und Firmen zu entlasten. Zudem soll es bundesweit für 90 Tage ein Ticket für 9 Euro pro Monat für den Öffentlichen Personennahverkehr geben. Dazu sollen die Länder entsprechende Mittel bekommen. Zur Abfederung besonderer Härten für Familien soll für jedes Kind ergänzend zum Kindergeld ein Einmalbonus in Höhe von 100 Euro über die Familienkassen ausgezahlt werden. Die Ampel verständigte sich außerdem auf Maßnahmen für mehr Energieeffizienz. Das soll auch dazu beitragen, wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine die Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle aus Russland zu verringern.
  • Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum hat sich im März verdüstert. Die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global (ehemals IHS Markit) sind zwar weniger stark als befürchtet gefallen. Der russische Angriff auf die Ukraine und die Sanktionen belasten die Aussichten mancher Branchen, wie den Autoherstellern oder dem Chemiesektor aber erheblich. Der S&P Global Flash Eurozone Composite PMI gab gegenüber dem 5-Monatshoch von Februar um einen Punkt auf 54,5 Zähler nach, signalisiert damit aber dennoch das zweitstärkste Wachstum seit November letzten Jahres. Überdies notiert der Index höher als im langjährigen Mittel vor der Corona-Pandemie. Chris Williamson, Chief Business Economist bei S&P Global, kommentiert den aktuellen EZ Flash-PMI: „Die aktuellen Umfragedaten unterstreichen, wie der Russland-Ukraine-Krieg unmittelbare und wesentliche Auswirkungen auf die Wirtschaft der Eurozone hat, und sie verdeutlichen das Risiko eines Abschwungs im zweiten Quartal 2022.
  • Die Wirtschaftspolitik in Osteuropa und die allgemeine politische Lage dort haben sich Experten zufolge im ersten Vierteljahr 2022 verschlechtert. Das ist ein Ergebnis des neuen Economic Experts Survey (EES), einer vierteljährlichen Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik, an der 1.603 Ökonomen aus 132 Ländern teilgenommen haben. Demnach verdüsterte sich die wirtschaftspolitische Lage in Osteuropa deutlich mit minus 10 Punkten gegenüber dem Vorquartal. Auch die Einschätzung zur politischen Lage nahm um 9 Punkte ab. „Die Region ist durch die russische Attacke auf die Ukraine in eine tiefe wirtschaftliche und politische Krise gestürzt“, sagt ifo-Forscher Niklas Potrafke.
  • Der überraschende Schachzug von Russlands Präsident Wladimir Putin, dass russische Gaslieferungen künftig in Rubel bezahlt werden sollen, wird massiv kritisert. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nannte die Ankündigung einen Bruch der Verträge. Die Bundesregierung werde mit ihren europäischen Partnern über den Schritt beraten.
  • Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Luftangriffe verstärkt. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze registriert, heißt es im Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs am Donnerstag. Am Vortag seien es 60 weniger gewesen. Am Mittwoch seien zudem elf „feindliche Luftziele" getroffen worden, darunter Flugzeuge, ein Hubschrauber und Marschflugkörper. Genauere Information darüber hole man noch ein, hieß es weiter.
  • Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, befürchtet für seine Branche zunehmend Probleme durch die Folgen des Krieges in der Ukraine. „Bei einer mit der Kriegsdauer immer größer werdenden Anzahl von Handwerksbetrieben geraten Produktionsabläufe ins Stocken", sagte Wollseifer der "Passauer Neuen Presse“. Besonders der „Preisschock bei Energie" setze sehr vielen Betrieben massiv zu. „Viele Betriebe werden das allein nicht auffangen können", warnte er. „Selbst wenn sie Preise erhöhen, wird das nicht reichen." Der Kostenanstieg lasse sich auch nicht vollständig an die Kunden weiterreichen.
  • Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs zunächst nicht identifizierbare Geschosse ins Meer abgefeuert. Diese seien in Richtung des Japanischen Meers geflogen, teilte der Generalstab am Donnerstag mit. In den vergangenen Monaten hatte Nordkorea mehrfach Waffentests vorgenommen und dabei auch ballistische Raketen getestet.

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