AMIS - Überblick über die Weltmärkte
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
USA:
Vorweihnachtliche Ruhe ist an den amerikanischen Aktienmärkten nach einer auch durch Leerverkaufseindeckungen, sowie den verbesserten Zahlen des Institutes for Supply Management (Kurz: ISM; ISM verarbeitendes Gewerbe: 62,8 vs. 57)) getriebenen Aufwärtsbewegung zu neuen Höhen am Montag eingekehrt. Bei nun schon vier Wochen andauernder Lethargie gelang dem Markt ein kleines Plus im Wochenvergleich von 1,06 Prozent.
Insgesamt wirkt der Markt aber zunehmend müde, d.h. die Reaktion auf unterstützende Wirtschaftsdaten fällt zunehmend schwächer aus. Potentielle Zielbereiche um 1100 Zählerpunkte werden wohl - wenn überhaupt - nur außergewöhnlich langsam zu erreichen sein. Dies könnte die Folge einer bereits einkehrenden Weihnachtsruhe und weithin kolportierter geschlossener Bücher im Fondsbereich sein. Dass sich Letztgenannte kurz vor Jahresende, nach drei eher mäßigen Jahren, nicht mehr aus dem Fenster lehnen wollen, ist nur all zu verständlich. In diesem Umfeld bringt auch die nächste Woche kaum Impulse. Die Veröffentlichung der Zinsentscheidung der FED kann als "Non-Event" eingestuft werden: Es wird hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Zinsveränderung erwartet. Mit Interesse - insbesondere in Hinblick auf die Entwicklung des Weihnachtsgeschäfts - dürften die Einzelhandelsumsätze, sowie die am Donnerstag zu veröffentlichen Lagerbestände sein. Ein Mitte dieser Woche vom Weißen Haus zugesagtes Ende der Stahlzölle und damit Entspannung in den internationalen Handelsbeziehungen sollte für einen positiven Grundton sorgen.
Europa:
Die europäischen Indizes bewegten sich im Gleichklang miteinander und mit den USA zu neune Jahreshöchstständen. Augenfällig wurde dabei einerseits erneut die relative Stärke, die Europa in den letzten Wochen zu US-Titeln aufgebaut hat, andererseits die Führungstendenz des DAX. Entsprechend fielen die Ergebnisse im Wochenvergleich aus: der DAX konnte in der Woche nach dem Fallen des Stabilitätspaktes und geprägt durch den Ausweis schwacher Einzelhandelsumsätze (-2,0 Prozent vs. -0,4 Prozent YoY) 3,10 Prozent, der CAC40 1,69 Prozent und der FTSE100 0,88 Prozent zulegen. Wie weithin erwartet, blieb die Entscheidung der Notenbank den Leitzins unverändert bei zu behalten ohne Konsequenz für den Handel.
Impulse für die kommende Woche könnten von der Veröffentlichung der ZEW Konjunkturumfrage am Dienstag bzw. dem Ausweis der Statistik zur französischen Industrieproduktion am Donnerstag ausgehen. Wie jedoch schon auf dem amerikanischen Markt ziehen sich institutionelle Marktteilnehmer zusehends aus dem Handelsgeschäft zurück, wodurch die kommenden Handelstage bis Weihnachten eher durch Ruhe glänzen werden.
ASIEN:
Die Nachricht schlechthin aus Japan war die "Verstaatlichung" der Ashikaga Bank . Vom Markt im montaglichen Handel zuerst negativ aufgenommen, setzte sich später mehr und mehr die Ansicht durch, die gerade im Amt bestätigte Regierung Koizumi nehme sich nunmehr dieses Problems energisch an. Der Markt beendete den Handel am Montag daraufhin mit einem Plus von 3,4 Prozent. Auch die im Wochenverlauf veröffentlichten Daten zu rückläufigen Haushaltsausgaben (-1,2 Prozent vs. +0,2 Prozent MoM) gaben Anlass zur Hoffnung einer tatkräftigen Regierung, welche endlich die überbordende Schuldenproblematik des japanischen Staatshaushaltes - die Staatsverschuldung Japans liegt bei 140 Prozent des BSP - ernstlich ins Auge fasst. Dies, wie auch die Veröffentlichung guter konjunktureller Aussichten - ablesbar am nun schon den sechsten Monat in Folge über der Expansion anzeigenden Marke von 50 liegenden Frühindikatorindex (88,9 vs. 66,7) - konnte dem Handel jedoch keine weiteren Impulse verleihen, so dass der Kabuto-Cho im Wochenvergleich lediglich auf ein Plus von 2,70 Prozent kam.
In der kommenden Woche wird der Markt gebannt auf den am kommenden Freitag anstehenden TANKAN Report harren. Die bereits am Dienstag zur Veröffentlichung anstehenden endgültigen Zahlen zum BIP sollten aufgrund der relativ exakten Antizipationsmöglichkeit kaum neue Impulse setzten können.
Währungen & Anleihemärkte:
Wie letzte Woche angesprochen musste der Leitmarkt für 10-jährige Anleihen in den USA einen Renditeanstieg auf ca. 4,4 Prozent hinnehmen, traf in diesem Bereich aber wie schon seit Mitte Oktober auf Kaufinteresse. Wie nun schon häufiger an dieser Stelle angesprochen, erachten wir den Bereich 4,5 - 4,6 als entscheidend für die kommende langfristige Zinstendenz. Ein Unterschreiten der Tiefstände dieser Woche sollte kurzfristig genügend Verkaufspotential enttäuschter Käufer um 4,4 Prozent generieren, um diese Marke zu überwinden und Anschlussverkäufe zu generieren. Die Wahrscheinlichkeit einer Bewegung dieser Bedeutung ist vor dem Hintergrund geringer Daten in der kommenden Woche und damit einer geringen Chance einer materiellen Neueinschätzung der wirtschaftlichen Situation eher als bescheiden einzustufen, sodass der Seitwärtsbereich zwischen grob 4,6 und 4,2 Prozent beibehalten werden sollte.
Im Wochenverlauf konnte, wie erwartet, die Marke von 1,20 USD/EUR genommen werden. Damit wird nunmehr der Weg in Richtung 1,25-1,30 USD/EUR frei. Das erreichte Zwischenhoch bei 1,2160 sollte jedoch kurzfristig ein Extremum darstellen. Jedweder Rückschlag auf Niveaus um 1,20 stellen jedoch eindeutige Kaufgelegenheiten dar. Das Basisproblem der "Twin Deficits" wird den Markt noch geraume Zeit beschäftigen.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzenunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.