Kommentar
14:02 Uhr, 17.10.2003

AMIS - Marktüberblick USA/Europa/Asien

USA: Die abgelaufene Börsenwoche in den USA war durch sehr resistente Notierungen mit schwankenden Kursen um das von uns als bedeutsam herausgestellte Preisband 1040-1045 (siehe S&P 500) gekennzeichnet. Zwar scheint dieser Bereich unter rein preisbasierten Überlegungen nun überwunden, jedoch würde man vor dem Hintergrund positiver Unternehmens-Quartalsberichte, sowie erfreulicher Indikationen aus dem verarbeitenden Gewerbe (N.Y Empire State Index: +33,70 vs. 18,35; Philadelphia FED Index: +28 vs. +14,6) und einem zumindest stabilen Arbeitsmarkt deutlichere Kurssteigerungen vermuten. Der Anstieg der am S&P 500 gemessenen US-Aktien um ca. 1,10 Prozent im Wochenvergleich verleitet uns folglich nicht von unserem Preis-Abschlags-Szenario abzuweichen. Dies umso mehr, als die Verbraucherpreise (+2,3 Prozent vs. 2,2 Prozent) nicht mit dem Anstieg der Produzentenpreise mithalten konnten und somit die Kostensituation der Unternehmen weiter verschlechterte. Wie schon letzte Woche sehen wir deshalb abgesicherte Positionen (e.g. Covered Call) mit leicht negativem Unterton als korrekte Vorgehensweise an. Die nächste Woche sollte jedoch - nach Verfall der Oktober Index- und Futures-Optionen, sowie des Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan - volatiler ausfallen.

Europa: Die europäischen Indizes konnten im Oktober die relative Underperformance zu den US-Märkten und zum Nicht-Euro-Teilnehmer FTSE100 ablegen. Gründe hierfür finden sich vor allem in einem Stopp der rasanten EURO Aufwertungsbewegung, sowie einem leicht positiven Ausblick für die kontinental-europäische Konjunktur für das laufende Quartal und das Gesamtjahr 2004. In Deutschland konnten auch eine rückläufige Konjunktureinschätzung (ZEW Barometer: 60,3 vs. erwarteten 63), sowie Meldungen des größten Budget-Lochs seit WW II den DAX Index nicht zurückhalten: +2,60 Prozent im Wochenvergleich. Ähnliches gilt für Frankreich, wo Zahlen zur rückläufigen Industrieproduktion (-1,8 Prozent vs. -0,9 Prozent) den CAC40 auf seinem Weg zu einem Wochenplus von 2,1 Prozent nicht stoppen konnten. Einzig der FTSE100 konnte lediglich mit einem vergleichsmäßig mageren Plus von 0,7 Prozent abschließen. Wie auch schon in den letzten Wochen geäußert, wird die künftige Richtung vornehmlich in den USA festgelegt. Die derzeitige Korrelation zwischen den europäischen Märkten und dem Leitindex S&P500 liegt bei 95 Prozent und wird sich auch in absehbarer Zeit nicht verändern. Nichtsdestotrotz könnten sich die EU-Werte auf kurze Sicht in der Ausschlagsstärke abkoppeln. Die Ernennung Trichet's zum Nachfolger des am 01. November scheidenden Notenbankpräsidenten Wim Duisenberg wird ohne Auswirkung bleiben.

Asien: Neben den gewohnt erfreulichen Nachrichten aus Australien (Unternehmervertrauen auf 18-Monats-Hoch: 19,4 vs. 15,4; BIP Ausblick für 2004 bei 4 Prozent) und Singapur (Exporte stiegen um +26 Prozent YoY; stärkster Anstieg seit drei Jahren) konnte vor allem China Schlagzeilen machen. Der Motor Asiens verzeichnete in Q3 ein über den Erwartungen liegendes BIP Wachstum von 9,1 Prozent. Verfügbare Einkommen stiegen um 9 Prozent, Exporte um 30 Prozent, Industrieproduktion um 32 Prozent und Anlageinvestitionen in den ersten neun Monaten um 31 Prozent. Der bisherige Star-Performer Japan überzeugte auf der konjunkturellen Seite diese Woche weniger. Zwar ging die Konkursrate um -17,4 Prozent zurück, jedoch zeigte sich die Industrieproduktion nach wie vor mäßig (-1,3 Prozent vs. -1,2 Prozent) und auch der Umsatz Tokioter Einkaufszentren als Indikator für Konsumausgaben fiel um -7,1 Prozent (vs. -3,7 Prozent). Dazu trat noch ein Rückgang des Frühindikator Indexes auf den Gleichgewichtswert von 50 Prozent.

All dies zum Trotz verbuchte der Nikkei erwartungskonform einen Anstieg auf ca. 11.000 Punkte (+4,80 Prozent), sollte in der kommenden Woche jedoch in die bereits letztens angesprochene Seitwärtsbewegung in den genannten Bandbreiten einmünden. Wesentliches Augenmerk wird der Markt auf die weitere Entwicklung des YEN Wechselkurses legen.

Quelle: AMIS Asset Management

Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzenunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.

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