AMIS - Marktbericht vom 30.06.03
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Mit einem leichten Minus startete die Börse in Tokio in diese Woche. Der Nikkei-225-Index sank um 0,23 Prozent auf 9.083,11 Punkte. Marktbeobachter führen diese Entwicklungen auf die negativen Vorgaben aus den USA zurück. Der breiter gefasste TOPIX konnte dennoch minimal zulegen, und zwar um 0,04 Prozent auf 903,44 Punkte.
Gefragt waren vor allem die export-orientierte Titel. Grund: Der schwächere Yen-Kurs gegenüber dem Dollar. Die Aktie des Im- und Exportunternehmens Tomen gewann 18,37 Prozent bzw. 18 Yen hinzu und erreichte mit einem Wert von 116 Yen den höchsten Stand seit 52 Wochen. Automobilhersteller Toyota sowie Chip- und Computerproduzent NEC konnten ebenfalls Zugewinne verbuchen.
Kleinere Verluste in Kauf nehmen mussten unter anderem Bürotechnologie-Ausstatter Canon, die Automobilhersteller Honda, Isuzu, Suzuki und Mazda sowie Japan Tobacco. Die Aktie des Tabak-Riesen sank um 2,41 Prozent auf 649.000 Yen. Insgesamt zeigt der Tokioter Aktienmarkt jedoch seit ca. sechs Wochen sein freundliches Gesicht: Trotz kleinerer Rückfälle ins Minus entwickeln sich die meisten Aktienkurse positiv.
USA
In der vergangenen Kalenderwoche ging es mit den Kursen an der Wall Street mal bergauf, mal bergab. Tendenziell war es aber eher eine Talfahrt, die am Freitag mit einem Abrutschen des Dow-Jones-Index um 1 Prozent auf 8.989 Punkte und damit unter die psychologisch wichtige 9.000-Punkte-Marke endete. Eine Entwicklung, die sich in dieser Art auch an der Nasdaq vollzog: Der Nasdaq Composite Index verlor am Freitag 0,54 Prozent und fiel damit auf 1.625,26 Punkte; der Nasdaq-100 gab 0,78 Prozent auf 1.205,25 Punkte nach.
Auf dem stetig absteigenden Ast sitzt weiterhin ADC Telecommunications. Die Aktie des US-Telekommunikationskonzerns verlor gegenüber dem Vortag 7,81 Prozent und war nur noch 2,36 US-Dollar wert. Das Unternehmen hatte im Mai im Rahmen seiner Bilanz für das abgelaufene zweite Quartal negative Ergebnisse vorgelegt. Ihren Anfang nahm die Talfahrt der Unternehmensaktie allerdings schon Mitte 2000. Damals war das Papier noch rund 50 US-Dollar wert.
Leichte Gewinne konnten unter anderen die Softwareproduzenten Adobe Systems und Check Point Software verbuchen. Die Adobe-Aktie legte um 1,46 Prozent auf 32,60 US-Dollar zu; Check Point Software steigerte ihren Wert um 2,05 Prozent auf 19,91 US-Dollar. Spitzenreiter im Nasdaq war die Aktie von Gilead Sciences Inc. Das Papier gewann 4,09 Prozent hinzu und schloß bei 56,31 US-Dollar.
Deutschland
Am Freitag schloß der DAX im Minus, heute tendierte er gegen Mittag leicht ins Plus. Gegenüber Freitag hatte er um 0,96 Prozent auf einen momentanen Zwischenstand von 3.255,69 Punkte zugelegt. Auch MDAX, SDAX und TecDAX zeigten am heutigen späten Vormittag Aufwärts-Tendenzen.
Die tendenziell positiven Entwicklungen können als die ersten Auswirkungen der angekündigten Steuersenkungen bewertet werden. Das Bundeskabinett hatte am Sonntag das Vorziehen der Steuerreform auf den 1. Januar 2004 beschlossen - ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Volkswirtschaftlich sind Steuersenkungen als wichtiges Mittel zu interpretieren, um negativen Stimmungen bei Verbrauchern und Investoren entgegen zu wirken. Grundgedanke ist, dass der Steuerzahler das Geld, das er durch die Steuersenkung spart, wieder vermehrt für Konsumgüter ausgibt und damit unweigerlich die Wirtschaft ankurbelt.
Ob dies tatsächlich der Fall ist oder nur theoretisches Wunschdenken - darüber sind sich Volkswirte seit jeher uneinig. Es ist aber durchaus so, dass allein die Ankündigung einer Steuersenkungen dem Marktgeschehen positive Impulse geben kann, da die Marktteilnehmer zuversichtlicher in die Zukunft sehen und sich dadurch kauffreudiger verhalten.
Quellen: Yahoo.de, Bloomberg.com, Reuters, dpa-afx, vwd, n-tv.de, Deutsche Börse
Verfasserin: Dipl.-Journ. Carolin Schairer
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