Kommentar
12:15 Uhr, 26.06.2003

AMIS - Marktbericht 26.06.03

Die Tokioter Börse hat am Donnerstag uneinheitlich geschlossen. Der Nikkei-225-Index verlor 0,1 Prozent bzw. 8,85 Punkte und schloß bei 8.923,41 Punkten. Der breiter gefasste TOPIX dagegen stieg um 0,38 Prozent bzw. 3,33 Punkte auf 887,86 Punkte.

Die Bekanntgabe der US-Zinssenkung durch die US-Notenbank am Vortag trübte die Stimmung am japanischen Aktienmarkt. Zwar senkte die US-Notenbank den Leitzins um satte 25 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit 45 Jahren. Die Händler hatten aber mit einer doppelt so starken Senkung - nämlich um knapp 50 Punkte - gerechnet. Die Investoren in Japan hatten an dieser Entscheidung erst einmal zu knabbern und verhielten sich besonders in den ersten Stunden nach Handelsbeginn äußerst zurückhaltend.

Verluste von über 2 Prozent in Kauf nehmen mussten an diesem Handelstag unter anderem Chiphersteller Advantest, Japan Tabacco und Software-Entwickler CSK. Chiyoda Corp., gestern auf Erfolgskurs, musste einen Teil seiner Gewinne vom Vortag wieder abgeben. Die Aktie des Herstellers von industriellen Produktionsanlagen sank um 10 Yen auf 475 Yen. Leicht zulegen konnten die Papiere der Autoproduzenten Nissan und Toyota.

USA

Die nach Analysten-Erwartung zu moderate Senkung der Leitzinsen durch die US-Notenbank sorgte an den US-Börsen für fallende Kurse. Nach Bekanntgabe der Leitzinsen-Senkung um "nur" 25 Punkte reagierten die Marktteilnehmer mit Enttäuschung - und das dämpfte auch die Kauflust. Der Dow-Jones-Index gab um 1,08 Prozent auf 9.011,53 Punkte nach; der Nasdaq Composite Index sank um 0,18 Prozent auf 1.602,66 Punkte, und der Nasdaq 100 verlor 0,28 Prozent auf 1.188,41 Punkte.

Zu den Verlierern dieses Handelstags gehörten unter anderem General Electrics, Pharma- und Chemiekonzern Biogen, Ryanair und Hewlett-Packard. Auch der Wert der Microsoft-Aktie sank, und zwar um 1,71 Prozent bzw. 0,44 US-Dollar auf 25,26 US-Dollar. Da nach Handelsschluss bekannt wurde, dass Microsoft einen Großauftrag der US-Army erhalten hat, ist für den folgenden Handelstag eventuell ein Kursanstieg zu erwarten.

Trotz der überwiegenden Zahl von Titeln, die Verluste zu verzeichnen hatten, gab es auch an diesem Tag einige Gewinner. Dazu gehörten beispielsweise der Technologiekonzern Sun Microsystems, dessen Aktie nach Monate langer Talfahrt seit Ende Mai wieder leichte Anzeichen von Erholung zeigt, und Apple. Die Aktie des Microsoft-Konkurrenten legte um 1,65 Prozent auf 19,09 US-Dollar zu.

Deutschland

Wie allgemein nicht anders erwartet, reagierte der deutsche Aktienindex DAX auf die Vorgaben aus den USA zunächst mit Verlusten. Kurz nach Eröffnung des Handels sank der Index deutlich ab, legte dann aber wieder überraschend zu. Knapp drei Stunden nach Handelsbeginn stand er so bei 3.211,96 Punkten und hatte gegenüber dem Vortag um 0,41 Prozent zugelegt. Der TecDAX vollzog eine ähnliche Entwicklung: Nach anfänglichen Kursverlusten kam auch er wieder in die Gewinnzone und konnte am Vormittag ein Plus von 0,39 Prozent auf 422,14 Punkte verbuchen.

Wie sich der Börsenhandel an diesem Tag weiterhin entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Leichte Zugewinne hatten an diesem Vormittag bereits die Aktien von BMW, der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank, der Commerzbank und des Touristikkonzerns TUI. Überdurchschnittlich legten die Papiere der Deutschen Post und der Metro AG zu.

Einen Mega-Absturz erlitt die Aktie des Versicherungsunternehmens Mannheimer. Der Mannheimer Lebensversicherung droht das "Aus", nachdem sie sich im vergangenen Jahr mit riskanten Aktiengeschäften verspekuliert hatte. Damit droht sie die gesamte Mannheimer Versicherungsgruppe mit in den Abgrund zu reißen, nachdem sich der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (Gdv) gegen eine Unterstützung des Unternehmens aussprach. Die Aktie, die gestern schon vom Handel ausgesetzt wurde, stürzte heute bereits um über 30 Prozent nach unten und war am Vormittag lediglich 4,90 Euro wert.

(Quellen: Yahoo.de, Bloomberg.com, Deutsche Börse AG, Reuters, dpa-afx, n-tv.de, vwd, finanzen.net)

Verfasserin: Dipl.-Journ. Carolin Schairer, AMIS Pressebüro

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