Aareal Bank: Übernahmeangebot gescheitert - Volkswagen streicht fast alle Nachtschichten im Stammwerk nach Ostern
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Erwähnte Instrumente
- Starke US-Arbeitsmarktdaten befeuern Zinsangst
- Misserfolg für Evotec
- K+S verdient mehr als erwartet
- Eurozone: Einzelhandelsumsatz sinkt unerwartet deutlich
- Amazon steigert Gewinn beträchtlich
- Auftragseingang Industrie über Erwartungen
- Kreml: USA heizen Ukraine-Konflikt zusätzlich an
- London: Hochrangige Mitarbeiter Johnsons kündigen
Markt
- Am deutschen Aktienmarkt ging es am Freitag wieder abwärts. Der DAX sank per Xetra-Schlusskurs um 1,75 Prozent auf 15.099,56 Punkte. Auf Wochensicht hat das Börsenbarometer rund 1,43 Prozent eingebüßt. Nach der gestrigen Andeutung der EZB, die Zinsen vielleicht schon im laufenden Jahr zu erhöhen, verstärkten am Freitag starke US-Arbeitsmarktdaten die Angst vor einer schnelleren geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank Fed auf der anderen Seite des Atlantiks. Daneben bleibt die Berichtssaison bestimmendes Thema am Markt. Am Donnerstag sorgte der Onlinehändler Amazon nach US-Börsenschluss mit seinen Resultaten für eine positive Überraschung, zuvor hatten allerdings die US-Indizes unter dem Eindruck eines schwachen Ausblicks des Facebook-Mutterkonzerns Meta Platforms stark nachgegeben. Am Freitag kam es an der Wall Street im frühen Handel zu einer Erholung, die die Verluste seit Mittwoch allerdings nicht ausgleichen konnte.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- DAX - Tagesausblick - Frage: Wird dem DAX der +100 Punkte Start helfen?
- EUR/USD-Tagesausblick - Komplette Ekstase
- BRENT ÖL-Tagesausblick: Pullback beendet
- Amazon-Aktien springen nach Quartalszahlen in die Höhe
- Geht die Erholung an den Märkten nach den Amazonzahlen weiter?
Unternehmen & Branchen
- Das Übernahmeangebot mehrerer US-Finanzinvestoren für den Immobilienfinanzierer Aareal Bank ist gescheitert. Nach Angaben der Bietergesellschaft sei zum Ende der Annahmefrist am 02. Februar 2022, 24.00 Uhr, die festgelegte Mindestannahmeschwelle von 60 Prozent nicht erreicht worden, teilte die Aareal Bank mit. "Das Übernahmeangebot wird somit hinfällig, die angedienten Aktien verbleiben im Besitz der bisherigen Aktionäre und werden in die ursprüngliche Aktiengattung zurückgebucht", erläuterte das Unternehmen. Man wolle nun "aus eigener Kraft zusätzliche Wachstumspotenziale in allen Segmenten erschließen", erläuterte die Aareal Bank. Die nächste ordentliche Hauptversammlung solle neben der Dividende für 2021 auch über die einbehaltene zweite Tranche von 1,10 Euro je Aktie abstimmen. Das für 2023 kommunizierte Ziel, ein Konzernbetriebsergebnis von rund 300 Millionen Euro zu erreichen, wurde bekräftigt.
- Der Autobauer Volkswagen will ab Mitte April voraussichtlich fast alle Nachtschichten am Stammsitz Wolfsburg wegen der anhaltenden Chipkrise streichen. Nach Ostern soll demnach nur noch auf einer Montagelinie auch nachts gearbeitet werden, während die restliche Fertigung vom Dreischicht- in den Zweischichtbetrieb wechseln soll.
- Der Verlag Bastei Lübbe erhöht ein weiteres Mal die EBIT-Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/2022 und geht nunmehr auf Konzernebene von einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 14,5 bis 15,5 Millionen Euro aus, nachdem bisher 12 bis 13 Millionen Euro in Aussicht gestellt wurden. Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2021/2022 wird nun am oberen Ende der Prognosespanne von 90 bis 95 Millionen Euro erwartet.
- Der US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb hat im vierten Quartal mehr verdient als erwartet. Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahresquartal um acht Prozent auf 11,985 Milliarden Dollar zu, womit die Erwartungen der Analysten erreicht wurden. Der Gewinn je Aktie (Non-GAAP) erhöhte sich von 1,25 Dollar auf 1,83 Dollar, was über den Analystenschätzungen von 1,80 Dollar lag. Für 2022 rechnet Bristol-Myers Squibb mit einem Umsatz von 47 Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie (Non-GAAP) zwischen 7,65 und 7,95 Dollar, was ungefähr im Rahmen der Erwartungen liegt.
- Der französische Pharmakonzern Sanofi hat im vierten Quartal einen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht. Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 9,38 Milliarden Euro auf 9,99 Milliarden Euro zu, während der Nettogewinn von 1,07 Milliarden Euro auf 1,13 Milliarden Euro stieg. Als Umsatztreiber erwies sich erneut das Dermatitis-Medikament Dupixent. Für 2022 rechnet Sanofi mit einem währungsbereinigten Anstieg beim Gewinn je Aktie im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.
- Die Entwicklung des Arzneimittelkandidaten Eliapixant (BAY1817080) von Evotec und Bayer ist gescheitert. Bayer entschied, die Entwicklung des P2X3-Antagonisten einzustellen. Im Anschluss an eine Prüfung der vorliegenden Daten sei Bayer zu der Einschätzung gekommen, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis für Eliapixant (BAY1817080) in den klinisch untersuchten Indikationen nicht mehr positiv sei, teilte Evotec mit. Als Folge dieser Entscheidung erhält Evotec die Rechte an allen P2X3-Assets zurück. Evotec will "die zugrundeliegenden Daten bewerten sobald diese verfügbar sind und alle Optionen in Betracht ziehen". Die Entscheidung habe keinerlei Einfluss auf die strategischen Unternehmensziele des Aktionsplans 2025, so Evotec. Das Programm zur Entwicklung von Eliapixant stammt aus einer früheren Multi-Target-Forschungs-Allianz zwischen Bayer und Evotec.
- Der Wohnmobilehersteller Knaus Tabbert wird künftig auch Modelle auf Basis von Fahrgestellen des Mercedes-Benz Sprinters anbieten. Eine entsprechende Vereinbarung schlossen beide Unternehmen. Knaus Tabbert verbreitert damit auch die Lieferantenbasis auf drei Zulieferer von Basisfahrzeugen, nachdem die Halbleiter-Krise zuletzt zu einer eingeschränkten Verfügbarikeit bei Fahrzeugen geführt hat.
- Der Kalikonzern K+S hat beim operativen Ergebnis im Geschäftsjahr 2021 deutlich mehr verdient als erwartet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beträgt nach vorläufigen Zahlen 960 Millionen Euro, wie K+S am Freitag mitteilte. Das Unternehmen selbst hatte bisher nur 830 Millionen Euro erwartet, die Konsensschätzung der Analysten hatte 863 Millionen Euro betragen. Im Vorjahr betrug das EBITDA 266,9 Millionen Euro. "Die Ergebnisverbesserung gegenüber der bisherigen Prognose resultiert im Wesentlichen aus höheren Durchschnittspreisen im vierten Quartal 2021 im Kundensegment Landwirtschaft, witterungsbedingt höheren Absatzmengen von Auftausalz zum Ende des Jahres sowie einem zusätzlichen, nicht zahlungswirksamen Einmaleffekt aus der REKS-Transaktion. Dieser beträgt nun rund 220 Mio. Euro statt der bisher erwarteten 200 Mio. Euro", erläuterte K+S. Die endgültigen Zahlen werden am 10. März veröffentlicht.
- Der Online-Händler Amazon hat im Weihnachtsquartal die Gewinnerwartungen bei Weitem übertroffen. Der Überschuss betrug 14,3 Mrd. Dollar und fiel damit fast doppelt so hoch aus wie vor einem Jahr. Grund war jedoch vor allem die Beteiligung am Elektroautobauer Rivian, durch die der Konzern bei dessen Börsengang im November einen milliardenschweren Sondererlös verbuchen konnte. Das Betriebsergebnis ging um fast die Hälfte auf 3,5 Mrd. Dollar zurück. Die Erlöse kletterten um neun Prozent auf 137,4 Mrd. Dollar. Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 112 und 117 Mrd. Dollar, was einem Anstieg zwischen drei und acht Prozent entspräche. „Wie erwartet, hatten wir höhere Kosten, angetrieben durch Engpässe am Arbeitsmarkt und Inflationsdruck", erklärte Amazon-CEO Andy Jassy im Geschäftsbericht. Diese Probleme dürften aufgrund der Omikron-Virusvariante auch im laufenden Vierteljahr anhalten. „Trotz dieser kurzfristigen Herausforderungen bleiben wir optimistisch", so der Manager.
- Der Versicherungskonzern Talanx hat im Jahr 2021 erstmals einen Gewinn von mehr als einer Milliarde Euro verbucht und damit das Ziel ein Jahr früher erreicht als im Jahr 2018 bei der Veröffentlichung der Ziele bis 2022 in Aussicht gestellt. Das Konzernergebnis wuchs um 50 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro, wie Talanx am Donnerstagabend mitteilte. Das operative Ergebnis stieg um 46 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro. Die gebuchten Bruttoprämieneinnahmen legten zweistellig um 10,7 Prozent auf 45,5 Milliarden Euro zu. Die Dividende je Aktie soll von 1,50 Euro auf 1,60 Euro erhöht werden. Für 2022 erwartet das Unternehmen wie bereits im November angekündigt eine erneute Steigerung des Konzernergebnisses auf die Spanne zwischen 1,05 und 1,15 Milliarden Euro.
- Der Foto-App-Betreiber Snap hat den ersten Quartalsgewinn in der über elfjährigen Unternehmensgeschichte verbucht. Im vierten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 22,6 Millionen Dollar nach einem Verlust von 113 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Der Gewinn je Aktie lag mit 0,22 Dollar über den Analystenschätzungen von 0,10 Dollar. Auch der Umsatz übertraf mit 1,3 Milliarden Dollar die Erwartungen von 1,2 Milliarden Dollar.
- Der Action-Camcorder-Hersteller GoPro hat im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,41 Dollar die Analystenschätzungen von 0,35 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 391 Millionen Dollar über den Erwartungen von 382,63 Millionen Dollar.
- Pinterest hat im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,49 Dollar die Analystenschätzungen von 0,46 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 847 Millionen Dollar über den Erwartungen von 827,43 Millionen Dollar.
Konjunktur & Politik
- Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Januar deutlich stärker als erwartet entwickelt. Außerhalb der Landwirtschaft wurden 467.000 neue Stellen geschaffen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Volkswirte deutlich übertroffen. Im Schnitt waren nur 125.000 zusätzliche Stellen erwartet worden. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote stieg leicht von 3,9 Prozent im Dezember auf 4,0 Prozent im Januar an, weil auch wieder mehr Amerikaner einen Job suchten.
- Der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone ist im Dezember um 3,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Erwartet wurde nur ein Rückgang um 0,5 Prozent, nach einem Anstieg um 1,0 Prozent im Vormonat.
- Regelmäßig von der EZB befragte Ökonomen ("Professional Forecasters") haben ihre Inflationsprognose für das Jahr 2022 deutlich angehoben. Für das aktuelle Jahr rechnen die Experten nun mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 3,0 Prozent, nachdem zuvor nur ein Plus von 1,9 Prozent erwartet worden war. Für 2023 und 2024 rechnen die Ökonomen allerdings weiterhin mit Teuerungsraten von knapp unter zwei Prozent (1,8 Prozent im Jahr 2023, 1,9 Prozent im Jahr 2024). Die Prognosen für die kommenden Jahre sind wichtig, weil die EZB bisher die weiterhin niedrigen Zinsen u.a. damit begründet, dass die Inflation gegen Ende ihres Prognosezeitraums (derzeit das Jahr 2024) wieder bei unter zwei Prozent liegen dürfte.
- Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit in Deutschland ist im Januar laut ifo-Institut deutlich gestiegen. Im Januar waren demnach rund 900.000 Menschen in Kurzarbeit, nach 780.000 Im Dezember.
- Der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist im Dezember stärker als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat legte der Auftragseingang um 2,8 Prozent zu. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 0,5 Prozent, nach einem Plus von revidiert 3,6 (zunächst 3,7) Prozent im Vormonat. Im Gesamtjahr 2021 lag der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe laut Statistischem Bundesamt um 17,8 Prozent höher als im Jahr 2020 und 9,3 Prozent höher als im Vor-Corona-Jahr 2019.
- Die von den USA angekündigte Verlegung von Soldaten nach Europa wirke im Ukraine-Konflikt wie eine Provokation, meint der Kreml. Moskau warf der US-Regierung vor, die Lage eskalieren zu lassen. Russland werde nun Maßnahmen ergreifen, „um seine eigene Sicherheit und seine eigenen Interessen zu gewährleisten", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
- Vier hochrangige Mitarbeiter des unter Druck stehenden britischen Premiers Boris Johnson treten zurück. Sowohl Stabschef Dan Rosenfield als auch Johnsons privater Sekretär Martin Reynolds hätten ihre Kündigung eingereicht und diese sei akzeptiert worden, teilte Downing Street mit. Zuvor hatten am Donnerstag bereits Kommunikationschef Jack Doyle und die hochrangige Beraterin Munira Mirza gekündigt, wie die "Daily Mail" berichtete.
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