Analyse
14:22 Uhr, 28.08.2018

ALNYLAM PHARMA - Ein heißes Eisen

Nach Jahren der Forschung hat das Biotech-Unternehmen Anlylam die Zulassung für sein erstes Medikament erhalten. Gestern stand aber ein weiterer Wirkstoffkandidat im Fokus.

Erwähnte Instrumente

  • Alnylam Pharmaceuticals Inc - WKN: A0CBCK - ISIN: US02043Q1076 - Kurs: 112,590 $ (NASDAQ)

Vor einigen Jahren, noch an anderer Wirkungsstätte, schrieb ich in einer Biotech-Publikation einen Artikel über die mit dem Nobelpreis gewürdigte RNA-Interferenz, kurz RNAi. Diese ermöglicht es, sehr vereinfacht ausgedrückt, gewisse Gene abzuschalten. Dabei wird die Erbinformation-übertragende mRNA in Bruchstücke gespalten und die Information zerstört bzw. gelangt diese nicht an ihr Ziel. Im Zusammenhang mit dem Artikel stellte ich auch die Aktie Alnylam vor, welche auf Basis der Technologie neue Therapieansätze entwickelt.

Erste Anwendung zugelassen

Nach jahrelanger Forschung war es am 10. August soweit. Die Food and Drug Administration in den USA, kurz FDA, erteilte Onpattro, der ersten Anwendung von Alnylm, die Marktzulassung. In Europa wurde Onpattro, das bei Erwachsenen mit Polyneuropathie zum Einsatz kommen soll, bereits im Juli für eine Zulassung empfohlen. Die endgültige Entscheidung steht hier aber noch aus. Eine Behandlung mit Onpattro wird 450.000 USD pro Jahr kosten. Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Herstellungskosten auf 300.000 USD belaufen werden. Alnylam wird das Medikament zunächst nicht selbst produzieren, sondern die ebenfalls börsennotierte Agilent Technologies. Alnylam wiederum baut derzeit eine Fabrik, die wohl Ende 2019/Anfang 2020 fertiggestellt wird.

Tafamidis-Daten lassen Spielraum

Alnylams Pipeline umfasst auch weitere Wirkstoffkandidaten, darunter ALN-TTRsc02, welches mit Pfizers Tafamidis konkurrieren möchte. Hier geht es um die Behandlung einer weiteren seltenen Krankheit, der Transthyretin-Amyloidose. Der Markt hatte Befürchtungen, Alnylam könnte es schwer haben, die Studiendaten von Tafamidis zu schlagen. Dies Befürchtungen zerstreuten sich gestern etwas. Pfizer meldete zwar sehr gute Studiendaten, aber keine überragenden. Experten werteten das positiv für die Konkurrenz, weshalb die Alnylam-Aktie auch zweistellig nach oben schoss. ALN-TTRsc02 soll Ende des Jahres in die finale klinische Phase III überführt werden. Dabei dürfte der Wirkstoffkandidat direkt mit Tafamidis verglichen werden.

Fundamental ist die Alnylam-Aktie gemessen an klassischen Kennzahlen ein absolut heißes Eisen, die Marktkapitalisierung nähert sich bereits der 10-Mrd-USD-Schwelle. Erst im Jahr 2021 rechnen Analysten mit Umsätzen jenseits der Mrd.-USD-Schwelle, das Erreichen der Gewinnzone dürfte 2022 gelingen. Die ein oder andere Kapitalerhöhung könnte bis dato also noch drohen. Der Titel erfreut sich aber großen institutionellen Supports. Fidelity ist mit knapp 15 % der größte Anteilseigner, auch Vanguard und Blackrock halten große Positionen (7,25 % und 7,10 %).

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Jahr 2017 2018e* 2019e*
Umsatz in Mrd. USD 89,91 107,38 206,81
Ergebnis je Aktie in USD -5,42 -7,14 -6,71
KGV - - -
Dividende je Aktie in USD - - -
Dividendenrendite - - -
*e = erwartet

Aus technischer Sicht ist die Aktie von Alnylam drauf und dran, die Seitwärtskonsolidierung der vergangenen Wochen nach oben aufzubrechen. In diesem Fall wäre das Hoch bei knapp 154,00 USD wieder erreichbar. Hierfür sollte der Titel möglichst einen Wochenschlusskurs über 109,40 USD markieren. Fällt die Aktie dagegen in den kommenden Wochen unter die Marke von 87,35 USD, wäre die Bodenbildung zunächst gescheitert. Im Anschluss müsste man mit weiteren Abgaben an das Zwischentief bei 70,76 USD rechnen.

Alnylam-Pharmaceuticals-Aktie (Wochenchart)
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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