Kommentar
17:45 Uhr, 12.05.2017

US-Verbraucher im Stimmungshoch - Inflation in den USA geht zurück

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  • Finanzminister Schäuble kann Kritik an deutschem Exportüberschuss nachvollziehen
  • United Internet will sich Drillisch zum Großteil einverleiben
  • Deutschland: Inflation steigt wieder stärker
  • BMW fährt Daimler trotz Aufholjagd weiter hinterher
  • Volkswagen lässt Dieselgate in den USA hinter sich
  • Thyssenkrupp erwartet hohen Nettoverlust im Gesamtjahr
  • United Internet will den Konkurrenten Drillisch übernehmen
  • Innogy verdient im ersten Quartal operativ mehr

DAX

  • Der DAX hat am Freitag einen fulminanten Schlussspurt aufs Parket gelegt und den Handel mit einem Plus von 0,47 Prozent bei 12.770,41 Zählern beendet. Auf Wochensicht beträgt das Plus 0,42 Prozent. Die Paukenschlag-Meldung kam heute indes aus dem TecDAX. Eine Übernahme im Telekommarkt bewegt die Gemüter und Fantasie der Anleger. United Internet will das Mobilfunkunternehmen Drillisch schlucken. Beide Aktien haussieren. Neue Konkurrenz belebt das Geschäft und auch den Aktienkurs der Deutschen Telekom im DAX. Die Anleger reagieren auch auf die Meldung, dass Vertreter des Sprint-Großaktionärs Softbank erste Kontakt mit den Bonnern zur Zukunft der Tochter T-Mobile US aufgenommen haben soll.

Unternehmensnachrichten

  • Der US-Einzelhändler J.C. Penney hat im ersten Quartal einen Verlust von 180 Mio. US-Dollar angehäuft, nach 68 Mio. Dollar Defizit im Vorjahr. Bereinigt um negative Sondereffekte lag der Gewinn bei 0,06 US-Dollar je Aktie, Analysten hatten auch hier einen Verlust erwartet. Der Umsatz sank leicht auf 2,7 Mrd. US-Dollar.
  • Laut Bloomberg haben Vertreter des Sprint-Großaktionärs Softbank erste Kontakte mit der Deutschen Telekom zur Zukunft von T-Mobile US aufgenommen. Ob die US-Tochter zu, Verkauf steht, ist noch fraglich. Derzeit ist sie einer der Stützen bei den Bonnern.
  • Ein US-Gericht hat den Antrag des Fahrdienstleisters Uber auf eine Schlichtung im Streit mit der Alphabet-Tochter Waymo wegen mutmaßlichen Diebstahls von Technologie für selbstfahrende Autos abgelehnt.
  • Der italienisch-amerikanische Autohersteller Fiat Chrysler ruft laut Wall Street Journal 1,2 Mio. Ram Trucks aufgrund von fehlerhaften Sensoren in die Werkstätten zurück.
  • Der Volkswagen-Konzern kommt in diesem Jahr nicht so richtig in Fahrt. Auch im April verkaufte der Konzern weniger Autos als im Vorjahr. Die weltweiten Auslieferungen seien im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,4 Prozent auf 841.200 Stück zurückgegangen, so Konzernangaben. Im laufenden Jahr nach den ersten vier Monaten verzeichnete der VW-Konzern ebenfalls einen leichten Absatzrückgang. Mit 3,36 Mio. Fahrzeugen wurden 0,7 Prozent weniger ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum.
  • Der Autobauer BMW hat im April deutlich mehr Autos verkauft als im gleichen Vorjahresmonat. Dabei setzten die Bayern von der Stammmarke BMW mit 164.641 Autos weltweit 9,4 Prozent mehr Fahrzeuge ab. Damit fährt BMW seinem Konkurrenten Daimler aber weiter hinterher. Die Marke Mercedes Benz verkaufte im April 180.599 Autos und liegt auch nach vier Monaten mit gut 73.000 Autos vorne. Inklusive der Kleinwagenmarke Mini hat BMW in den ersten vier Monaten 779.736 Autos verkauft, ein Plus von 5,8 Prozent.
  • Die Vermögensverwaltungstochter Pimco war neben der Lebensversicherung der größte Gewinntreiber beim Finanzkonzern Allianz im ersten Quartal. Der operative Gewinn der gesamten Allianz-Vermögensverwaltung legte dadurch um ein Viertel auf 572 MIO. Euro zu. Hohe Belastungen musste der Versicherer hingegen im Schaden- und Unfallgeschäft hinnehmen. In der Sparte sank der operative Gewinn um 13 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Im ersten Quartal wuchs das Konzernergebnis dennoch um neun Prozent auf 2,9 Mrd. Euro. 2017 peilt die Allianz weiterhin einen operativen Gewinn von 10,3 bis 11,3 Mrd. Euro an.
  • Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat seine operative Gewinnprognose nach Zukäufen im zweiten Quartal leicht angehoben, schreibt aber wegen Abschreibungen beim Verkauf seines Stahlwerks in Brasilien weiterhin Verluste. Das Ergebnis werde im Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende September) deutlich negativ sein, teilte der Konzern mit. Operativ sieht sich der Konzern dagegen auf Kurs. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im vergangenen Quartal dank guter Geschäfte mit Werkstoffen, Autoteilen, Aufzügen und auch beim Stahl um knapp ein Drittel auf 427 Mio. Euro. Analysten hatten mit 404 Millionen Euro gerechnet.
  • Der Volkswagen-Konzern kann einen Schlussstrich unter die Diesel-Affäre in den USA ziehen. Insgesamt zahlen die Wolfsburger rund 25 Mrd. US-Dollar in zivil- und strafrechtlichen Vergleichen in den USA. Am Donnerstag hat das zuständige Gericht in San Francisco einen Vergleich für und 80.000 Autos mit 3,0-Liter-Motoren gebilligt, der VW rund 1,2 Mrd. Dollar kosten wird. Mit der Einigung hat VW den Skandal in den USA zum juristischen Abschluss gebracht. Ermittlungen gegen einzelne VW-Manager laufen aber weiter.
  • United Internet will den Rivalen Drillisch übernehmen. United-Internet-Chef Ralph Dommermuth plant mit dem Deal, eine starke vierte Kraft im deutschen Markt neben den Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland zu etablieren. United Internet soll seine Sparte 1&1 Telecommunication über zwei Kapitalerhöhungen in die Drillisch AG einbringen und so die Mehrheit an dem TecDax-Unternehmen erwerben. 1&1 werde dabei mit 5,85 Milliarden Euro bewertet. United hält bereits 20 Prozent der Drillisch-Anteile. Für die verbleibenden werden nun 50 Euro je Anteil geboten.
  • Die RWE-Tochter Innogy hat im ersten Quartal beim bereinigten Ebit mit knapp 1,3 Mrd. Euro rund 5,5 Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Das Nettoergebnis ging um 21,6 Prozent auf 632 Mio. Euro zurück. Bereinigt erzielte Innogy einen Gewinn von 684 Mio. Euro. Auch der Umsatz sank um 6,7 Prozent auf knapp 12,4 Mrd. Euro. Die Jahresprognosen wurden bestätigt.
  • Der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Paul Achleitner, hat Versäumnisse in seiner Amtszeit eingeräumt: „Ja, ich habe Fehler gemacht in diesen fünf Jahren", sagte Achleitner dem „Handelsblatt“. Der Österreicher war vor einem Jahr schwer in die Kritik geraten, weil ihm die Investoren damals eine Mitschuld an der Misere der Bank gaben.
  • Der Hamburger Hafenbetreiber HHLA ist mit starken Zuwächsen ins Jahr gestartet. Dank einer Erholung der Warenmengen aus Fernost schlug der Konzern im ersten Quartal 1,8 Millionen Standardcontainer (TEU) um und damit gut zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor

Konjunktur & Politik

  • Das Konsumklima der Universität Michigan ist im Mai überraschend um 0,7 Punkte auf 97,7 Punkte gestiegen. Experten hatten keine Veränderung zum Vormonat erwartet.
  • Die Inflation in den USA hat sich im März abgeschwächt. Die Verbraucherpreise zogen im April in der Jahresrate um 2,2 Prozent an. Im März hatte die Inflationsrate noch 2,4 Prozent betragen. Auf Monatssicht ergab sich ein erwartungsgemäßer Anstieg um 0,2 Prozent.
  • Die Umsätze im US-Einzelhandel stieg im April mit 0,4 Prozent etwas schwächer als von Experten erwartet. Autoverkäufe ausgeklammert legten die Branchenumsätze im vergangenen Monat um 0,2 Prozent zu.
  • Die US-Regierung hat eine Waffenlieferung im Wert von 2 Mrd. Dollar an die Vereinigten Arabischen Emirate genehmigt. Das US-Außenministerium stimmte dem Verkauf von 160 Patriot-Flugabwehrraketen zu.
  • Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble kann die Kritik des kommenden französischen Präsidenten Emmanuel Macron an der deutschen Exportstärke nachvollziehen. „Richtig ist, dass der deutsche Leistungsbilanzüberschuss mit knapp über acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu hoch ist", sagt Schäuble im Gespräch mit dem „Spiegel“. Allerdings habe der Überschuss keine politischen Ursachen. „Er ist zurückzuführen auf die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, aber auch darauf, dass wir Teil einer Währungsunion sind", so Schäuble. Die Europäische Währungsunion benötige finanzielle Transfers. „Man kann eine Gemeinschaft unterschiedlich starker Staaten nicht bilden ohne einen gewissen Ausgleich."
  • Die Industrieunternehmen in der Eurozone haben im März ihre Produktion leicht um 0,1 Prozent zum Vormonat zurückgefahren. Analysten hatten dagegen einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Im Vormonat lag der Rückgang bei revidiert 0,1 Prozent (zunächst: -0,3 %).
  • Die deutsche Wirtschaft ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts im ersten Quartal um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Höhere Investitionen und Konsumausgaben sowie mehr Exporte trieben das Bruttoinlandsprodukt zu Jahresbeginn. Im vorhergehenden vierten Quartal hatte das Wachstum 0,4 Prozent betragen. Analysten hatten mit dem robusten Jahresstart gerechnet.
  • In Deutschland hat die Inflation auf Verbraucherebene im April wieder angezogen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lagen die Verbraucherpreise 2,0 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Im Vergleich zum Vormonat stagnierte das Preisniveau im April. Im März war die Jahresinflationsrate um 1,6 Prozent gestiegen.
  • Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, hält Negativzinsen und die Bereitschaft der Notenbank zu Devisenmarktinterventionen nach wie vor für notwendig. Der Franken sei nach wie vor überbewertet, betonte Jordan in einer Rede am "Private Banking Day" der Privatbankenbranche in Zürich. Negativzinsen seien „nicht toll“, allerdings sehe er keine Alternativen zur derzeitigen Politik. Eine Zinserhöhung würde sich durch eine Aufwertung des Wechselkurses unmittelbar negativ auswirken. „Würden wir jetzt die Zinsen anheben, würde es allen schlechter gehen und nicht besser“, so Jordan. Aber je länger das Tiefzinsniveau anhalte, desto „schwieriger werde es“.
Termine des Tages:
15:00 Uhr - US: Rede von Chicago Fed-Präsident Evans in Dublin
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Mai
16:00 Uhr - EU: Verbrauchervertrauen Mai
18:00 Uhr - US: Rede von Philadelphia Fed-Präsident Harker in Philadelphia

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6 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Es ist einfach unglaublich wie man hier besch...ene Zahlen in Geschenkpapier verpackt umsiepositiv erscheinen zu lassen. Einfach unglaublich was hier vorgeht. Das grenzt schon an Manipulation.

    13:10 Uhr, 15.05.2017
  • Data75
    Data75

    Oh oh... Schäuble kippt. Wieder eine wählbare Instanz weniger gegen die Transferunion? :(

    13:37 Uhr, 12.05.2017
    1 Antwort anzeigen

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