Analyse
15:50 Uhr, 25.11.2022

ALLGEIER – Die spannende IT-Aktie jetzt kaufen?

In meinem letzten Bericht zur Allgeier-Aktie hatte ich im Juli durchaus noch ein paar warnende Worte im Gepäck. Die Aktie ging zwischenzeitlich auch noch ein gutes Stück tiefer.

Erwähnte Instrumente

  • Allgeier SE
    ISIN: DE000A2GS633Kopiert
    Kursstand: 32,650 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Allgeier SE - WKN: A2GS63 - ISIN: DE000A2GS633 - Kurs: 32,650 € (XETRA)

Aktuell notiert das Papier aber praktisch auf dem Kursniveau des letzten Artikels. Wie schaut die Lage jetzt nach den Neunmonatszahlen aus? Sollten sich Anleger das Papier wieder ins Depot legen?

Starke Abhängigkeit vom vierten Quartal

Das Geschäft von Allgeier ist, wie der Amerikaner gerne sagt, stark „backendloaded“. Das bedeutet, viele Umsätze und Gewinne werden erst im November und Dezember gemacht. Darunter auch oftmals sehr profitables Lizenzgeschäft. So sind jetzt auch die Zahlen nach neun Monaten einzuordnen. Allgeier hat gute Chancen, die Prognosen zu erreichen, muss sich aber noch ein wenig strecken.

Nach neun Monaten stehen Umsatzerlöse von 351,6 Mio. EUR in den Büchern. Angepeilt werden hier 480 bis 520 Mio. EUR im Gesamtjahr. Das bereinigte EBITDA soll bei 63 bis 69 Mio. liegen. Aktuell stehen wir zum 30. September bei 41,5 Mio. EUR.

Baader bezeichnet die vorgelegten Ergebnisse als solide, senkt aber das Kursziel ein klein wenig, da man mit weniger Cashflow als bislang rechne. Auch die LBBW senkt das Kursziel. Das Erreichen der Prognosen erfordere ein sehr gutes Schlussquartal, Allgeier habe aber die Investitionen operativ gut weggesteckt. Die Positionierung als Lösungsanbieter für strategische Digitalisierungsprojekte im öffentlichen Bereich, Handel und Versicherungen sei stark. Das organische Wachstum solle in den kommenden drei Jahren im Schnitt bei 10 bis 15 Prozent beim Umsatz liegen.

Auch das Unternehmen selbst gibt sich zuversichtlich. Anleger sollten also nicht an den Prognosen zweifeln. Ob diese allerdings am oberen Ende erfüllt werden können, da gibt es einige Fragezeichen. Allgeier profitiert von Währungsdifferenzen und hat die aktivierten Eigenleistungen im Jahr 2022 deutlich nach oben gefahren. Das stützt das EBITDA. Vom Ergebnis nach neun Monaten gehen 8,4 Mio. EUR an Allgeier-Aktionäre und 3,89 Mio. EUR an andere Gesellschafter. Das muss berücksichtigt werden.

Allgeier akquiriert viel und verkauft gleichzeitig Tochtergesellschaften. M&A ist die große Stärke des Managements. Daher sind die Vorjahreswerte nie 100 Prozent vergleichbar. Genau das ist aber auch spannend in der Krise. Gerade gibt es wieder vermehrt Kaufchancen zu günstigeren Bewertungen. Angesichts einer ordentlichen Nettoverschuldung von über 100 Mio. EUR ist die Frage, ob Allgeier diese dann auch nutzen kann, ohne frisches Kapital aufzunehmen.

Fazit: Allgeier ist ein spannender Investment-Case. Aus heutiger Sicht können Anleger das Papier im Depot halten. Ich denke aber, es gibt andere spannende IT-Aktien mit soliderer Bilanz am Markt. Kurse zwischen 25 EUR und 30 EUR können antizyklische Anleger für einen ersten Einstieg nutzen.

Schätzungen von Warburg Research, die ich persönlich für recht optimistisch halte:

Jahr 2021 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 403,00 500,00 570,00 650,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,05 1,33 2,37 2,73
Gewinnwachstum 26,67 % 78,20 % 15,19 %
Dividende je Aktie in EUR 0,50 0,60 0,70 0,7
Dividendenrendite 1,53 % 1,83 % 2,14 % 2,14 %
KGV 31 25 14 12
KUV 0,9 0,8 0,7 0,6
PEG 0,9 0,2 0,8

*e = erwartet Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Allgeier SE
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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