Analyse
08:15 Uhr, 21.12.2022

ALLGEIER – Die Prognose liegt unter den Erwartungen

Es scheint mittlerweile eine Tradition zu sein. Jedes Jahr im Dezember gibt der Allgeier-Konzern seine Jahresprognose für das kommende Jahr bekannt und zurrt die Prognose für das zurückliegende Geschäftsjahr endgültig fest.

Erwähnte Instrumente

  • Allgeier SE
    ISIN: DE000A2GS633Kopiert
    Kursstand: 28,300 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Allgeier SE - WKN: A2GS63 - ISIN: DE000A2GS633 - Kurs: 28,300 € (XETRA)

Fairerweise muss man Allgeier zugutehalten, dass seit der letzten Prognoseaufstellung im Dezember 2021 vieles in der Welt passiert ist. Vieles was auch negative Effekte auf das IT-Geschäft des Konzerns hat und haben wird.

Die Analysten hatten mehr auf dem Zettel

Vor dem Hintergrund der Ereignisse ist ein Erreichen des unteren Endes der Guidance für das Jahr 2022 sicherlich in Ordnung. Der Umsatz soll dann um rund 20 Prozent gewachsen sein und das bereinigte EBITDA um etwa 40 Prozent. Problematischer wird bei Allgeier aber der Blick nach vorne. Das Unternehmen erwartet ohne neuerliche Akquisitionen, nur noch einen minimalen Zuwachs beim bereinigten EBITDA.

Für das Jahr 2023 stellt der IT-Konzern jetzt einen Umsatz von 500 bis 540 Mio. EUR in Aussicht. Der Konsens liegt aktuell aber bei 552 Mio. EUR. Etwas schlechter schaut es noch beim EBITDA aus. Die Analysten haben hier aktuell eine Erwartung von 78,2 Mio. EUR. Die Guidance von Allgeier sieht aber nur 65 bis 71 Mio. EUR bereinigtes EBITDA vor. Die Schätzungen haben also rund 13 Prozent Luft nach unten. Doch die Guidance liegt auch nur unwesentlich höher als das was Allgeier für 2022 erwartet hatte. Ist die Wachstumsstory am Ende angekommen?

Nein, das sicherlich nicht! Investoren müssen sich aber wohl damit anfreunden, dass Allgeier ein Übergangsjahr bevorsteht. Weder Umsatz noch Marge noch EBITDA kommen dann merklich voran. Gerade bei der Marge und beim EBITDA müssen dann auch die mittelfristigen Zielsetzungen hinterfragt werden. Allgeier ist zudem eine gut geölte M&A (Mergers&Acquisitions) Maschine. Die steigenden Zinsen scheinen auch hier zu belasten, da Allgeier gerne mit Hebel arbeitet.

Fazit: Viel zu erwarten ist bei Allgeier aktuell nicht. Die Aktie erscheint bei Kursen von 25 EUR langsam interessanter zu werden. Anleger warten aber besser erst einmal ab, wie die Enttäuschung in den kommenden Tagen kursmäßig verarbeitet wird. Die Erwartungshaltung an den Konzern war nach den Erfolgen der Vergangenheit eindeutig zu hoch.

eigene Schätzungen für 2022/23

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 403,00 485,00 520,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,04 1,30 1,50
Gewinnwachstum 27,45 % 15,38 %
KGV 28 22 19
KUV 0,8 0,7 0,6
PEG 0,8 1,2
Dividende je Aktie in EUR 0,50 0,50 0,50
Dividendenrendite 1,77 % 1,77 % 1,77 %
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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