Alle sehen den "US-Dollar Absturz"
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Der US-Dollar hat es geschafft! Auf die erste Seite des SPIEGEL. "Dollar Sturzflug. Der Niedergang der US-Währung und die Gefahren für die Weltwirtschaft" titelt Deutschlands wichtigstes Nachrichtenmagazin. Das Pendant der Wirtschaftspresse, die Wirtschaftswoche, strahlt am Kiosk mit der Headline "Weltgeld Euro". Von Gisele Bündchen habe ich Ihnen ja schon erzählt.
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Jetzt starren alle wie gebannt auf die Marke von 1,5$/EUR – genauso wie beim Erdöl auf die 100$/Barrel.
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Was wird jetzt passieren?
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Ich sage Ihnen, was ich erwarte. Prämisse: Die Märkte sind nur in der Theorie frei, in der Realität wird gemauschelt und manipuliert, das einem Hören und Sehen vergehen. Die Entwicklung des US-Dollars ist für die meisten involvierten Parteien so schmerzhaft, dass man mit einem konzertierten Vorgehen rechnen muss. Dazu gehören z.B. abgestimmte Interventionen der Notenbanken an den neuralgischen Punkten. Dadurch könnte man die wohl inzwischen erhebliche spekulative Positionierung der Marktteilnehmer pro Euro ausbooten. Fundamentale Erklärungen werden dann rasch nachgereicht.
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Beispiel Kaufkraftparität. Simpel erklärt: Was kostet ein BigMac in den USA, was in Europa? Ein durchaus umstrittenes Konzept, aber Fakt bleibt: Von dieser Warte aus betrachtet müsste der Euro eher bei 1,1 US-$ stehen als bei 1,5.
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Eine weitere Möglichkeit den Dollarverfall zu stoppen: Zinssenkungen in Europa. Aufgrund aktueller Inflationsdaten zwar wenig wahrscheinlich, aber als lettes Mittel denkbar. Wenn man zwischen mehreren Übeln wählen muss, wählt man vermutlich jenes das die Stabilität noch am ehesten erhält. Nicht zuletzt wird es eine Reihe von Verbalinterventionen geben, die obige Maßnahmen androhen. Manchmal hilft nämlich schon die Drohung – z.B. wenn eine Marke wiederholt nicht geknackt wird, und Spekulanten nervös werden.
Ich will den Dollar nicht schönreden. Im Gegenteil, an dieser Stelle wurde rechtzeitig auf den drohenden und begründeten Verfall hingewiesen. Aber irgendwann ist es eben erstmal gut – kann ein und dasselbe Bündel an fundamentalen Erklärungen für einen beliebig hohen Kursrückgang herhalten? Zumindest nicht in einem so kurzen Zeitrahmen. EZB-Chef Trichet hat recht ,wenn er die Entwicklung als „brutal“ einstuft. Und brutale Entwicklungen rechtfertigen auch brutale Maßnahmen. Was China kann, nämlich die eigene Währung manipulieren, können wir und die USA schon lange.
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Vielleicht schafft es der Dollar nächstes Jahr wieder auf den SPIEGEL-Titel. „Dollar Rückkehr?“
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