Kommentar
12:09 Uhr, 13.05.2015

Alibaba: Hält die Aufbruchstimmung?

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Zunächst hatte der chinesische E-Commerce-Gigant Alibaba die Anlegerwelt mit dem rund 25 Mrd. US-Dollar schweren Rekord-Börsengang in Staunen versetzt. Dann kam der alljährliche Kaufrausch am 11. November im Zuge des so genannten „Single’s Day“ als positiver Impulsgeber hinzu. Allerdings sorgten zuletzt Bedenken vor einem sich abschwächenden Wachstum bei Alibaba und in der chinesischen Wirtschaft dafür, dass die hochgehandelte Aktie deutliche Kursverluste zu verzeichnen hatte. Die Zahlen zum ersten Quartal 2015 könnten jedoch die erneute Wende zum Guten eingeleitet haben.

Laut Unternehmensangaben vom 7. Mai konnte Alibaba zwischen Januar und März 2015 die konzernweiten Umsatzerlöse um 45 Prozent auf umgerechnet 2,81 Mrd. US-Dollar steigern. Analysten hatten dem Unternehmen nach „Reuters“-Konsens jedoch nur einen Wert in Höhe von 2,77 Mrd. US-Dollar zugetraut. Darüber hinaus hat es Alibaba geschafft, die Wachstumsdynamik anzukurbeln. Das Umsatzwachstum lag nun höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, als ein Plus von 39 Prozent verbucht worden war. Zu den hohen Wachstumszahlen hatte insbesondere die verstärkte Nutzung der Alibaba-Angebote auf den immer wichtiger werdenden mobilen Geräten wie Smartphones und Tablet-PCs beigetragen.

Investoren zeigten sich zuletzt jedoch nicht nur mit den jüngsten Wachstumszahlen zufrieden. Die Kursreaktionen der Alibaba-Aktie lassen darauf schließen, dass auch der überraschende Wechsel an der Unternehmensspitze gut ankommt. CEO Jonathan Lu wird durch den bisherigen COO Daniel Zhang ersetzt. Zwar bleibt Lu dem Unternehmen als Aufsichtsratsvize erhalten, allerdings wird die Verjüngung der Führungsriege weiter vorangetrieben, nachdem Unternehmensgründer und das Gesicht des Konzerns Jack Ma die Leitung schon zuvor abgegeben hatte. Da die Aktie unter der Leitung von Lu zuletzt deutlich geschwächelt hatte, verbinden Investoren mit einem Managementwechsel offenbar nun auch die Hoffnungen, dass der Kurs wieder nach oben dreht.

Mit den jüngsten Quartalsergebnissen und dem Wechsel an der Unternehmensspitze konnte Alibaba wieder für Aufbruchstimmung sorgen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie lange diese anhält. Die wachsende chinesische Wirtschaft sollte Alibaba immer neue zahlungskräftige Kunden bescheren. Doch zuletzt hatte sich das Wachstumstempo der zweitgrößten Volkswirtschaft verlangsamt, so dass die Erwartungen an Alibaba zu hoch ausgefallen sein könnten. Zudem gilt es immer noch die Schwierigkeiten mit chinesischen Regulierungsbehörden aus der Welt zu schaffen. Die Staatliche Kommission für Industrie und Handel (SAIC) in Peking hatte in einem Bericht vom 28. Januar moniert, dass Alibaba auf seinen Plattformen unautorisierte Händler zulassen und den Handel mit Raubkopien nicht entschieden genug bekämpfen würde. Schließlich bleibt auch noch die Frage, ob sich Alibaba in den kommenden Jahren auch außerhalb des chinesischen Heimatmarktes etablieren kann. Mit eBay und Amazon ist die Konkurrenz dort sehr groß, so dass eine Wiederholung des Erfolgs nicht gewährleistet ist.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Alibaba-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DT8AN0) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,33, die Knock-Out-Schwelle bei 64,00 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT95NP, aktueller Hebel 3,17; Knock-Out-Schwelle bei 108,35 US-Dollar) auf fallende Kurse der Alibaba-Aktie setzen.

Stand: 12.05.2015

© Deutsche Bank AG 2015

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