Kommentar
07:00 Uhr, 12.02.2007

Alfa Plam steigt ins Musterdepot auf

Wer angesichts der geschilderten Faktoren und der stark gestiegenen Kurse glaubt, an der serbischen Börse komme es nicht auf das richtige Stock Picking an, der täuscht sich zumindest bisher gewaltig. Die Performance-Unterschiede zwischen den im Belex15-Index vertretenen Unternehmen waren jedenfalls im Vorjahr enorm. Während es die Agrobanka (Ticker: AGBN; 44.612 Dinar) als Spitzenreiter auf ein Plus von 228,84 Prozent brachte, ist die Tigar-Aktie (TIGR, 1.831 Dinar) im Jahresvergleich trotz der allgemeinen Hausse um 21,38 Prozent abgeschmiert.

Wenngleich die Agrobanka zuletzt einen kleinen Kursdämpfer wegen dem Rückzieher erlitten hat, den die Bank of Moscow bei ihrem Übernahmeplan gemacht hat, dürften Banken auch 2007 gefragt bleiben. Diese Einschätzung mit uns auch die meisten anderen Marktbeobachter. Und mit den Versicherungen wird auch einem anderen artverwandten Bereich einiges zugetraut. Für die Richtigkeit dieser Annahme spricht alleine schon das anhaltende Fusionsfieber. So hat im Vorjahr die griechische ATE Bank 20 Prozent an der AIK Banka (Ticker: AIKB, 6.344 Dinar) erworben und die EBRD 25 Prozent an der Cacanska (CCNB: 78,979 Dinar) und Komercijalna Banka (KdMBNPB, 40.000 Dinar). Aber auch in anderen Bereichen dürfte sich das Übernahmekarussell munter weiter drehen. Wie schon im Vorjahr, als Stada den Pharmakonzern Hemofarm geschluckt hat, werden da vermutlich auch deutsche Firmen mitmischen.

Wer sich engagieren will, der kann dies inzwischen über den einen oder anderen Fonds oder ausgewählte Zertifikate tun. Die Alternativen sind hier aber noch relativ begrenzt. Mit dem gerade in der Zeichnungsfrist befindlichen Ostbasket Next Generation der Raiffeisen Centrobank (ISIN: AT0000A04CQ9)haben wir eine der Zertifikate-Produkte in der vergangenen Ausgabe schon vorgestellt. Hier erhält man aber kein 100prozentiges Exposure in Serbien, sondern es wird auch in Kroatien investiert. Auch die Fonds investieren breit in verschiedene Länder der Regikon und nicht nur in ein einziges Land wie etwa Serbien. Wer das ohnehin besser findet, der ist bei dem im OstbörsenReport ebenfalls schon mehrfach erwähnten Hypo South Eastern European Opportunities Fonds (ISIN: AT0000495890, 173,69 Euro).

Wer Wetten auf Einzelwerte spannender findet, der muss derzeit noch direkt vor Ort agieren. Entweder man versucht das über seine Bank und wenn die das nicht kann, bietet sich ein Anruf bei den unten genannten serbischen Brokern an. Neben dem bereits im Musterdepot befindlichen Gasespezialisten Tehnogas (TGAS: 14.000 Dinar) gefallen uns im Baubereich Putevi Užice (PUUE; 3.050 Dinar) und Energoprojekt Holding (ENHL, 1.499 Dinar), bei den Banken die AIK Banka und unter den Industriewerten den Herdproduzenten Alfa Plam ( ALFA, 38.085 Dinar). Dieses Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Exporte von im Vorjahr 21 Mio. Euro um 50 Prozent zu steigern in diesem Jahr. Weil der Wert zudem mit einem einstelligen KGV ausgestattet ist, nehmen wir ihn in das Aktien-Musterdepot auf.

Ein interessanter Nebenwert ist zudem der Biotechtitel Veterinarski zavod Subotica (VZAS, 530 Dinar). Hier hat sich der Staat gerade von zehn Prozent seiner Anteile getrennt und verglichen mit dem bulgarischen Branchenkonkurrenten Biovet ist das serbische Unternehmen viel günstiger bewertet. Ein Blick wert ist zudem auch der Möbelspezialist Simpo (SMPO, 2.703 Dinar), der gerade mit IKEA eine neue Fabrik bauen will und für den Billigmöbelhändler bereits produziert.

Vier Kontaktmöglichkeiten zu serbischen Brokern:

Nachfolgend die Internetseiten und Email-Kontaktadressen von vier bekannten serbischen Brokern. Besonders hilfreich und kooperativ bei der Erstellung dieses Beitrags waren die ersten drei Adressen.

Hypo-Group-Alpe-Adria
Mail: securities@hypo-alpe-adria.co.yu
Web: [Link "www.hypo-securities.co.yu" auf www.hypo-securities.co.yu/... nicht mehr verfügbar]

M&V Investment
Mail: bg@mvi.co.yu
Web: [Link "www.mvi.co.yu/e_index.php" auf www.mvi.co.yu/... nicht mehr verfügbar]

FIMA International d.o.o.
Mail: office@fimaint.co.yu
Web: [Link "www.fimaint.co.yu" auf www.fimaint.co.yu/... nicht mehr verfügbar]

Senzal a.d.
Mail: Senzalq@senzal.co.yu
[Link "www.senzal.co.yu/index_en.jsp" auf www.senzal.co.yu/... nicht mehr verfügbar]

Quelle: www.ostboersen-report.de

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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