Alcatel/Draka-Zusammenschluss: Details

Alcatel und Draka beabsichtigen, ihre weltweiten Glasfaser- und Kommunikationskabel-Aktivitäten in einem gemeinsamen Unternehmen zusammenzufassen. Es wurde vereinbart, dass Draka 50,1 Prozent und Alcatel 49,9 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen halten sollen. Das neu gegründete Unternehmen wäre im Bereich der Glasfaser und Glasfaserkabel unbestrittener Marktführer in China und würde auch in Europa und in Nordamerika zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich gehören.

Draka beabsichtigt an das neue Unternehmen eine Kapitaleinlage von 150 Millionen Euro zu leisten, für das die beiden größten Anteilseigner von Draka, Flint Holding N.V. und Parcom B.V., aufkommen werden.

Alcatel dagegen soll ihren gesamten Bereich Glasfaser und Glasfaserkabel in die neu gegründete Gesellschaft einbringen.

"Mit dieser Ankündigung machen wir einen strategisch weiteren wichtigen Schritt, den Schwerpunkt unserer Aktivitäten auf Kommunikationslösungen zu legen. Alcatel spielt damit eine aktive Rolle bei der notwendigen Konsolidierung der Glasfaser- und Glasfaserkabel-Industrie. Mit der angekündigten Transaktion wird Alcatel bei seinen FTTH-Aktivitäten (Fiber To The Home) profitieren. Zugleich verstärkt sich die führende Position Alcatels bei Breitband-Zugängen. Der beabsichtigte Zusammenschluss der Aktivitäten von Alcatel und Draka wird auch erhebliche technische und wirtschaftliche Synergien hervorbringen," sagte Oliver Houssin, Executive Vice President von Alcatel.

"Draka freut sich, mit Alcatel - einem führenden Anbieter von Telekommunikations-lösungen - Kräfte bündeln zu können. Diese Zusammenarbeit stärkt die Leistungsfähigkeit von Draka im Hinblick auf Kommunikationskabel. Wir verstehen dies als einen wichtigen strategischen Schritt des Konzerns. Für uns bietet sich hier die außergewöhnliche Chance, uns langfristig unter den ersten fünf Anbietern der Welt in der Kabelindustrie zu etablieren und den Unternehmenswert für die Aktionäre zu erhöhen," erläuterte Jan Van Keesteren, Vorstandsvorsitzender von Draka.

Das neue Unternehmen würde über eine umfassende Produktpalette für Glasfasern und Glasfaserkabel verfügen, die den gesamten Bereich der Telekommunikation und Datenkommunikation abdeckt. Das Produktportfolio der neuen Gesellschaft würde auch ein umfassendes Sortiment von Kupferkabeln im Bereich der Telekommunikation und Datenkommunikation mit einschließen.

Alcatel würde ihre Sparten Glasfaser- und Glasfaserkabel, inklusive der TeraLight-Faserfamilie für große Entfernungen, der Monomodefaser mit erweitertem Übertragungsbereich und ein Sortiment optischer Spezialkabel einbringen. Diese Produkte nutzen den wirtschaftlichen Advanced-Plasma-Vapour-Deposition-Prozess und das ColorLock-Verfahren von Alcatel. Draka würde ihre, die Alcatel-Bereiche ergänzenden Optical-Fiber-Aktivitäten und ihren Bereich Kupfer-Kommunikationskabel in das Gemeinschaftsunternehmen einbringen, genauso wie seine Plasma-Chemical-Vapour-Desposition-Technik, seine LAN/Premise-Glasfaserlösung für lokale Netze und Gebäudverkabelungen sowie das JETnet-Kabelverlegesystem.

Das beabsichtigte Vorhaben, dem das Aufsichtsorgan von Alcatel (Board of Directors) sowie der Aufsichtsrat und der Vorstand von Draka bereits zugestimmt haben, steht noch unter dem Vorbehalt der noch durchzuführenden Due-Diligence-Prüfung sowie der noch abzuschließenden Verträge und behördlichen Genehmigungen, insbesondere der Kartellbehörden. Ein Abschluss wird bis zum Ende des zweiten Quartals 2004 erwartet.