Kommentar
13:00 Uhr, 06.12.2012

Aktives „Dividenden-Picking“ erhält den Siegerkranz

Erwähnte Instrumente

  • Unlimited Tracker Zertifikat auf Commerzbank Dividenden Index
    Aktueller Kursstand:   (Commerzbank)
    VerkaufenKaufen

Auch wenn es weltweit mittlerweile kaum einen über Zertifikate oder ETFs noch nicht „beackerten“ Markt gibt, zeigte sich erst kürzlich wieder bei der Publikumswahl zum „Zertifikat des Jahres“ bei den auch in diesem Jahr wieder durchgeführten „Zertifikate-Awards“ ganz deutlich: Anleger wollen nicht nur passiv ein bestimmtes Thema oder eine Region spielen, sondern sie möchten darüber hinaus auch in ganz gezielte Strategien investieren und sich dadurch einen gewissen Mehrwert sichern. Zumindest die beiden ersten Plätze bei der Online-Wahl sprechen für diese These. So landete auf dem zweiten Rang das bereits an dieser Stelle vorgestellte Aurum+ Index-Zertifikat der RBS (AA5HEP), das Investoren auf Basis eines Trendfolgemodells die Entscheidung für ein aktuelles Gold- oder Öl-Engagement abnehmen soll. Insgesamt 26,4 Prozent der User sprachen sich für diesen neuen Ansatz aus.

Platz eins mit glatten 29 Prozent der Stimmen ging aber an die Dividenden-Strategie der Commerzbank, die ebenfalls über ein entsprechendes Endlos-Zertifikat für Anleger zugänglich ist. Wer dahinter nur das bloße Abbilden eines der unzähligen Dividenden-Barometer vermutet, liegt falsch, allerdings steckt darin auch wiederum keine ausgesprochen innovative Idee. Aber am Ende zählt ja sowieso immer nur das nackte Ergebnis.

Der von den „Gelben“ kreierte Index verbindet dabei zwei Komponenten miteinander: Die Stabilität dividendenstarker Aktien und das markttechnische Knowhow eines Expertenteams um COBA-Obercharttechniker Achim Matzke. Dazu werden auf jährlicher Basis mindestens fünf Euro STOXX 50 Werte mit einem attraktiven technischen Gesamtbild ausgewählt, die eine Dividendenrendite über dem aktuellen Zinsniveau aufweisen. Die Gewichtung der Einzeltitel erfolgt dabei zu gleichen Teilen. Außerdem wird bei der Auswahl auf eine Diversifikation über Sektoren und Länder geachtet. Darüber hinaus wird für jeden Einzeltitel ein individueller Sicherungsstopp eingerichtet, der den Anleger vor unkalkulierbaren Risiken schützen soll. Der durch einen vorzeitigen Verkauf erzielte Erlös wird bis zur nächsten regulären Indexanpassung über einen EONIA (Euro OverNight Index Average) ETF am europäischen Geldmarkt geparkt. Durch diesen Schutzmechanismus sollen Investoren in einer schlechten Börsenphase einem geringeren Aktienmarktrisiko ausgesetzt sein, während ein gutes Marktumfeld zu Kurs- und Dividenden-Zuwächsen führt, so die Zielvorgabe der Commerzbank. Wie bei einer Dividenden-Strategie üblich, werden die Ausschüttungen natürlich auch hier in den Index reinvestiert. Für die Verwaltung wird im Gegenzug eine jährliche Gebühr in Höhe von einem Prozent in Abzug gebracht. Da die Transparenz bei hauseigenen Zertifikate-Ansätzen des Emittenten sehr groß geschrieben wird, kann der Anleger auf der Internetseite auch jederzeit die aktuelle Indexaufstellung inklusive der festgelegten Stopp-Kurse abrufen.

Hier die aktuelle Zusammensetzung im Einzelnen (Stand: 24.09.2012):

Indexkomponente

Anzahl der Aktien

Gewichtung

Technischer Sicherungsstopp

Deutsche Telekom

2.046230

16,67 %

6,30 Euro

Münchener Rück

0.173770

16,67 %

63,75 Euro

ENI

1.040161

16,67 %

10,48 Euro

Sanofi

0.311903

16,67 %

35,35 Euro

Total

0.433791

16,67 %

26,29 Euro

Vivendi

1.167674

16,67 %

11,55 Euro

Wie bei den meisten Neu-Produkten wurde auch der Commerzbank Dividenden-Strategie-Index bei Emission Ende Januar 2012 zurückgerechnet und dabei für einen 7-jährigen Zeitraum eine Gesamt-Performance von 24,09 Prozent ermittelt. Ein eher durchschnittlicher Wert, dessen Aussagefähigkeit sich allerdings erst dann so recht erschließt, wenn man ihn direkt mit der Benchmark in der Performance-Variante vergleicht, die im selben Zeitraum sogar ein Minus von 4,7 Prozent aufweist. Da seit der Auflage des Papiers erst rund zehn Monate vergangen sind, ist ein abschließender Praxistest bislang natürlich noch nicht möglich. Zuversichtlich stimmt aber zumindest die Tatsache, dass die neue, aktiv gemanagte Variante gegenüber dem Standard-Index schon wieder leicht im Plus liegt.

Der BörseGo Tipp:

Die nur auf wenige Titel ausgerichtete Dividenden-Strategie mit zusätzlichen Sicherungs-Stopps macht zumindest gegenüber der direkten Benchmark eine ganz vielversprechende Figur und dürfte sich insbesondere für mittel- bis längerfristig engagierte Anleger als Beimischung zu herkömmlichen Ansätzen eignen. Allerdings liegt gerade in der Konzentration immer auch ein gewisses Zusatzrisiko, selbst wenn die Stopp-Kurse allzu starke Abschläge einzelner Aktien verhindern sollen. Alternativ könnten Anleger bei etwas breiter diversifizierten Produkten ebenfalls mit einer zusätzlichen Sicherungs-Stopp-Strategie arbeiten und sich dadurch in starken Abwärtsphasen zwischenzeitlich sogar ganz von der Aktien-Bühne verabschieden. Eine Entscheidung für oder gegen das Produkt dürfte sich also ganz auf die Frage konzentrieren, ob man der Auswahlmethodik der Commerzbank vertraut oder nicht. Aufgrund des Sieges bei den „Zertifikate-Awards“ sollten viele Anleger die Antwort aber für sich schon gefunden haben.

Dividenden-Strategie Index-Zertifikat

Emittent/WKN:

Commerzbank / CZ34QZ

Laufzeit:

Endlos

Preis: (04.12.2012)

Geld / Brief: 116,11 € / 116,36 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen: http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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