Aktientipps Ukraine Teil III
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Aufbruchstimmung macht den Stahlproduzenten Azovstal interessant
Keine Kapitalerhöhung, sondern die Verringerung des Grundkapitals um 25,4 Prozent auf dann noch 207 Mio. Dollar steht beim Stahlproduzenten Azovstal (Ticker: AZST, 0,88 Dollar) bei der Aktionärsversammlung am 23. Juni auf der Agenda. Azovstal gehört zum Einflussbereich von Metinvest. Und wie zuvor bereits beschrieben, ist dieser Konzern gerade dabei, sich mehr dem Kapitalmarkt zu öffnen. Schon jetzt ist die Gruppe der transparenteste Stahlkonzern, was sich auch an der geplanten Einführung von IFRS-Rechnungslegung sowie an der Beschäftigung von drei unabhängigen Direktoren (diese kommen von der Cours Group, BHP Billiton und einer russischen Investmentbank, und sollen dabei helfen, die Profitabilität zu verbessern) ablesen lässt. Die Transparenz-Anstrengungen, die sich auch an der angekündigten Fusion von Metalen und Yenakievo Steel widerspiegeln, dürften auch positiv auf Azovstal durchschlagen. Das Unternehmen profitiert aber auch operativ von der Nähe zu Metinvest, weil man so über vertikal integrierte Strukturen verfügt und weniger abhängig als die meisten Konkurrenten von den Materialpreisen ist. Die im ersten Quartal deutlich gestiegenen Stahlpreise sind eine gute Basis für ansehnliche Gewinne, selbst wenn im weiteren Jahresverlauf die Stahlpreise wieder etwas abbröckeln sollten. Die im ersten Quartal um 52 Prozent auf 734 Mio. Dollar gestiegenen Stahlpreise und der sogar um 731 Prozent auf 87 Mio. Dollar verbesserte Nettogewinn konnten sich jedenfalls schon einmal sehen lassen. Interessant macht Azovstal zudem das eingeleitete Modernisierungs- und Expansionsprogramm. Das dürfte die Gesellschaft auf Wachstumskurs bringen und dabei helfen, die Nettogewinnspannen zu verbessern. Nicht zuletzt wegen dieser Aussicht wird der Titel von Dragon Capital sowie von Sokrat zum Kauf empfohlen. Und wenn die Gewinnvorhersagen stimmen, dann ist der Titel bereits auf Basis der für dieses Jahr erwarteten Ergebnisse mit einem knapp einstelligen KGV und einem EV/Ebitda von 5,5 vorteilhaft bewertet. Gemessen am Unternehmenswert zur Produktion ist die Aktie sogar nur halb so hoch bewertet wie die internationale Konkurrenz.
Herzlichst Ihr Jürgen Büttner
Chefredakteur Ostbörsen-Report, www.ostboersen-report.de
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