Kommentar
09:00 Uhr, 29.06.2007

Aktientipps Ukraine Teil III

Aufbruchstimmung macht den Stahlproduzenten Azovstal interessant

Keine Kapitalerhöhung, sondern die Verringerung des Grundkapitals um 25,4 Prozent auf dann noch 207 Mio. Dollar steht beim Stahlproduzenten Azovstal (Ticker: AZST, 0,88 Dollar) bei der Aktionärsversammlung am 23. Juni auf der Agenda. Azovstal gehört zum Einflussbereich von Metinvest. Und wie zuvor bereits beschrieben, ist dieser Konzern gerade dabei, sich mehr dem Kapitalmarkt zu öffnen. Schon jetzt ist die Gruppe der transparenteste Stahlkonzern, was sich auch an der geplanten Einführung von IFRS-Rechnungslegung sowie an der Beschäftigung von drei unabhängigen Direktoren (diese kommen von der Cours Group, BHP Billiton und einer russischen Investmentbank, und sollen dabei helfen, die Profitabilität zu verbessern) ablesen lässt. Die Transparenz-Anstrengungen, die sich auch an der angekündigten Fusion von Metalen und Yenakievo Steel widerspiegeln, dürften auch positiv auf Azovstal durchschlagen. Das Unternehmen profitiert aber auch operativ von der Nähe zu Metinvest, weil man so über vertikal integrierte Strukturen verfügt und weniger abhängig als die meisten Konkurrenten von den Materialpreisen ist. Die im ersten Quartal deutlich gestiegenen Stahlpreise sind eine gute Basis für ansehnliche Gewinne, selbst wenn im weiteren Jahresverlauf die Stahlpreise wieder etwas abbröckeln sollten. Die im ersten Quartal um 52 Prozent auf 734 Mio. Dollar gestiegenen Stahlpreise und der sogar um 731 Prozent auf 87 Mio. Dollar verbesserte Nettogewinn konnten sich jedenfalls schon einmal sehen lassen. Interessant macht Azovstal zudem das eingeleitete Modernisierungs- und Expansionsprogramm. Das dürfte die Gesellschaft auf Wachstumskurs bringen und dabei helfen, die Nettogewinnspannen zu verbessern. Nicht zuletzt wegen dieser Aussicht wird der Titel von Dragon Capital sowie von Sokrat zum Kauf empfohlen. Und wenn die Gewinnvorhersagen stimmen, dann ist der Titel bereits auf Basis der für dieses Jahr erwarteten Ergebnisse mit einem knapp einstelligen KGV und einem EV/Ebitda von 5,5 vorteilhaft bewertet. Gemessen am Unternehmenswert zur Produktion ist die Aktie sogar nur halb so hoch bewertet wie die internationale Konkurrenz.

Herzlichst Ihr Jürgen Büttner

Chefredakteur Ostbörsen-Report, www.ostboersen-report.de

Der Ostbörsen-Report ist eine Online-Publikation der BörseGo GmbH und kann unter obiger Web-Adresse durch Eintragung Ihrer E-Mail-Adresse abonniert werden.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten