Aktienmärkte treiben Konjunkturerwartungen
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Externe Quelle: Nord/LB
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hat vor wenigen Minuten die Ergebnisse seiner jüngsten Umfrage vorgelegt. Demnach hat sich die Stimmung unter Deutschlands Fondsmanagern, Analysten und Volkswirten im Juni weiter aufgehellt. Zwar konnte sich die Lagekomponente auf niedrigem Niveau stabilisieren, dafür setzten aber die Konjunkturerwartungen ihren Aufwärtstrend unvermindert fort. Die entsprechende Komponente legte erneut ordentlich zu und stieg auf einen Wert von 44,8 Punkten. Optimistisch sind die Umfrageteilnehmer auch mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone. Die Erwartungen verzeichneten auch hier ein spürbares Plus. Mit einem Wert von 42,7 Punkten bleiben sie nur minimal hinter den Erwartungen für die hiesige Konjunktur zurück.
Die Zahlen untermauern eindrucksvoll die momentane Gemengelage in der deutschen Wirtschaft. Während wir uns aktuell noch immer im Tal der Tränen befinden – die nach wie vor grottenschlechte Lagebeurteilung zeigt dies deutlich – macht sich mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung in einem halben Jahr nun doch mehr und mehr Optimismus breit. Für die wiederholt spürbare Aufwärtsbewegung der Erwartungskomponente zeigt sich zu einem Gutteil die enge Korrelation mit den Aktienmärkten verantwortlich. Die Teilnehmer an der ZEW-Umfrage reagieren erfahrungsgemäß sehr sensibel auf die Entwicklung dieser Asset-Klasse. Die – abgesehen vom gestrigen Wochenauftakt – sehr freundliche Entwicklung der vergangenen Wochen, kommt nun folglich auch in den Umfrageergebnissen zum Tragen.
Doch Vorsicht ist geboten. Noch ist nicht alles Gold, was glänzt. Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen und der Industrieproduktion haben bereits gezeigt, dass der Weg zurück auf den Wachstumspfad nicht frei von Rückschlägen sein wird. Und auch der zuletzt deutlich angestiegene Rohölpreis könnte sich in den kommenden Monaten noch als Bumerang erweisen. Droht er doch, erhofftes Wachstum an manch einer Stelle wieder im Keim zu ersticken.
Fazit: Insgesamt kann die ZEW-Umfrage ihren positiven Trend der letzten Monate fortsetzen. Während sich die Lagekomponente – wenn auch auf niedrigem Niveau – stabilisiert, legen die Konjunkturerwartungen erneut ordentlich zu. Damit mehren sich die Anzeichen, dass wir uns in der Nähe des konjunkturellen Tiefpunktes bewegen und in den kommenden Monaten allmählich eine Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Verfassung einsetzen wird. Frei von Rückschlägen wird auch dies nicht bleiben.
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