Aktienmärkte tendieren uneinheitlich
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Großbritannien: Britische Aktien gaben nach ihren jüngsten Hochs in der letzten Woche wieder nach. Der FTSE 100- und der FTSE 250-Index büßten in lokaler Währung 1,5 bzw. 0,8 Prozent ein.· Es war für uns im Hinblick auf die Unternehmensergebnisse eine im Allgemeinen erfreuliche Woche. Im Subsektor Mobilfunk legten die beiden von uns favorisierten Titel Vodafone und mm02 solide Ergebnisse vor. Ferner gab Vodafone einen kräftigen Anstieg seiner Dividende bekannt. Beide Aktien legten aufgrund ihrer Ergebnisse zu.
Darüber hinaus veröffentlichte Dixons ordentliche Gewinne, mahnte bei den Konsumaussichten jedoch zur Vorsicht. Die Ursachen dafür sind das Umfeld höherer Leitzinsen und ein stagnierender Immobilienmarkt. Wir pflichten dem bei und sind in unseren Portfolios im Umfeld des Konsumgüterbereichs untergewichtet.
Schließlich haben wir den Chiphersteller ARM von unserer Kernliste genommen. Wir glauben, dass das Bewertungsniveau angesichts der zunehmenden Zyklizität der Gewinne des Unternehmens einen teuren Eindruck macht.
USA: US-Aktien tendierten in der letzten Woche uneinheitlich. So zogen Titel mit einem höheren Beta zwar deutlich an, aber der breite Markt hatte um die Ausweitung seiner jüngsten Gewinne zu kämpfen. Der S&P 500-Index beendete die Woche in lokaler Währung 0,6 Prozent niedriger.
Da wir eine Konjunkturabschwächung erwarten, bleiben wir auf qualitative Wachstumswerte ausgerichtet. Wir haben unsere Gewichtung in der Technologiebranche jedoch erhöht, da das Bewertungsniveau in einigen Bereichen die schlechten Nachrichten, die die Kurse beeinträchtigen könnten, nun bereits berücksichtigt.
Eine der Top-Übergewichtungen unserer Portfolios ist der Bodenbelagshersteller Mohawk Industries. Dieser Firma ist es gelungen, seine Preise in diesem Jahr bereits einige Male erfolgreich zu erhöhen, und das Unternehmen wird stark profitieren, falls sich der Ölpreis weiter abschwächt.
Wir haben den Elektronikeinzelhändler Best Buy auf unsere Favoritenliste genommen. Diesem Titel kommt im Vorfeld der Weihnachtsfeiertage die hohe Nachfrage der Verbraucher nach Elektronikprodukten zugute.
Europa: Der zuletzt kräftige Aufwärtstrend europäischer Aktien ging in der letzten Woche zu Ende. Der FTSE World Europe ex. UK-Index gab in EUR gerechnet 0,7 Prozent nach.
Unsere Portfolios sind darauf ausgerichtet, die allgemein erwartete konjunkturelle Abschwächung zu nutzen. Dabei fokussieren wir uns auf Unternehmen mit einem hohen Cashflow und Firmen mit einer relativ zyklusunabhängigen Gewinnentwicklung. Diese Positionierung hat in den letzten Wochen nicht gut funktioniert, da sich Aktien mit einem hohen Beta als führend erwiesen. Wir bleiben aber davon überzeugt, dass sich diese Strategie auf längere Sicht als richtig erweisen wird.
Beispiele für von uns derzeit favorisierte Unternehmen sind die französischen Bau- und Auftragsdienstleister Vinci und Eiffage. Beide Firmen profitieren von einem äußerst sicheren Cashflow und einem attraktiven Bewertungsniveau. Zudem werden sie durch das aufsichtsrechtliche Umfeld in Frankreich gestützt, das einen zunehmenden Bau erschwinglicher Häuser zur Folge hat.
Japan: In Japan waren in der letzten Woche Währungsauswirkungen das entscheidende Thema. Dabei durchbrach der JPY gegenüber dem USD die Marke von 105. Dieses Niveau wird für die langfristige Profitabilität der Exportbranche als entscheidend angesehen.
Es überrascht nicht, dass Exportbranchen wie Automobile und ähnliche Segmente wie die Kunststoffproduktion sich zögerlich entwickelten. Gleichzeitig erwiesen sich Branchen, wie etwa Banken und Immobilien, die auf den Anstieg der inländischen Konjunktur setzen, als führend. Unsere Portfolios waren in dieser Hinsicht richtig positioniert, denn in der Automobilbranche sind wir am stärksten untergewichtet. Außedrdem haben wir die Immobilienunternehmen Daiwa House und Mitsui Fudosan im Portfolio aufgestockt.
Darüber hinaus haben wir grundsätzlich vor, die Größe unserer Positionen in Aktien, für die wir positiv gestimmt sind, zu erhöhen. Da Japan zu den von uns weltweit favorisierten Regionen zählt, erweitern wir unser Research und verfolgen in diesem Markt nun eine aktivere Strategie.
Asien: Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die die asiatischen Märkte in der letzten Woche beeinträchtigt haben. Da sich diese aber scheinbar gegenseitig wieder aufgehoben haben, gab der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index in USD gerechnet 0,1 Prozent nach.
Der schwache USD ist ein entscheidendes Thema, das unsere Investmentargumente für asiatische Immobilientitel unterstreicht. Wir bleiben in allen drei großen Hongkonger Immobilienwerten übergewichtet und halten auch einige kleinere Positionen dort sowie an anderen Märkten wie Singapur.· Darüber hinaus stützt die Nachfrage in China weiterhin unsere Übergewichtung in der Grundstoffindustrie. Dort sind BHP Billiton und POSCO unsere wichtigsten Positionen.
Schließlich gab es Gerüchte um politische Unruhen in Nordkorea. Obwohl die Einzelheiten unklar sind, hätte ein zukünftiger Zusammenbruch des kommunistischen Regimes wichtige Auswirkungen auf Südkorea.
Anleihen: Vertreter der US-Notenbank bestätigten in der letzten Woche, den Aufwärtstrend der US-Leitzinsen. Des weiteren spielen sie die Wahrscheinlichkeit, dass sie den USD stützen, herunter. Dies hat viele Auffassungen am Markt nicht verändert. Es hat jedoch dazu beigetragen, die bereits bestehenden Themen noch zu verstärken.
Europäische Staatsanleihen haben sich von US-Papieren weiter abgekoppelt, da die Renditen auf dem europäischen Kontinent deutlich sanken. Die Renditen von US Staatsanleihen tendierten hingegen stabil.
Der Markt für Anleihen mit Investmentstatus verzeichnete in der letzten Woche Neuemissionen, die größtenteils aus der Finanzbranche stammten. In diesem Segment sind wir im Rahmen unserer Portfolios, die sonst äußerst diversifiziert sind, am stärksten übergewichtet.
Gleichzeitig wird der Markt für Hochzinsanleihen weiter durch solide Fundamentaldaten gestützt sowie durch sehr gute technische Daten nach oben getrieben. Dies wird trotz der engen Zinsdifferenzen wahrscheinlich bis zum Jahresende anhalten.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und zählt mit einem verwalteten Anlagevolumen von 86 Milliarden Euro - davon 18,8 Milliarden Euro in Publikumsfonds - zu den namhaftesten Investmentgesellschaften in Europa (Stand: 30.06.2004). Das gesamte Investmentteam, aber auch die Fonds verdienen sich Jahr für Jahr Höchstnoten von renommierten Rating-Agenturen.
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