Aktienmärkte scheinen unaufhaltsam
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Nur zwei Wochen nach dem ersten Ausbruch des Coronavirus haben die chinesischen Aktien bereits einen Teil der Verluste wieder wettgemacht, und der S&P-500-Index hat neue Höchststände erreicht. All dies, obwohl die Zahl der Virenfälle weiter steigt. „Die Aktienmärkte scheint mal wieder nichts aufhalten zu können“, sagt Seema Shah, die Chefstrategin des US-Vermögensverwalters Principal Global Investors.
Zugleich warnt sie Anleger davor, den kurzfristigen Marktbewegungen hinterherzulaufen. Auf absehbare Zeit droht Shah zufolge an den Märkten ein Hin und Her zwischen scharfen Korrekturen und kurzfristigen Erholungsrallyes.
Seema Shah schreibt: „Zweifellos hat die Halbierung der chinesischen Handelszölle, die von einigen als eine deutliche Deeskalation der Spannungen interpretiert wurde, den Märkten geholfen. Auch die guten Unternehmensgewinne haben dazu beigetragen, dass die Aktienmärkte wieder steigen. Am wichtigsten für die asiatischen Märkte ist jedoch die Beruhigung durch die Entscheidung der People's Bank of China (PBOC), zusätzliche Liquidität in den Markt zu pumpen, um die Auswirkungen des Wachstums zu minimieren.
Viele Anleger fragen sich bereits, ob dies ein guter Zeitpunkt ist, um das Engagement in den asiatischen Märkten zu erhöhen – in der Hoffnung, sich für eine starke Erholungsrallye zu positionieren wie wir sie 2003 nach dem Ende der SARS-Epidemie gesehen haben.
Vorsicht ist geboten. Wenn eine anhaltend hohe Zahl von Neuinfektionen dazu führt, dass Fabriken länger geschlossen bleiben und damit die Lagerbestände abgebaut werden, dann verschlechtern sich die Wachstumsaussichten - sowohl für China als auch weltweit - erheblich. Diese Sorge erklärt vielleicht den nur begrenzten Anstieg der Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen in den letzten Tagen, der für eine weiterhin vorhandene Risikoscheu spricht. Die Anleger haben möglicherweise kein Vertrauen in die Dauerhaftigkeit einer globalen Markterholung, solange die Zahl der gemeldeten Fälle ihren Zenit nicht überschritten hat. Doch diese Variable ist kaum vorhersagbar.
Wir haben im noch jungen Jahr 2020 schon einige Male gesehen, dass es zu einem kurzen und heftigen Ausverkauf am Markt kommt – und anschließend zu einer ebenso kräftigen Erholung. In einem Umfeld, in dem es viele Unsicherheiten gibt und die Märkte nervös sind, könnte dies das Muster für die absehbare Zukunft sein.
Vor diesem Hintergrund ist es wenig empfehlenswert, reaktive Investitionsentscheidungen zu treffen und somit den Marktbewegungen ständig hinterher zu laufen. Eine langfristige Perspektive wäre besser. Anleger sollten ein Engagement in den asiatischen Schwellenländern weiterhin als strategische Positionierung in einer Region betrachten, ein überlegenes langfristiges Wachstumspotenzial aufweist – Coronavirus hin oder her.“
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