Kommentar
09:18 Uhr, 20.08.2019

China: Neuer Referenzzins sinkt leicht

Der künftig für die Kreditvergabe maßgebliche Referenzzins in China ist bei der ersten Festsetzung nach einer am Wochenende angekündigten Reform wie erwartet gesunken, allerdings nur ganz leicht.

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  • Hang Seng
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Der künftig für die Kreditvergabe maßgebliche Referenzzins in China ist bei der ersten Festsetzung nach der am Wochenende angekündigten Reform wie erwartet gesunken, wenn auch nur leicht. Die einjährige Loan Prime Rate liegt nun bei 4,25  Prozent (zuvor: 4,31 Prozent). Der zuvor für die Kreditvergabe maßgebliche Leitzins beträgt 4,35 Prozent. Die Loan Prime Rate für die fünfjährige Laufzeit sinkt von 4,90 Prozent auf 4,85 Prozent. Die Zinssätze werden nicht direkt von der Notenbank festgesetzt, sondern basieren auf Meldungen der Geschäftsbanken über die von ihnen verlangten Zinsen, aus denen (jeweils ohne den höchsten und den niedrigsten Wert) Durchschnittswerte gebildet werden. Allerdings sind die von den Geschäftsbanken verlangten Zinsen indirekt an Offenmarktgeschäfte mit der Zentralbank geknüpft.


Ursprünglicher Artikel (19.08.2019):

Aktienmärkte in Feierlaune: China reformiert Geldpolitik

Eine Reform der Zinspolitik in China hat die Aktienmärkte in Fernost in Feierlaune versetzt und führt nun auch zu Kursgewinnen in Europa.

Wie die chinesische Notenbank mitteilte, sollen sich chinesische Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe künftig nicht mehr am einjährigen Leitzins orientieren, der aktuell bei 4,35 Prozent liegt. Stattdessen soll die Vergabe neuer Kredite künftig an der sogenannten "Loan Prime Rate" ausgerichtet werden, die Banken bisher nur bei ihren besten Kunden verwendeten. Die "Loan Prime Rate" wird künftig nach einem neuen Verfahren berechnet und orientiert sich künftig an Notenbankkrediten mit mittelfristiger (bis zu fünfjähriger) Laufzeit.

Experten gehen davon aus, dass die neue Zinspolitik de facto einer Lockerung der Geldpolitik gleichkommt. Wie stark diese Lockerung ausfällt, ist allerdings nicht ganz klar, da die Loan Prime Rate nicht direkt von der Notenbank vorgegeben wird, sondern auch von den Geschäftsbanken selbst beeinflusst wird. Schätzungen von Volkswirten zufolge könnte die angekündigte Reform einer Lockerung um 0,1 bis 0,45 Prozentpunkte entsprechen.

Die niedrigeren Zinssätze gelten nur für neue Kredite, könnten aber dennoch das Wachstum in China wieder beleben, sagen Experten. Die Loan Prime Rate soll künftig immer am 20. eines Monats veröffentlicht werden, zum ersten Mal am morgigen Dienstag.

Die De-Facto-Lockerung der Geldpolitik hat am Montag bereits zu deutlichen Kursgewinnen in Fernost geführt und beflügelt nun auch die Aktienmärkte in Europa. Der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland und der Hang Seng Index in Hongkong legten jeweils um mehr als zwei Prozent zu.

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  • wolp
    wolp

    Das klingt doch gut. Merci

    12:31 Uhr, 20.08.2019
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Hallo Herr Baron, denke auch das dies heute der Start der Jahresendrally ist. Jetzt muss nur noch die FED eine Zinssenkung um 1% verkünden. Die schwarze Null im DAX ist nun auch obsolet, was staatsseitig zu Infrastrukturinvesttionen führen dürfte. Nun können die 30000 im Dow, die 3333 im S&P und die 12800 im DAX in Angriff genommen werden.

    15:42 Uhr, 19.08.2019
  • hotte38
    hotte38

    Danke, Herr Baron es ist doch immer wieder gut, wenn man nicht mit Fantastereien sondern mit

    klaren und nachvollziehbaren Informationen versorgt wird.👍😀

    15:30 Uhr, 19.08.2019
  • Oliver Baron
    Oliver Baron Experte für Anlagestrategien

    Sehr gerne :)

    11:28 Uhr, 19.08.2019
  • Jaroos
    Jaroos

    Danke für die Info Herr Baron.

    10:46 Uhr, 19.08.2019
  • wolp
    wolp

    Besten Dank für Ihre Einschätzung. Merci

    10:46 Uhr, 19.08.2019

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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