Aktienkurse geben leicht nach
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An den weltweiten Finanzmärkten mussten Dividendenpapiere in der vergangenen Woche zumeist Einbußen hinnehmen. Die Freude aus den Vorwochen über gute Quartalsergebnisse der Unternehmen wurde in den letzten Tagen von weniger erfreulichen Nachrichten zur US-Konjunktur überlagert.
Die amerikanischen Börsen starteten zunächst noch recht verheißungsvoll in die Woche. Der Dow Jones erreichte am Montag mit rund 10.703 Punkten den höchsten Tagesschlussstand seit Juni 2001. Doch die Freude währte nicht lange. Ein merklicher Dämpfer kam zur Wochenmitte von der Fed, die auf ihrer Sitzung die Leitzinsen zwar wie erwartet unverändert ließ, aber in der Wortwahl eine Zinswende in Aussicht stellte. So ist nun eine Erhöhung spätestens in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich wahrscheinlicher geworden, was die Liquidität am Aktienmarkt vermindern dürfte. Enttäuschend war für die Anleger zudem die erste BIP-Schätzung für das vergangene Quartal. Demnach ist die US-Wirtschaft im letzten Jahresviertel weniger stark gewachsen als allgemein erhofft. Das Bruttoinlandsprodukt kletterte auf das Jahr hochgerechnet um 4,0 Prozent, teilte die Regierung am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten im Vorfeld hingegen mit einem Plus von 4,8 Prozent gerechnet. Im vorherigen Zeitraum lag der BIP-Zuwachs noch bei 8,3 Prozent. Aktien tendierten nach der Veröffentlichung auf breiter Front leichter.
Zu Wochenbeginn stand der Pharmabereich im Blickpunkt der Investoren. Hier wirkte sich die geplante Aventis-Übernahme in Europa stimulierend auf die Kurse aus. Ansonsten vermeldete der Medienkonzern Time Warner für das letzte Quartal wieder schwarze Zahlen und einen deutlichen Umsatzzuwachs. Der Markt war mit dem Ergebnis dennoch nicht zufrieden und auch die Umsatzprognose lag eher am unteren Ende der Analystenprognosen, sodass die Titel unter Druck gerieten. An der Nasdaq ging es mit den Kursen der Technologiewerte deutlicher nach unten als mit den Standardwerten. Enttäuschung lösten die Zahlen vom Chipproduzent Novellus Systems aus. Der Wert gab nach der Präsentation um rund 15 Prozent nach. Nach der Vorlage der Quartalsdaten mussten ebenfalls Texas Instruments und Onlinehändler Amazon Einbußen hinnehmen. Besser sah es dagegen bei Xerox aus. Im Wochenverlauf erreichten die Aktien den höchsten Stand seit September 2000. Xerox hatte im vierten Quartal von einer starken Nachfrage nach Farbsystemen und Digital-Produkten im Bürobedarf profitiert und zudem umfangreiche Kostensenkungen realisiert.
Auch an der Tokioter Börse gaben die Aktienkurse nach. Neben den schwachen Vorgaben aus New York sorgte in den vergangenen Handelstagen zudem die anhaltende Stärke des Yen für Belastungen. Dies galt vor allem für exportorientierte Unternehmen, während Firmen, die sich auf den japanischen Markt konzentrierten, gefragt waren. Unterstützend wirkten sich hierbei Konjunkturdaten aus, die auf ein mögliches Anziehen der Verbraucherpreise in Japan hindeuteten.
An den europäischen Aktienmärkten führte zunächst das Angebot von Sanofi-Synthelabo für eine feindliche Übernahme des deutsch-französischen Konkurrenten Aventis zu steigenden Kursen bei Pharmapapieren. Aventis sträubt sich bislang gegen die Offerte und bewertete die Konditionen als eindeutig zu niedrig. Ansonsten kam es nach dem Zinskommentar der Fed und dem schwachen US-BIP auch hierzulande zu nachgebenden Bewertungen. Daran änderten auch die insgesamt positiven europäischen Konjunkturdaten - wie der erneut gestiegene Ifo-Geschäftsklimaindex - nichts. Insbesondere Finanzwerte hatten unter dem schwächeren Umfeld zu leiden. Bei einigen Gesellschaften wie adidas-Salomon setzten zudem nach der Präsentation positiver Quartalszahlen Gewinnmitnahmen ein. Bei Luftfahrt- und Touristikunternehmen waren hingegen negative Auswirkungen durch die Ausbreitung der Vogelgrippe in Südostasien spürbar. Gegen den allgemeinen Abwärtstrend hielt sich der TecDAX erstaunlich stabil und verteidigte im Wochenvergleich ein Plus von 0,7 Prozent.
Für die nächsten Tage stehen von Konjunkturseite aus den USA der ISM-Dienstleistungsindex sowie Daten zu den Industrieaufträgen und dem Autoabsatz auf dem Programm. Ferner werden sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks aktuelle Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Die Quartalsberichtsaison in den USA ebbt bereits wieder ab, während von europäischen und japanischen Firmen unvermindert Geschäftszahlen zu erwarten sind.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Juni 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 3,9 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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