Aktiendeals führen zu Steuerausfällen
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Berlin (BoerseGo.de) - Institutionelle Anleger haben offenbar eine Methode entwickelt, den deutschen Staat um Milliardenbeträge zu prellen. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf das Bundesfinanzministerium berichtet, machen sich die Betrüger die unklaren Besitzverhältnisse während der Abwicklung eines Wertpapierdeals zunutze. Ein Anleger verkauft demnach in zeitlicher Nähe vor dem Dividendenausschüttungstermin eine geliehene Aktie über eine ausländische Bank, während ein deutscher Finanzinvestor die Aktie kauft. Da innerhalb von rund 48 Stunden nicht genau klar ist, wer Besitzer der Aktie ist, könne es passieren, dass bei der Dividendenzahlung zweimal eine Steuerbescheinigung ausgestellt werde, heißt es in dem Bericht.
Tatsächlich wird aber nur einmal, nämlich in Deutschland, Kapitalertragsteuer abgeführt, während von der ausländischen Bank keine Steuer einbehalten wird. Mit der zweiten Steuerbescheinigung könnte ein Anleger also Steuerbeträge geltend machen, die er nie bezahlt hat. Wie der "Spiegel" weiter schreibt, warnte das Bundesfinanzministerium in einem Brief an das Deutsche Aktieninstitut vor dem Trick. Beim Bund hofft man, dass eine neue Regel, die Steuerberatern die Bestätigung abverlangt, dass es keine geheimen Absprachen mit Verkäufern geliehener Aktien gegeben habe, den Trick verhindert. Hessens Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU) vertritt laut Bericht allerdings die Ansicht, dass die Methode auch ohne solche Absprachen funktioniert. Erste Hinweise auf die Betrugsmethode sollen schon 2002 beim Bundesfinanzministerium eingegangen sein.
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