Aktien trotzen der Schuldenkrise
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Zürich (BoerseGo.de) - Die Experten der Investmentgesellschaft Swisscanto erwarten trotz der Schuldenkrise in Griechenland und einigen anderen südeuropäischen Ländern ein weiterhin positives Marktumfeld für Aktien und Unternehmensanleihen. Die Flucht aus griechischen, portugiesischen und spanischen Anleihen und Aktien habe bereits zu angemessenen Bewertungsabschlägen geführt, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar. Allerdings sei eine Phase der Übertreibung nicht ausgeschlossen, so dass zunächst weiteres Abwärtspotenzial bestehen könnte. Aktien und Firmenanleihen seien aber insgesamt nach wie vor attraktiv bewertet, meinen die Experten.
Griechenland werde die Schuldenproblematik ohne eine scharfe Rezession und ohne Gefahr von schwerwiegenden Unruhen alleine nicht in den Griff bekommen. Schlussendlich könne die EU aber Griechenland nicht fallen lassen, auch wenn auf Rücksicht auf die Wahlen im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen die Hilfe zunächst nur auf verbaler Ebene erfolgen könne. Sollte diese Einschätzung zutreffen und es tatsächlich zu einer Art Bailout kommen, könnte sich ein Engagement bei griechischen Staatsanleihen für Anleger lohnen. "Mit einem Renditeaufschlag von rund 3,3 Prozentpunkten gegenüber deutschen Staatsanleihen wird das eingegangene Risiko ansprechend entschädigt", betonen die Swisscanto-Experten.
In Bezug auf die weiteren Aussichten für Staatsanleihen und den Euro sei entscheidend, wie sich die Angst vor Staatsbankrotten wirtschaftlich bedeutenderer Länder der EU entwickle. "Kämen auch Spanien und Italien verstärkt unter Druck, könnten sich Staatsanleihen aus Investorensicht unter Berücksichtigung der verschlechterten Kreditwürdigkeit und der historisch tiefen Zinsen als 'riskante Asset' herausstellen.“
Innerhalb der Aktienstrategie favorisieren die Swisscanto-Experten weiterhin Small Caps und Substanztitel. "Wir bevorzugen die zyklischen Bereiche wie Energie, IT, Media zu Lasten der defensiveren Unternehmen aus dem Versorgungs- und Telekommunikationssektor." In den entwickelten Ländern ziehe man Unternehmensanleihen den Regierungspapieren vor. Anlagechancen bei Staatsanleihen gebe es aber in den Schwellenländer, die oft wesentlich gesündere Staatshaushalte hätten als die meisten Industrieländer. Dabei würden Anleihen in Lokalwährung bevorzugt.
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