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17:50 Uhr, 04.08.2025

Aktien Schweiz mit leichtenm Minus nach verhängten US-Zöllen - Deutlich erholt

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DOW JONES--Nur noch mit leichten Abschlägen hat der Schweizer Aktienmarkt am Montag den Handel beendet und sich damit deutlich von den Tagestiefs erholt. Hier könnten sich die kräftigen Gewinne in Europa und an der Wall Street positiv ausgewirkt haben, hieß es. Für Belastung sorgte zu Handelsbeginn der "Zollhammer" aus den USA, auf den der Markt wegen des Nationalfeiertags am Freitag erst zu Wochenbeginn reagieren konnte. Die US-Regierung will Importe aus der Schweiz mit 39 Prozent belasten und damit noch höher als die 31 Prozent, die Donald Trump zum so genannten Liberation Day verkündet hatte.

Das Schweizer Kabinett hat wegen der Entwicklung eine Sondersitzung einberufen und will nachverhandeln. Die Konjunktur wird sich laut Berechnungen bei dem verhängten Zoll deutlich abschwächen. Dann würden auch wieder weitere Zinssenkungen wahrscheinlich.

"Dies benachteiligt Schweizer Exporteure erheblich im Vergleich zu Unternehmen in der EU, Japan oder Südkorea, die einen Basistarif von 15 Prozent haben", schrieb Mark Diethelm von Vontobel in einem Kommentar. Schweizer Uhren- und Maschinenbauer könnten erhebliche Gewinneinbußen verzeichnen, sollten die USA ihren Plan umsetzen, Zölle in Höhe von 39 Prozent auf Importe zu erheben, so Diethelm. Etwa ein Fünftel der Schweizer Uhrenexporte gingen in die USA. Die Aktien von Swatch fielen um 2,3 Prozent, Richemont gaben um 1,5 Prozent nach.

Der SMI verlor schließlich 0,1 Prozent auf 11.819 Punkte und schloss damit auf Tageshoch. Im Tagestief hatte der Index schon bei 11.612 Punkten gelegen, Bei den 21 SMI-Werten standen sich 12 Kursverlierer und 9 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden insgesamt 30,14 (zuvor: 25,82) Millionen Aktien. Der SMI umfasst bis zur nächsten Indexüberprüfung im September 21 statt 20 Aktien, nachdem Holcim sein Nordamerikageschäft unter dem Namen Amrize abgespaltet hat.

Uneinheitlich zeigten sich die Pharmawerte Roche (-1,1%) und Novartis (+0,5%). US-Präsident Donald Trump hat 17 Pharmaunternehmen schriftlich aufgefordert, die Kosten für Medikamente für US-Verbraucher auf den niedrigsten Preis zu senken, der in anderen Industrieländern angeboten wird. In den Briefen wurden die Pharma-Hersteller zwar aufgefordert, die Preise zu senken, Trump verzichtete allerdings darauf, neue Vorschriften einzuführen oder den Kongress zu bitten, Gesetze zu erlassen, die niedrigere Preise vorschreiben.

Die UBS (-0,8%) hat in einem acht Jahre zurückliegenden Fall eine Einigung mit dem US-Justizministerium erzielt und zahlt in diesem Zusammenhang 300 Millionen Dollar. Es geht dabei um Verpflichtungen der 2023 von ihr übernommenen Credit Suisse.

Nestle gewannen 0,2 Prozent, nachdem sie im Verlauf noch auf ein neues Jahrestief gefallen waren. "Der Bereich berichtet schlecht", so ein Marktteilnehmer mit Blick unter anderem auch auf die Zahlen von AB Inbev aus der vergangenen Woche, nachdem Nestle zuvor bereits enttäuscht hatte. Zudem hat Berkshire Hathaway, das Investmentvehikel von Anlegerlegende Warren Buffett, eine Milliarde Dollar auf Kraft Heinz & Co abgeschrieben.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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