Kommentar
09:59 Uhr, 16.09.2003

Aktien Japan - Schleichende Gesundung

Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal dieses Jahres unerwartet stark gewachsen. Angesichts höherer Unternehmensinvestitionen und Exporte stieg das Bruttoinlandsprodukt gegenüber den ersten drei Monaten um 0,6 Prozent - das sechste Quartalsplus in Folge. Per Definition hat die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt damit die Rezession überwunden. Im Jahresvergleich ergibt sich ein Zuwachs der gesamten Wirtschaftsleistung um 2,7 Prozent.

Treibender Faktor des überraschend hohen Quartalszuwachses waren die Anlageinvestitionen der Unternehmen, die um 1,3 Prozent zugelegt haben. Aber auch der private Konsum, der mehr als die Hälfte der japanischen Wirtschaftsleistung ausmacht, zog vor allem dank einer hohen Nachfrage nach Digitalkameras und Fernsehgeräten um 0,3 Prozent an. Die Ausfuhren, die rund 10 Prozent zum Sozialprodukt beitragen, erhöhten sich im zweiten Quartal um ein Prozent.

Japan befindet sich auf dem Weg einer zyklischen Erholung, die vor allem durch die besseren Aussichten der Welt- und insbesondere US-Wirtschaft sowie - daraus resultierend - der traditionellen Exportstärke des Inselreiches bedingt ist. Aber auch im Land selbst sind trotz aller Bedenken Zeichen der Besserung erkennbar. Die Reformen kommen nicht als "Big Bang" und auch nicht unbedingt von der Regierung, sondern finden als "schleichender Prozess" einer strukturellen Gesundung eher in den Unternehmen statt. Dort besteht eine größere Bereitschaft, Kosten zu sparen und Personal abzubauen. Die Gewinne vor Sonderabschreibungen haben sich im vergangenen Jahr bei konstanten Umsätzen um 40 Prozent verbessert, in diesem Jahr nochmals um 15 Prozent. Zur Festigung der positiven Entwicklung auf Unternehmensebene bedarf es nunmehr allerdings auch steigender Umsätze.

Nach einem langjährigen Abwärtstrend und einem Tiefstand von 7.608 Punkten am 28. April dieses Jahres hat der Nikkei 225-Index bis Anfang September um mehr als 40 Prozent zugelegt. Der derzeit laufende Aufschwung an Kabuto-cho hängt zu 80 Prozent an den USA und zu 20 Prozent an Restrukturierungen und Reformen im Inland. Besonders gut entwickelt haben sich Aktien der Bereiche Maschinenbau, Broker und Stahl, seit Mai auch Bankenwerte. Zurück geblieben sind die defensiven Branchen wie Pharma, Versorger und Nahrungsmittel.

Sollte die Konjunkturerholung auch noch für steigende Umsätze der Unternehmen sorgen, könnten unserer Meinung nach beim japanischen Leitbarometer 12.000 Punkte "drin" sein. Grundsätzlich erscheinen uns Nippons Aktien bei einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von leicht über 20 auch nicht zu teuer. Gute Perspektiven billigen wir vor allem dem zyklisch vom Export profitierenden Maschinenbau sowie Bankenaktien zu. Sollte sich der Konsum weiter beleben, könnte auch der Einzelhandel interessant werden.

Das Management des DWS Japan-Fonds konzentriert sich beim Stock Picking weiterhin auf Qualität - exportorientierte Unternehmen, die von der weltwirtschaftlichen Erholung profitieren, und Gesellschaften, die Restrukturierungserfolge erzielt haben.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist mit einem verwalteten Vermögen von weit mehr als 100 Mrd. Euro Marktfüherer in Deutschland. Der Marktanteil liegt in etwa bei 24,7 %. Europweit zählt die DWS 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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