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12:51 Uhr, 27.09.2011

„Aktie Fielmann“?

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe auf Fielmann A
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Auch wenn noch längst nicht feststeht, ob Computerarbeit die Augen schädigt, sondern durch die vermehrte Arbeitszeit vor dem Bildschirm Sehfehler einfach nur früher erkannt werden, dürfte die Zahl der Brillenträger in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Dies vermutete Peter Frankenstein vom Deutschen Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien (Spectaris) laut „call-magazin.de“ schon vor drei Jahren. Bereits damals trugen ca. 40 Mio. Erwachsene in Deutschland ab 16 Jahren eine solche Sehhilfe, was allerdings noch gar nichts zu der Bevölkerung Hongkongs darstellt, die sogar zu 80 Prozent möglicherweise genbedingt aus Brillenträgern besteht. In jedem Fall dürften es viele bei sich bzw. im direkten Umfeld bemerkt haben, dass die Brillenquote mit zunehmendem Alter signifikant zunimmt und dass lange Sitzungen vor dem Display sich nicht gerade entspannend auf das wichtigste Sinnesorgan auswirken. So dürfte ein beruhigender Blick aus dem Fenster im Endeffekt deutlich wertvoller sein, als das verkniffene ständige Starren vieler Zeitgenossen ins mit viel zu viel Information überfrachtete Smartphone.

Die schöne neue Elektronikwelt dürfte der Optik-Branche neben der zunehmend alternden Gesellschaft deshalb kräftig in die Hände spielen, in der Fielmann mit 656 Niederlassungen in Deutschland und einem Marktanteil von 48 Prozent bei den Absätzen und 19 Prozent beim Umsatz als Marktführer gilt. So dürfte es nur wenige geben, die sich noch nicht in der einen oder anderen Filiale von dem allseits freundlichen, unaufdringlichen und stets repräsentativ bebrillten Verkaufspersonal haben beraten lassen. Kein Wunder, das der Werbeslogan „Brille Fielmann“ in der Bevölkerung längst zu einem Synonym geworden ist, bei der der Optikriese mit günstigen Preisen und Geld-zurück-Garantie zusätzlich punktet.

Doch das Unternehmen möchte sich trotz alledem nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und seine Marktposition laut „Finanzwirtschafter.de“ mit zusätzlichen Filialen noch weiter ausbauen. Als Wachstumstreiber erweist sich dabei schon jetzt der Trend zu Gleitsichtgläsern, die Kunden das lästige wechseln von Nah- und Fernbrille ersparen sollen. Der gelungene Nebeneffekt für Fielmann: Diese sind deutlich teurer und margenträchtiger, was sich bereits gegen die Branchenentwicklung auf die Halbjahreszahlen mit einem Absatzanstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 4,9 Prozent positiv auswirkte. Auch die Umsätze legten mit 523,7 Mio. Euro um 7,4 Prozent zu, während der Überschuss sogar um 10,4 Prozent auf 61,8 Mio. Euro anwuchs, so „Finanzwirtschafter.de“ weiter. Kaum verwunderlich, dass Fielmann auch seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigte.

Wie konjunkturunabhängig die Fielmann-Aktie ist, zeigte sie während der Marktturbulenzen der vergangenen Wochen, als sie sich vergleichsweise sehr stabil hielt. Doch gerade dieser eigentlich positive Umstand veranlasste Analyst Martin Possienke von der Investmentbank Equinet sein Kursziel kürzlich von 80 auf 75 Euro zurückzunehmen, da sich gleichzeitig andere Werte aus dem Gesundheitssektor nicht so gut gehalten hatten und die ganze Branche in der vergangenen Finanzkrise rund 40 Prozent gefallen war. Oder mit anderen Worten: Die Absatzrisiken seien größer als bei anderen Gesundheitstiteln. Für den Experten bleibt der MDAX-Wert aber auch weiterhin zumindest eine Halteposition. Ganz ähnlich sehen auch andere Analysten die Ausgangssituation bei Fielmann.

Anleger, die demzufolge von einer Seitwärtsentwicklung bei dem Wert ausgehen, können mit einer CLASSIC-Aktienanleihe von MacquarieOppenheim auf Sicht von nur fünf Monaten eine maximale zweistellige p.a.-Rendite von 11,24 Prozent erzielen. Um den vollständigen Nennbetrag am Laufzeitende wieder zurückgezahlt zu bekommen, darf die Aktie den Basispreis von 73 Euro allerdings nicht unterschreiten. Ansonsten würde es bei Fälligkeit zu einer Aktienandienung kommen.

13 % p.a. Fielmann CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ4E74

Laufzeit:

24.02.2012

Preis: (27.09.2011)

Geld / Brief: 100,60 % / 100,80 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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