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06:23 Uhr, 05.12.2012

Akte X? Mysteriöse Goldverkäufe zu Mitternacht

strange vibrations...

Mysteriös! Am Goldmarkt gibt es seit letzter Woche immer ausgerechnet dann großvolumige Verkäufe, wenn der Tokioter Handel gerade in der Mittagspause schlummert und in New York Mitternacht ist, sprich: Eigentlich kein Volumen da ist.

Wer verkauft da? Jeder, der bei Sinnen ist, würde verkaufen, wenn hohes Volumen da ist. Der einfache Grund dafür ist, dass man dann weniger Slippage zu erwarten hat, einfach ausgedrückt heißt das: Nur so kann ich das Risiko einer Ausführung meiner Verkaufsorder zu weitaus geringeren Kursen senken.

Das ist passiert: Gestern Nacht, wie schon vergangene Woche, verkaufte jemand von einem asiatischen Broker aus über 3000 Gold-Futures am Stück. Das ist immer noch das Doppelte dessen, was wenige Stunden später zur Wiedereröffnung des offiziellen elektronischen Goldhandels an der COMEX in New York in einer ganzen Stunde normalerweise umgesetzt wird. Also eine Menge. Der Goldpreis rutschte gestern im Zuge dieser Order, und nur dieser Order quasi über Nacht um über 10 USD/Unze nach unten. Dieses Spiel ist seit vergangener Woche zu sehen und führt zu Abwärtskurslücken beim Gold:

Woher kommen diese Verkäufe?

Es ist unklar. Wie so oft am Goldmarkt. Ich finde die Schwäche beim Gold in den vergangenen Tagen ungewöhnlich. Mich tangiert es nicht so direkt, weil mein hier vorgestelltes Long-Signal (Tages- oder 240-Minuten-Schlusskurs über 1740 USD/Unze) ohnehin nicht eingetreten ist und wir insofern auch nicht long im Gold engagiert sind. Das Geschehen gilt es hier weiterhin von der Seitenlinie abzuwarten. Kein Grund sich hier in Abenteuer zu stürzen...

Photo von By Ligupime / Flickr

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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